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    Tumore an der Wirbelsäule

    Zur individuellen Behandlung ist es notwendig den Tumor in seiner Art, lokalen Ausdehnung sowie seinem Ausmaß und Verbreitung eventueller Metastasen genau zu bestimmen.

    Operationen werden immer dann dringend notwendig, wenn der Tumor auf Nervengewebe drückt oder so viel Knochengewebe zerstört hat, dass ein Kollaps des Wirbelkörpers droht oder eingetreten ist, meist mit neurologischen Folgen wie einer Lähmung von Gliedmaßen bis hin zur Querschnittslähmung.

    Bei einer Operation wird der Tumor – soweit möglich – entfernt und die Wirbelsäule gegebenenfalls mit Ersatz des Wirbelkörpers durch ein Implantat und einer Platte oder einem Schrauben-Stab System in diesem Bereich versteift. Eine Bestrahlung des Tumors wird oft in einer begleitenden Therapie durchgeführt, um das verbleibende Tumorgewebe zu zerstören und von der schmerzlindernden Wirkung der Bestrahlung zu profitieren.

    Es konnte gezeigt werden, dass die Protonentherapie, eine neue Form der Behandlung bei Primärtumoren der Wirbelsäule, schlechtere Ergebnisse liefert, wenn metallische Implantate im Körper vorhanden sind.

    Zur Planung der Bestrahlungsdosis benötigt der Radioonkologe störungsfreie CT-Bilder. Typische Wirbelsäulenimplantate aus Metall verursachen jedoch erhebliche Störungen (Artefakte) auf dem für die Therapieplanung benötigten CT-Bildmaterial. Diese Artefakte erschweren die genaue Abgrenzung des Tumors vom gesunden Gewebe sowie die korrekte Berechnung der Dosisverteilung.

    Außerdem können Wirbelsäulenimplantate aus Metall während der Strahlentherapie verbleibende Tumorzellen von der heilenden Strahlung abschirmen. Darüber hinaus verursachen Metallimplantate eine Streuung der Strahlen in das umliegende Weichgewebe, was möglicherweise zu Nebenwirkungen führt. In Fällen, in denen Patienten einer Therapie mit Protonenstrahlung erhalten, kann es sein, dass Patienten aufgrund des Vorhandenseins von Metallimplantaten nicht für diese Art von Strahlentherapie in Frage kommen.

    „Es konnte gezeigt werden, dass die Protonentherapie, eine neue Form der Behandlung bei Primärtumoren der Wirbelsäule, schlechtere Ergebnisse liefert, wenn metallische Implantate im Körper vorhanden sind. Das Verfahren wird insbesondere bei Patienten angewandt, bei denen die herkömmliche Röntgenbestrahlung nicht ausreichend genutzt werden kann, weil der Tumor entweder zu tief im Körper sitzt oder aber von empfindlichen Organen umgeben ist.

    Die Protonentherapie ermöglicht eine optimierte Dosisverteilung innerhalb der zu bestrahlenden Region und erfordert Irritationsfreiheit“ so Prof. Dr. Reinhard Windhager (Leiter der Universitätsklinik für Orthopädie, AKH Wien, Quelle: Das Medizin-Produkt, Ausgabe 4/15).

    Nichtmetallische Implantate aus dem Material „Carbon/PEEK“ befinden sich seit mehreren Jahren in der klinischen Anwendung und können das zuvor geschilderte Problem besser lösen.

    Das „Carbon/PEEK Material“ erlaubt einen ungehinderten Durchtritt der Strahlen durch das Implantat ins vorher geplante Zielgewebe, dem Tumor. Das Risiko einer zu großen oder zu niedrigen Strahlendosis im Gewebe wird dadurch minimiert und sensible Gewebestrukturen wie das Rückenmark können
    geschont werden.

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