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    Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

    Foto: Sebastian Kaulitzki via Shutterstock

    Die häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. In Deutschland gibt es circa 400.000 Betroffene. Diagnostiziert werden sie meist im Alter zwischen 15 und 35, die Erkrankungen können sich aber auch in einem höheren Lebensalter manifestieren.

    Wiederkehrende starke Bauchschmerzen sind Hauptsymptome des Morbus Crohn. Dabei können der ganze Verdauungstrakt und die Darmwand in ihrer gesamten Tiefe befallen sein. Meist ist der letzte Abschnitt des Dünndarms betroffen.

    Die Colitis ulcerosa kennzeichnen unter anderem blutig-schleimige Durchfälle. Sie ist eine Entzündung ausschließlich des Dickdarms, die sich vom After ausgehend dort unterschiedlich weit ausbreiten kann.

    Bei CED können nur die Symptome behandelt werden, eine Heilung durch Medikamente ist bisher nicht möglich.

    Als mögliche Auslöser des Krankheitsausbruchs werden – zum Beispiel bei genetischer Vorbelastung – unterschiedliche Umweltfaktoren und eine Störung der natürlichen Barrierefunktion der Darmschleimhaut angenommen.

    Für die bestmögliche Therapie der CED ist eine gesicherte Diagnose erforderlich. Für CED sind das – neben einer ausführlichen Anamnese – die Spiegelung von Dickdarm mit der letzten Dünndarmschlinge (terminales Ileum) und Magen, Ultraschall und die Untersuchung des Dünndarms mit MRT oder Videokapselendoskopie sowie Laboruntersuchungen.

    Bei CED können nur die Symptome behandelt werden, eine Heilung durch Medikamente ist bisher nicht möglich. Am häufigsten kommen dabei zunächst Präparate, die (grob vereinfacht) in ihrer Zusammensetzung dem Aspirin ähneln (sogenannte 5-Aminosalicylate) und Cortison in Betracht.

    Mit ihnen gelingt es in der Regel, den entzündlichen Schub zum Abklingen und die Patienten in eine Phase der Beschwerdefreiheit zu bringen. In zweiter Linie kommen in der Remissionserhaltung Immunsuppressiva zur Anwendung.

    Für die Eingangsdiagnostik und die Therapiefestlegung ist der Besuch in einem qualifizierten niedergelassenen oder klinischen Zentrum von Vorteil.

    Mit den biotechnologisch hergestellten Wirkstoffen (Biologika) stehen für Patienten mit besonders schwerem Krankheitsverlauf eine wachsende Zahl wirksamer Medikamente zur Verfügung. Wirkungen und Nebenwirkungen müssen wie bei jeder Therapie sorgfältig abgewogen werden.

    Bei den teilweise komplexen Verläufen ist verständlicherweise – bei dieser speziellen Situation einer neuen CED-Manifestation – die hausärztliche Kenntnis über die in medizinischen Leitlinien abgebildeten aktuellen Standards in Diagnostik und Therapie nicht immer ausreichend.

    Darum ist zumindest für die Eingangsdiagnostik und die Therapiefestlegung der Besuch in einem qualifizierten niedergelassenen oder klinischen Zentrum von Vorteil. Wegen der vielfältigen Begleiterkrankungen ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unter Einbeziehung des Patienten empfehlenswert.

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