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    „Das Glück, das mir widerfahren ist, möchte ich zurückgeben“

    1998 wurde bei Ihnen eine chronische Verdickung der Herzscheidewand festgestellt. Inwieweit hat dies Ihr Leben und auch Ihre berufliche Karriere beeinflusst?

    Als mein Herzfehler diagnostiziert wurde, war das ein großer Schock für mich. Es war ganz am Anfang meiner Profikarriere und von heute auf morgen stand mein Lebenstraum plötzlich vor dem Aus. Die Ärzte sagten damals zu mir, dass ich nie wieder Fußball spielen dürfe. Das war sehr hart für mich – ich konnte mir ein Leben ohne Fußball einfach nicht vorstellen.

    Herzspezialisten in den USA fanden dann heraus, dass das Restrisiko einen Herzstillstand zu erleiden bei 1% läge. Dieses Risiko habe ich selbst getragen und mich auf das Spielfeld zurückgekämpft. Aus Dankbarkeit, dass ich trotz meines Herzfehlers Profi-Fußballer werden durfte, habe ich die Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder gegründet. So versuche ich, etwas von dem Glück, das mir widerfahren ist, zurückzugeben.

    Wann haben Sie den Entschluss gefasst eine Stiftung ins Leben zu rufen und welche Ziele verfolgen Sie in Ihrer Stiftungsarbeit?

    Ich habe mir damals, als ich meine Diagnose erhalten habe, versprochen, dass ich etwas zurückgeben möchte, wenn ich jemals wieder Fußball spielen darf. Dieses Versprechen habe ich 2007 mit der Gründung meiner Stiftung eingelöst und ich lebe es jeden Tag.

    Die Erfahrung mit meinem Herzfehler hat mich darin bestärkt niemals aufzugeben und für meine Träume zu kämpfen.

    Meine Stiftung finanziert lebensrettende Herz-Operationen von herzkranken Kindern, die ohne eine Behandlung nur noch eine geringe Lebenserwartung hätten, und dringend erforderliche medizinische Geräte für Herzstationen.

    Wir engagieren uns ebenfalls in den Bereichen Früherkennung und Reanimation. Mit unserer Kampagne „Team fürs Leben“ etwa unterstützen wir die Ausstattung von Sportvereinen mit Defibrillatoren und setzen uns für eine verbesserte Herzsicherheit in Deutschland ein. Gemeinsam mit unserem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe besuchen wir auch Reanimationsprojekte an Schulen.

    Es ist wichtig zu zeigen, dass Reanimation wirklich kinderleicht ist und jeder Leben retten kann. Meine Stiftung organisiert aber auch Informationsveranstaltungen und versucht mehr Bewusstsein für das Thema  „Herzkrankheit“ zu schaffen und den betroffenen Kindern und ihren Familien zur Seite zu stehen.

    Was sind Ihre Hoffnungen und Wünsche für herzkranke Kinder?

    Die Erfahrung mit meinem Herzfehler hat mich darin bestärkt niemals aufzugeben und für meine Träume zu kämpfen. Dieses Gefühl versuche ich heute herzkranken Kindern mit meiner Stiftungsarbeit vorzuleben. Ich möchte den betroffenen kleinen Patienten ein Vorbild sein, Mut zu haben und die Hoffnung niemals aufzugeben. Für unsere Herzkinder wünsche ich mir, dass sie wieder gesund werden und ein gesundheitlich sorgenfreies Leben führen können, so wie andere auch.

     

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