Home » Krankheitsbilder » Keinen Schiss vorm flotten Otto
  • Krankheitsbilder

    Keinen Schiss vorm flotten Otto

    Foto: Kwanchai.C via Shutterstock

    Neben der lästigen Erkältung zählt Durchfall bei kleinen Kindern zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Der Normalfall sind bei vielen sogar ein, zwei Durchfallepisoden pro Jahr. Wichtig ist vor allem, dem Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen rechtzeitig entgegenzusteuern.

    Man spricht überhaupt erst von einer Durchfallerkrankung bei mehr als drei dünnen Stühlen pro Tag bei älteren Kindern und mehr als fünf dünnen Stühlen bei Säuglingen.

    Gefahr der Austrocknung

    Was also erst mal gar nicht so dramatisch ist, kann aber bedrohlich werden, wenn die Eltern nicht rechtzeitig etwas unternehmen. Denn Kleinkinder haben einen viel höheren Anteil an Flüssigkeit im Körper als Erwachsene. Und je jünger ein Kind ist, desto gefährlicher kann sich Durchfall entwickeln. Dann geht relativ viel an Wasser und Blutsalzen verloren und es kommt zu einer Austrocknung des Körpers.

    Zahlreiche Ursachen

    Die Auslöser sind meistens Darminfektionen. Der häufigste Erreger bei Säuglingen und Kleinkindern ist das Rotavirus. Andere Erreger sind beispielsweise Noroviren, Adenoviren, Salmonellen oder Escherichia-coli-Bakterien. Die Kleinen stecken sich oft über Nahrungsmittel und Trinkwasser an, die entsprechend verschmutzt sind. Manchmal hat der Nachwuchs aber einfach nur etwas gegessen, was er nicht vertragen hat. Zum Beispiel führen zu viel Obst, Lebensmittelallergie oder Medikamente zu Durchfall. Klingt er trotz erster therapeutischer Maßnahmen nicht ab, sollte auf jeden Fall der Arzt aufgesucht werden. Denn Durchfall kann ebenfalls ein begleitendes Symptom von anderen Erkrankungen sein, wie zum Beispiel einem fieberhaften Infekt.

    Viel Flüssigkeit

    Die wichtigste Regel bei der Behandlung ist trinken. Um den Verlust an Flüssigkeit und Salzen auszugleichen, muss das Kind am besten immer wieder in kleinen Mengen Getränke zu sich nehmen. Säuglinge sollten auf jeden Fall weiter gestillt werden. Bei Flaschennahrung kann das Baby statt der Säuglingsmilch sechs bis acht Stunden lang dünnen Fenchel- oder Kamillentee mit einer Prise Salz und einem Teelöffel Traubenzucker bekommen.
    Bei Kleinkindern wählt man Getränke idealerweise abwechslungsreich aus: Besonders empfehlenswert sind Kamillen-, Fenchel- oder dünner schwarzer Tee mit ein bis zwei gestrichenen Teelöffeln Zucker pro 100 Milliliter Tee und einer Prise Salz. Gesalzene Brühen und kaliumreiche Obstsäfte wie Bananen- oder Aprikosensaft können zusätzlich helfen, Verluste an Nährstoffen, Elektrolyten und Vitaminen auszugleichen. Nach circa sechs Stunden kann man dem kleinen Patienten auch wieder verdauliche, fettarme Kost anbieten, wie zum Beispiel gesalzene Schleimsuppen aus Hafer oder Reis, geriebenen Apfel, pürierte Banane oder Zwieback.

    Heilnahrung aus der Apotheke

    Möglich ist auch, zusätzlich auf Angebote aus der Apotheke zu vertrauen: Speziell als Heilnahrung gegen Durchfall konzipiert, dienen sie als Kostaufbau und enthalten sämtliche Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine in bedarfsdeckenden Mengen. Für Baby oder Kind gibt es sie je nach Alter und Bedarf als Flaschen- oder Breinahrung. Meistens sind sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Auch sie sorgen für eine rasche Normalisierung des Stuhls.
    Für alle anderen in der Familie gilt: Häufiges Händewaschen und besondere Sauberkeit sind oberstes Gebot. Nach jedem Toilettengang, nach dem Wechseln der Windeln, vor der Zubereitung von Mahlzeiten und jedem Essen sollten die Hände gründlich mit warmem Wasser und Seife gewaschen werden. Denn nicht, dass der kleine Nachwuchs noch den Rest der Sippe ansteckt.

    Nächster Artikel