Home » Krankheitsbilder » Krebs » Angebot einer individuell maßgeschneiderten Immuntherapie gegen Krebs
  • Krankheitsbilder

    Angebot einer individuell maßgeschneiderten Immuntherapie gegen Krebs

    Was versteht man unter einer maßgeschneiderten Immuntherapie?

    Durch Immunisierung soll das Immunsystem des Patienten spezifisch gegen seinen Tumor aktiviert werden. Mithilfe zytotoxischer T-Zellen und tumorspezifischer Gedächtniszellen soll eine nachhaltige Sekundärprophylaxe gegen Metastasen aufgebaut werden.

    Der als VOL-DC bezeichnete Impfstoff besteht aus drei Komponenten: Bestandteile von patienteneigenen Tumorzellen (sogenannte Tumorantigene), ein für Menschen ungefährliches Virus (NDV) und patienteneigene sogenannte dendritische Zellen (DC).

    Wie ist der Ablauf einer solchen Therapie?

    Zunächst werden die Tumorzellen des Patienten in Zellkultur mit dem onkolytischen (Tumor zerstörenden) Virus infiziert und in Lösung gebracht (lysiert). Dieses virale Onkolysat (VOL) wird sodann mit den DC des Patienten kombiniert. Die DC verarbeiten das Tumormaterial so, dass die Tumorantigene für andere Immunzellen (T-Zellen) erkennbar und lesbar werden.

    Was passiert dann im Körper?

    Die onkolytischen NDV-Viren üben eine doppelte Funktion aus: Sie zerstören die Tumorzellen des Patienten und aktivieren gleichzeitig das Immunsystem gegen ebendiese Tumorzellen. Da gesunde körpereigene Zellen auf das Virus mit einer im Vergleich zu Tumorzellen viel stärkeren Interferon-vermittelten Abwehr reagieren, werden sie nicht geschädigt. Es besteht also eine hohe Sicherheit bei der Anwendung.

    Im Vergleich zu Chemotherapie oder Strahlentherapie sind die Nebenwirkungen bei dieser Immuntherapie nicht von Bedeutung. Der Impfstoff ist nicht auf einen bestimmten Typ von Krebs beschränkt. Daher ist das Konzept universal anwendbar, das Produkt wird jedoch maßgeschneidert hergestellt.

    Wie sind Sie auf diese neuartige Methode gekommen?

    Das Forscherteam des Immunologisch-Onkologischen Zentrums Köln (IOZK) hat einen speziellen Impfstoff entwickelt, um damit die körpereigenen Abwehrkräfte des Immunsystems gegen den Krebs des Patienten zu mobilisieren.

    Nach langjähriger Vorarbeit erhielt das IOZK im April 2015 die Genehmigung zur Herstellung eines patienteneigenen Tumorimpfstoffs gemäß der Arzneimittelrichtlinie für neuartige Therapien. Mit der Kombination von dendritischen Zellen, Tumorantigenen und Viren hat sich das IOZK ein unverwechselbares Profil geschaffen.

    Nächster Artikel