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    Unangenehmer Wegbegleiter

    Bei Mundgeruch ist die Pflege der Zahnzwischenräume besonders wichtig. Der Alkohol- und Tabakkonsum sollte vermieden werden. Auch Kräuter schaffen Abhilfe. Foto: Roman Samborskyi via Shutterstock

    Über den Geruch aus dem Mund spricht niemand gern.

    Ein Fehler, denn in den meisten Fällen ist Mundgeruch vermeidbar, wenn die Gründe bekannt sind.

    Schlechter Atem ist keine Seltenheit mehr, wie Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, denn viele Menschen sind weltweit betroffen. Ältere trifft es häufiger als Junge und Männer öfter als Frauen.

    Jeder Vierte ist betroffen

    Rund jeder vierte Deutsche leidet unter Mundgeruch, und dieser kommt nicht von dem gerade eben verspeisten Zwiebelmettbrötchen oder Knoblauchbrot. Oft entsteht dieser nämlich durch kariöse Zähne sowie Zahnfleischentzündungen, aber auch Nasennebenhöhlenentzündungen, Nahrungsmittelunverträglichkeit oder verminderten Speichelfluss. In zehn bis 20 Prozent der Fälle liegt es nicht an einer lokalen Ursache, sondern zum Beispiel an Krankheiten wie Diabetes oder einer Störung der Darmflora.

    Schlechter Atem ist oftmals auch auf eine mangelnde Mundhygiene zurückzuführen. Speisereste, die sich an Zähnen, in Zahnzwischenräumen oder an Zahnprothesen und -brücken festsetzen, können Mundgeruch sogar noch begünstigen. Bei Jugendlichen bleiben Speisereste öfter an Zahnspangen hängen, denn diese werden von ihnen oft nicht gründlich genug gereinigt. Ein Großteil der Bakterien, die Mundgeruch verursachen, haftet auf unserer Zunge. Ebenso kann übermäßiger Stress zu einer sehr unangenehmen Geruchsbildung führen, oft verknüpft mit unregelmäßigem Essen, schneller Nahrungsaufnahme und der fehlenden Mundhygiene. 

    Mehr Eiweiß, mehr Mundgeruch

    Ohne Sauerstoff lebende Bakterien siedeln sich im Mund- und Rachenraum an. Sie leben dort in Zahnzwischenräumen, dem hinteren Teil der Zunge, Zahnfleischtaschen und den Ritzen von Füllungen. Bevorzugt fressen diese Bakterien Eiweißreste von Milch, Fisch, Fleisch und Eiern. Je mehr Eiweiß also zur Verfügung steht, desto mehr Nährstoffe werden ihnen geboten, um sich zu vermehren. Je mehr Bakterien vorhanden sind, umso mehr Schwefelverbindungen scheiden sie aus, welche faul und unangenehm riechen.

    Wenn die Mundflora aus dem Gleichgewicht gerät

    In einem gesunden Menschen leben normalerweise sogenannte aerobe Bakterien, also Bakterien, die auf Sauerstoff angewiesen sind. Diese verhindern auch die unkontrollierte Vermehrung von den Fäulnisbakterien (ohne Sauerstoff lebenden Bakterien). Wenn unzureichende Mundhygiene betrieben wird und andere ideale Lebensbedingungen für Fäulnisbakterien geschaffen werden, dann geht die Anzahl der aeroben Bakterien drastisch zurück. Dies hat zur Folge, dass die gesunde Mundflora zerstört wird.

    Kräuter und Gewürze gegen Mundgeruch

    Zu den beliebten Haushaltsmitteln gegen Mundgeruch gehört vor allem Petersilie. Durch das Chlorophyll wird Abhilfe gegen die Fäulnisbakterien geschaffen. Des Weiteren sind Eukalyptus, Fenchel, Kamille, Salbei, Zimt und Gewürznelken beliebt gegen Mundgeruch und haben auch bekanntlich viele andere Heilkräfte. Jedoch hat man diese nicht immer dabei beziehungsweise halten sie natürlich nicht ewig an.

    Tipp: Sollten Sie Mundgeruch bei sich oder in Ihrem Umfeld wahrnehmen, sprechen Sie darüber, mit dem Betroffenen oder Ihrem Zahnarzt – nur dann kann geholfen werden! 

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