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    Arthrose des Daumensattelgelenkes

    Foto: Orawan Pattarawimonchai via Shutterstock

    Das Daumensattelgelenk hat eine wesentliche Bedeutung für die gesamte Funktion der Hand. In diesem Gelenk zwischen Mittelhandknochen des Daumens und „großem Vieleckbein“ wird der Daumen den Fingern gegenübergestellt und das Greifen zwischen Daumen und Fingern ermöglicht.

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    Prof. Dr. med. Jörg van Schoonhoven

    Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH)

    Aufgrund der großen Bewegungsfreiheit dieses Gelenkes und der hohen Belastung beim Greifen entwickelt sich nicht selten im Laufe des Lebens die Sattelgelenksarthrose (Rhizarthrose), welche die häufigste Verschleißerkrankung im Bereich der Handwurzel ist und Frauen weit häufiger als Männer betrifft.

    Es kann in Spätstadien auch zu Fehlstellungen des gesamten Daumens kommen.

    Eine Veranlagung zur Arthrose spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Selten kann sie sich auch nach einer Verletzung entwickeln. Leider kann der Verschleiß auch bereits bei jüngeren Menschen auftreten und zu Schmerzen führen.

    Wie bei allen Verschleißerkrankungen der Gelenke tritt am Daumensattelgelenk als Erstes ein Bewegungsschmerz auf. Bei weiterem Fortschreiten der Arthrose wird jegliche Daumenbewegung schmerzhaft. Dies äußert sich bei nahezu allen alltäglichen Verrichtungen, besonders jedoch beim Öffnen eines Schraubverschlusses oder beim festen Halten eines Gegenstandes zwischen Daumen und Fingerkuppen.

    Die Behandlung besteht grundsätzlich zunächst aus einer konservativen Therapie.

    Es kann in Spätstadien auch zu Fehlstellungen des gesamten Daumens kommen. Schmerzbedingt lässt die Kraft des Daumens beziehungsweise der gesamten betroffenen Hand nach. Für die Diagnose sind der typische Schmerz über dem Daumensattelgelenk und das Röntgenbild ausschlaggebend. Entsprechend dem Röntgenbild werden unterschiedliche Schweregrade der Arthrose unterschieden, wobei das Ausmaß der Schmerzen und Beschwerden nicht unbedingt mit dem Schweregrad im Röntgenbild übereinstimmen muss.

    Die Behandlung besteht grundsätzlich zunächst aus einer konservativen Therapie. Dabei kommen alle Behandlungsmethoden für eine Arthrose zum Einsatz (Wärmeanwendungen, Handtherapie, Salbenverbände, Ultraschall et cetera). Bei fortgeschrittener Arthrose können die Schmerzen durch Kortisoninjektionen in das Gelenk vermindert werden, wobei die Anzahl dieser Spritzen begrenzt ist.

    Eine wesentliche konservative Therapiemaßnahme ist die Entlastung des Gelenkes. Hierfür eignen sich die sogenannten Daumenorthesen oder Daumenhülsen, über die zum einen eine gewisse Ruhigstellung, zum anderen jedoch auch eine Entlastung des Gelenkes bei schweren manuellen Tätigkeiten gewährleistet wird.

    Erst wenn die genannten Therapiemaßnahmen zu keiner Linderung mehr führen und die Schmerzen selbst bei alltäglichen Belastungen (Tragen eines Tellers, Öffnen einer Flasche) oder in Ruhe auftreten, sollte die operative Therapie erwogen werden.

    Bei der sogenannten Resektionsarthroplastik wird der kleinere Gelenkpartner (großes Vieleckbein) zur Beseitigung des schmerzhaften Reibens im Gelenk entfernt. Im Anschluss an diese seit vielen Jahren bekannte und in der Regel sehr erfolgreiche Operation erfolgt eine Ruhigstellung des Daumens für vier bis sechs Wochen, die teilweise ebenfalls in einer Daumenorthese durchgeführt werden kann.

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