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    Spielsucht: Möglichkeiten und Grenzen für betroffene Angehörige

    Für Betroffene ist es ein wichtiger Schritt, die Erkrankung zu erkennen und professionelle Hilfe anzunehmen. Angehörige können hier natürlich immer wieder dazu ermutigen, Unterstützung in einer Suchtberatungsstelle zu suchen oder auch andere Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Hat der Betroffene selbst noch nicht eingesehen, dass beispielsweise das nächtliche Onlinepokerspiel schon längst nicht mehr dazu dient, sich von Schlafproblemen abzulenken, sondern schlichtweg zur Sucht geworden ist, können sich die Angehörigen auch selbst in den Suchtberatungsstellen über weitere Möglichkeiten informieren.   

    Dort finden Angehörige Informationen darüber, was Glücksspiele sind, wie die rechtliche Lage ist und vor allem auch was Glücksspielsucht ist und wie diese entsteht. Entscheidend ist vor allem, den Angehörigen zu zeigen, wie sie mit Problemen wie Misstrauen umgehen, wie der Stress bewältigt werden kann und wie den Belastungen, die durch das Glücksspiel hervorgerufen werden, entgegengewirkt werden kann.  

    Eines ist für Angehörige allerdings besonders wichtig zu wissen: Sie können keinen Einfluss darauf nehmen, ob ihr Mann, ihre Frau, ihr Bruder, ihr Schwager oder auch die beste Freundin nach dem Feierabend ins Kasino fahren, obwohl sie beteuern, nur länger arbeiten zu müssen. Es gibt weder Strategien noch Taktiken, um jemanden vom Spielen abzuhalten oder gar zu überreden, damit aufzuhören und sich Hilfe zu suchen.

    Gerade für die Angehörigen ist es schwer zu wissen, dass das Suchtverhalten eines Menschen nicht kontrollierbar und heilbar ist. Für die eigene Gesundheit ist es aber besonders wichtig, dies zu akzeptieren, weil die Gefahr, bei dem Versuch zu helfen selbst in den Strudel mit hineingezogen zu werden, besonders hoch ist. Da die eigene Lebensqualität schnell in Mitleidenschaft gezogen werden kann, gibt es auch spezielle Hilfs- uns Unterstützungsangebote für Angehörige.

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