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    Wissen zur Weißfleckenkrankheit

    Antwort: Nach aktuellem Forschungsstand nicht. Doch die Kombination verschiedener Therapieformen verspricht Aussicht auf eine Repigmentierung. 

    In der Vergangenheit wurde die Weißfleckenkrankheit fälschlicherweise oft mit Albinismus assoziiert. Denn die Betroffenen zeigen, beginnend mit dem 10. bis 30. Lebensjahr, weiße Hautflecken, die münzgroß werden können und später häufig auffällige Formen bilden.

    Der prominenteste Vertreter, der unter Vitiligo oder, wie sie auch genannt wird, Scheckhaut litt, war der US-Popstar Michael Jackson. Bis zu 2% der Erdbevölkerung leidet unter der Weißfleckenkrankheit, die zwar keine körperlichen Beschwerden bereitet, jedoch für die Betroffenen eine immense psychische Belastung darstellen kann. Denn die Flecken treten oft an sichtbaren Körperstellen auf – besonders im Sommer problematisch, wenn die restliche Haut leicht gebräunt in starkem Kontrast zu den weißen Flecken steht. In der Regel sind Unterarme, Hände und stellenweise Kopf und Haare betroffen.

    Diese nicht pigmentierten Stellen reagieren sehr unterschiedlich auf UV-Strahlen. Ein starker Sonnenschutz, am besten durch Kleidung, ist hier in der Regel unverzichtbar.

    Die Ursachen von Vitiligo konnten bis heute nicht geklärt werden. Eine Fehlfunktion im Stoffwechsel der Schilddrüse steht,  wie auch eine Störung des Immunsystems in Verdacht, ihr Auslöser zu sein. Nach letzten Erkenntnissen zeigen die betroffenen Hautzellen einen zu hohen Wasserstoffperoxidgehalt, der die Bildung des Zellfarbstoffs Melanin verhindert.

    Die Erkrankung tritt häufig mit Autoimmunerkrankungen auf und vererbt sich in rund einem Drittel der Fälle. Trotz medizinischer Fortschritte ist Vitiligo heute noch nicht heilbar.

    Doch immerhin lässt sich das Krankheitsbild durch geeignete Behandlungsmethoden sichtbar verbessern. Neben der Einnahme spezieller Vitamine und Spurenelemente, die eine Färbung der Haut bewirken und ihre Lichtempfindlichkeit verringern, gehört an vielen Hautkliniken die temporäre Behandlung mit Kortison zur Therapie.

    In schweren Fällen hat sich der Transfer körpereigener Pigmentzellen oder die Mikrotransplantation gesunder eigener Haut als zielführend erwiesen.

    Auch spezielle Cremes und Solebäder können bei kontinuierlicher Anwendung helfen. Zu den weithin präferierten Methoden zählt die Lichttherapie. Als sehr effektiv hat sich die Kombination von UV-Bestrahlung mit lichtsensibilisierenden Medikamenten gezeigt – auch bekannt als Photochemotherapie PUVA. Besonders praktisch: Moderne lichttherapeutische Handgeräte lassen sich vom Patienten in Eigenregie benutzen und sorgen für eine sichere und regelmäßige Behandlung. Häufig erzielt erst eine Kombination der verschiedenen Therapiemethoden die beste Wirkung.

    Ein individuelles Therapiekonzept kann vom Dermatologen zusammengestellt werden. Allerdings ist bei der Therapie viel Geduld gefragt, denn erste sichtbare Verbesserungen sind erst nach einigen Monaten erkennbar. 


    Die Weißfleckenkrankheit in den Griff bekommen

    Der Umgang mit Vitiligo ist für viele Betroffene besonders dann schwer, wenn Körperstellen mit den weißen Flecken übersät sind, die nicht durch Kleidung abgedeckt werden, wie z. B. Gesicht oder Hände. 

    Wenn die Krankheit so deutlich sichtbar wird, leiden die Patienten häufig unter starkem psychischem Druck. Mit jedem Starren Fremder oder dem Blick in den Spiegel steigt der Frust – besonders gefährlich, weil nach wie vor ein Zusammenhang zwischen neuerlichen Schüben und seelischem Stress vermutet wird. Ein starkes Selbstbewusstsein hilft, die Weißfleckenkrankheit in den Griff zu bekommen.

    Das eigene Wohlbefinden zu stärken und sich sprichwörtlich wieder gut in der eigenen Haut zu fühlen, gehört daher zu den wichtigsten  Aufgaben der Betroffenen. Gespräche mit der Familie und Freunden, mit dem behandelnden Arzt, aber auch mit Psychologen oder Selbsthilfegruppen unterstützen Vitiligo-Erkrankte auf ihrem Weg und helfen ihnen, neue Kraft zu schöpfen. Wächst das eigene Selbstwertgefühl wieder, lassen sich auch die Blicke fremder Menschen besser ertragen.

    Handelsübliche Kosmetika und Camouflage-Produkte helfen zudem, sich mit dem eigenen Aussehen wieder gut zu fühlen. Neben klassischen Make-ups eignet sich der Einsatz von Fixierpudern, die den Farbeffekt auf der Haut über lange Zeit bewahren. Wer Wert auf eine Kombination von Kosmetik und Sonnenschutz legt, ist mit Selbstbräunern gut beraten, die einen Lichtschutzfaktor haben.

    Für ein homogenes Hautergebnis sollte der Selbstbräuner ggf. in unterschiedlichen Brauntönen auf einer etwas verdeckter liegenden, unpigmentierten Hautstelle ausprobiert werden. Und: Guter Rat kommt vom Fachmann – eine kosmetische Beratung hilft bei der Wahl der richtigen Produkte. 

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