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    Ergonomisch Rad fahren

    Radfahren ist gut für Körper und Geist - wenn das Fahrrad richtig auf den Fahrer eingestellt ist. Foto: Tino Pohlmann

    Das Hinterteil schmerzt, der Nacken ist steif, Hände oder Füße werden taub. Viele Radfahrer kennen diese Beschwerden, die mit der richtigen ergonomischen Einstellung jedoch behoben werden können. Nachfolgend das Gespräch mit dem Experten für Sportergonomie Dr. Kim Alexander Tofaute.

    Herr Dr. Tofaute, warum ist Radfahren eigentlich so gesund?

    Generell ist Radfahren natürlich gut für unser Herz-Kreislauf-System, aber auch unser gesamter Bewegungsapparat mit seinen Knochen, Muskeln, Sehnen und Gelenken wird auf besonders schonende Art und Weise belastet. Allerdings nur, wenn das Bike richtig auf den Fahrer eingestellt ist.

    Was sind die häufigsten Beschwerden, die bei falsch eingestellten Fahrrädern auftreten können?

    Laut einer Studie, die wir mit 1.000 Befragten durchgeführt haben, leiden rund 65 Prozent aller Radfahrer an Sitzbeschwerden. Andere haben einen steifen Nacken, Schmerzen im Knie, oder Hände und Füße werden taub.

    Woher kommen diese Beschwerden und welche Folgen können sie haben?

    Der Mensch ist evolutionär eigentlich nicht auf das Fahrrad eingestellt. Außerdem existiert mittlerweile eine extreme Vielzahl an unterschiedlichen Fahrrädern. Dieses breite Angebot ist toll, aber erschwert es eben, das Fahrrad individuell auf den Einzelnen einzustellen. Zumal jeder Mensch körperlich unterschiedlich gebaut ist. Die Folgen sind die erwähnten Beschwerden.

    Was kann man gegen die Beschwerden unternehmen?

    Generell sollten Mensch und Fahrrad eine Einheit bilden. Dafür muss man die perfekte Sitzposition finden, die sich aus Sattel, Griffen und Pedalen im richtigen Winkel und Längenmaß zusammensetzt. Diese Position ist allerdings individuell unterschiedlich und hängt von Faktoren wie Körperbau, Gewicht, Alter, Fitness oder Leistungsorientierung ab. Am besten ist es daher, sich beim Fachhändler beraten und ausmessen zu lassen.

    Was bringt so eine Vermessung?

    Besonders die Kontaktpunkte zwischen Fahrer und Bike bieten Verbesserungspotenzial. Stellt man fest, dass Sattel oder Griffe Probleme bereiten, sollten diese unbedingt ausgetauscht werden. Beim Sattel ist neben der richtigen Sattelbreite auch die passende Ergonomie wichtig. Radfahrer mit Sitzbeschwerden sollten zudem auf eine hochwertige Qualität und einen Entlastungskanal achten. Bei Problemen mit den Handgelenken oder tauben Fingern empfehlen sich ergonomische Flügelgriffe von führenden Herstellern.

    Wo kann man sich sonst noch kompetent informieren?

    Generell findet man viele nützliche Tipps und Informationen über Fahrradergonomie in Fachpresse und Internet. Wer sich jedoch allgemein verständlich und anschaulich informieren will, den möchte ich gerne dazu einladen, uns auf unserem neuen Videokanal auf YouTube zu besuchen. Unter dem Motto „So einfach geht das – Ergonomie auf dem Fahrrad“ zeige ich alle zwei Wochen gemeinsam mit Experten, wie Sitzprobleme, Nackenverspannungen, eingeschlafene Hände, kribbelnde Finger oder schmerzende Füße vermieden werden können.

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