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    Hellen Hautkrebs früh behandeln

    Foto: Bonsales via Shutterstock.com

    Dr. Berenice M. Lang

    Leitung Hautkrebszentrum Rhein-Main, Universitätsmedizin Mainz

    Die Gefahren von schwarzem Hautkrebs sind vielen Menschen bekannt, heller Hautkrebs gilt als eher harmlos. Was ist heller Hautkrebs und ist er wirklich so harmlos?

    Heller Hautkrebs ist ein Überbegriff für die beiden häufigsten Tumoren des Mitteleuropäers: Plattenepithelkarzinom und Basalzellkarzinom. In Deutschland erkranken hieran jährlich so viele Menschen wie an keiner anderen Krebsart. Die Sterberate ist mit etwa 0,5 Prozent sehr niedrig. Diese Zahl spiegelt jedoch nicht die Belastung für Patienten wider, die mit den Tumoren einhergehen kann. Gemeint ist damit etwa die Anzahl an Operationen, die häufigeren Arztbesuche oder eine dauerhafte Medikamenteneinnahme. Im Vergleich dazu ist der schwarze Hautkrebs, das Melanom, mit etwa 25.000 Neuerkrankungen im Jahr seltener, jedoch versterben etwa zehn Prozent der Betroffenen an den Folgen des Tumors.

    Heller Hautkrebs ist in frühen Stadien gut behandelbar. Wie sehen die Heilungschancen aus?

    Gerade in den frühen Stadien können die meisten Tumoren operativ entfernt werden. Für den weiteren Verlauf gibt es jedoch zwei Risiken: Der Tumor kann an der gleichen Stelle wiederkommen, sofern bei der Operation nicht alle Tumorzellen vollständig entfernt wurden. Darüber hinaus erkranken Menschen, die einmal einen hellen Hautkrebs hatten, in ihrem Leben statistisch häufiger an weiteren Hauttumoren. Daher ist eine regelmäßige Untersuchung der Haut notwendig um hellen Hautkrebs früh zu behandeln.

    In seltenen Fällen kann auch heller Hautkrebs fortschreiten. Wie behandeln Sie diese Patienten?

    Zum einen kann heller Hautkrebs unbehandelt zu lokal fortgeschrittenen Befunden führen. Das bedeutet, dass er größere Bereiche des Gewebes zerstört und man ihn nicht ohne Weiteres herausoperieren kann, weil beispielsweise Augenlider oder tiefer liegende Strukturen wie Nasenknorpel oder Knochen mitbetroffen sind. Zum anderen können die Hauttumoren in andere Organe streuen und dort Tochtergeschwülste bilden. Die Therapie für Patienten mit solch fortgeschrittenen Tumoren wird in einer interdisziplinären Tumorkonferenz mit Vertretern verschiedener Fachrichtungen besprochen. Neben oftmals sehr aufwendigen Operationen stehen die Strahlentherapie und die medikamentöse Therapie zur Verfügung. Bei Letzterer gab es in den vergangenen Jahren einen enormen Wissenszuwachs. Es wurden völlig neue Medikamente zugelassen, die deutlich wirksamer sind als die klassischen Chemotherapien. Zum Einsatz kommen hier sogenannte Immuntherapien.

    Welche Bedeutung hat die Früherkennung beim hellen Hautkrebs? Welche Möglichkeiten gibt es für ältere Patienten, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind und denen der Weg in die Hautarztpraxis schwerfällt?

    Wichtig ist, dass gerade bei immobilen älteren Menschen regelmäßig die komplette Haut wachsam angeschaut wird. Nur so können zeitnah neu auftretende Hauttumoren identifiziert werden. Hierbei können Beobachtungen von Pflegenden sehr wertvoll sein. Gerade im Bereich der Altenpflege bietet hier zunehmend auch die Teledermatologie eine hilfreiche Unterstützung. Früh erkannt bietet eine kleine Operation, die meistens ambulant und in lokaler Betäubung durchgeführt werden kann, eine schnelle Hilfe, bevor es zu verschleppten Verläufen mit großen, inoperablen Tumoren kommt.

    Lauras Leben mit einem fortgeschrittenen Basalzellkarzinom (BCC)

    Im Video erzählt Laura, wie sie mit einem fortgeschrittenen Basalzellkarzinom (BCC) diagnostiziert wurde, wie sie mit der Diagnose umgeht und wieso ihr Aufklärung über Sonnenschutz am Herzen liegt.

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