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    Diagnose Fructoseintoleranz- Wenn man Obst, Zucker und Weizen plötzlich vom Speiseplan streichen muss

    Foto: Zadorozhna Natalia via shuttertsock

    Kein Döner, keine Kekse, kein Obstsalat – das hört sich nach mehr Verzicht an, als den meisten Menschen lieb ist. Dabei ist die Fructoseintoleranz für viele Betroffene die langersehnte Antwort auf bisher unerklärliche gesundheitliche Probleme. Bei bis zu 30 Prozent der deutschen Bevölkerung führt ein übermäßiger Verzehr von Fruchtzucker zu Beschwerden. Doch nur die wenigsten wissen um die wahre Ursache. Im Gegensatz zur Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit fristet die Fructoseintoleranz bzw. Fructose Malabsorption noch immer ein Schattendasein im Bewusstsein von Ärzten und Öffentlichkeit.

    Wie macht sich eine Fructoseintoleranz bemerkbar?

    Eine Fructoseintoleranz schleicht sich meist langsam in den Alltag. Für viele Betroffene fängt es mit gelegentlichen Magenschmerzen an. Bleibt eine Fructoseintoleranz jedoch lange Zeit unentdeckt, erinnern sich Betroffene zu Symptomhochzeiten meist schon gar nicht mehr daran, wie sich das eigentlich anfühlt, so ein Tag ohne Schmerzen und Krämpfe. Zusätzlich ist meist auch die Verdauung vollkommen aus dem Gleichgewicht. Durchfall und Verstopfungen im Wechsel, laute Darmgeräusche und ein aufgeblähter Bauch bestimmen den Alltag. Symptome über die man nicht gerne spricht und die somit oft unter den Teppich gekehrt werden. Nicht zu vergessen das angeschlagene Immunsystem. Viele Betroffene einer Fructose Malabsorption sind häufig krank, werden oft von plötzlicher Müdigkeit übermannt und kämpfen mit Antriebslosigkeit. (alle Symptome im Überblick {http://fructopia.de/fructoseintoleranz-symptome-fructose-malabsorption-symptoms/}). Oft werden diese heftigen Symptome mit der Aussage „zu viel Stress“ abgetan.

    Was genau ist Fructose eigentlich?

    Fructose bzw. Fruchtzucker ist eine natürliche Komponente, die sich in nahezu allen Lebensmitteln findet. Allen voran im Obst. Als besonders problematisch gilt fructosereiches Obst, wie Äpfel oder Birnen. Aber auch Süßigkeiten, Weizen, Zwiebeln und Knoblauch stehen auf der roten Liste. Haushaltszucker besteht zu satten 50% aus Fructose und auch Fertigprodukte sind, meist nicht zu knapp, mit Fructose versetzt. Auch gern genutzte Süßungsmittel wie Honig, Agavensirup und Trockenfrüchte sind bei einer Fructoseintoleranz tabu. Schnell schiesst man also mit einer „normalen/ausgewogenen“  Ernährung über das Fructoseziel hinaus. Im Gegensatz zur Laktoseintoleranz helfen bei einer Fructose Malabsorption dann auch keine Tabletten/Enzyme mehr. Wenn es zu Symptomen kommt, hat es sich die Fructose längst unerlaubt im Dickdarm gemütlich gemacht, wo sie zu Wasserstoff verstoffwechselt wird und schmerzhafte Blähungen verursacht. Wenn Fruchtzucker nicht richtig im Körper abgebaut werden kann, gibt es folglich nur eine Lösung: Schluss mit Fruchtzucker!

    Was sind die ersten Schritte nach der Diagnose Fructoseintoleranz?

    Falls man sich vor der Diagnose ernährt, wie sich eben die meisten Deutschen ernähren, bedeutet eine Ernährungsumstellung in 9 von 10 Fällen „alles auf Anfang“! Fast jede gewöhnliche Mahlzeit in Deutschland ist gespickt mit Fruchtzucker oder Weizen, meist sogar mit beidem. Auch erlernte Ernährungsweisheiten, wie die „gesunden fünf Portionen Obst am Tag“, müssen ab sofort über Bord geworfen werden. Am Anfang brauchen Magen und Darm vor allem erstmal eins: Ruhe. Experten empfehlen die Umstellung mit einer 4-wöchigen Karenzphase zu beginnen, in der man so fructosearm und leicht wie möglich isst. Oft fördern diese ersten Wochen gleich zwei Phänomene zu Tage: Man spürt zum einen heftige Auswirkungen des Zuckerentzugs und erlebt seit langem wieder die ersten beschwerdefreien Momente. Für die meisten ist dies Motivation genug, um weiter zu machen und nicht gleich das Handtuch zu werfen. Grund genug hätten Betroffene, denn bis zur vollkommenen Beschwerdefreiheit ist es ein steiniger Weg: So lange wie es braucht, bis die Symptome ihren Höhepunkt erreichen, dauert meist auch der persönliche Heilungsprozess, gelegentliche Rückschläge inklusive. Rückfälle sollte man bei einer Lebensmittelintoleranz als natürliches Korrektiv des Körpers sehen. Nur so lernt man langsam, wieviel Fructose der eigene Körper letztendlich wirklich verträgt. Ein für alle Betroffenen geltendes Maß gibt es nämlich nicht.

    Mit ein paar grundlegenden Tricks ist aber auch mit einer Fructoseintoleranz ein entspannter und köstlicher Alltag möglich. Und zum Glück muss man nicht auf alle Produkte verzichten, die nach Früchten schmecken oder süß sind. In vielen Supermärkten findet man inzwischen sogar schon fructosefreie Joghurts, Fruchtquarks und Puddings. Meine persönlichen Tipps und Lieblingsrezepte für eine fructosearme und abwechslungsreiche Frühjahrszeit verrate ich Dir im nächsten Beitrag!

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