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    Gluten: Warum darauf verzichten?

    Foto: shutterstock via pinkyone

    Dies alles können Anzeichen für eine Gluten-Unverträglichkeit sein – Der Zusammenhang zwischen dem Gluten in der Nahrung und den Beschwerden wird jedoch in den meisten Fällen gar nicht wahrgenommen.

    Gluten – Der Kleber des Getreides

    Gluten ist ein Eiweißbestandteil, der in vielen verschiedenen Getreidesorten, darunter u.a. Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste, enthalten ist. In Verbindung mit Wasser bildet Gluten eine elastische Masse und sorgt dafür, dass das Gärgas (Kohlendioxid) gehalten werden kann, wodurch der Teig aufgeht. Aufgrund dieser besonderen Eigenschaften bei der Herstellung von Mehlteigen wird Gluten oft auch als Binde- oder Klebereiweiß bezeichnet.

    Gluten-Unverträglichkeit

    Bei einer Gluten-Unverträglichkeit reagiert der Körper überempfindlich auf das Klebereiweiß. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen wird zwischen drei Formen glutenbedingter Beschwerden unterschieden: Zöliakie, Weizenallergie und Glutensensitivität. Obgleich sich die Symptome wie Bauchschmerzen und Müdigkeit bei allen dreien wiederfinden, grenzen sie sich in Ursache und Diagnose erheblich voneinander ab.

    Glutensensitivität – Die Lebensmittelunverträglichkeit

    Glutensensitivität ist eine nicht-allergische und nicht-autoimmune glutenbedingte Funktionsstörung. Sie kann plötzlich und in jedem Alter auftreten. Die Symptome betreffen dabei vor allem den Magen-Darm-Trakt und äußern sich in Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen und Übelkeit. Aber auch über Bauchschmerzen hinaus leiden Betroffene: Sehr häufig klagen sie über Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Gliedern. Konnten eine Zöliakie und eine Weizenallergie ausgeschlossen werden, kann in der Regel von einer Glutensensitivität ausgegangen werden. Aufgrund der sehr variablen Symptomatik wird oft aber auch die Diagnose Reizdarm gestellt.

    Zöliakie – Die Autoimmunerkrankung

    Die Zöliakie ist eine dauerhafte Unverträglichkeit auf Gluten. Die Aufnahme von glutenhaltigen Nahrungsmitteln führt hier zu einer Entzündung des Dünndarms. Erfolgt keine Ernährungsumstellung auf glutenfreie Kost, bilden sich die Dünndarmzotten zurück und die beschädigte Dünndarmschleimhaut ist nicht mehr in der Lage genügend Nährstoffe aufzunehmen. Es kommt zu Mangelerscheinungen und Unterernährung – Eine Ernährungsumstellung führt jedoch oft zu einer raschen Besserung und viele Betroffene sind schon nach kurzer Zeit beschwerdefrei. Wichtig dabei ist, dass diese dann ein Leben lang fortgeführt wird.

    Weizenallergie – Die versteckte Allergie

    Im Gegensatz zur Zöliakie und der Glutensensitivität reagiert der Körper hierbei auf die im Weizen enthaltenen Proteine. Über die Nahrung aufgenommen, sorgt Weizen häufiger für allergische Reaktionen als seine Pollen. Das liegt daran, dass die Stoffe, welche die allergischen Reaktionen im Körper hervorrufen erst bei der Verdauung der Getreideprodukte entstehen. Bei Kindern zählen vor allem Weizen, Milch und Ei, sowie Nüsse zu den Hauptallergenen. Bei Erwachsenen tritt diese Allergie hingegen seltener auf, da sie in den meisten Fällen bereits in der Pubertät abklingt. Die häufigsten Krankheitszeichen spielen sich bei Allergien auf der Haut und in den Atemwegen ab.

    Was können Sie tun?

    Wenn Sie bei sich Symptome beobachtet haben, die auf eine Gluten-Unverträglichkeit hindeuten, sollten Sie diese auf keinen Fall ignorieren und einen Facharzt (Gastroenterologen) aufsuchen. Er wird dann das weitere Vorgehen mit Ihnen besprechen. Mit einer glutenfreien Diät sollten Sie in jedem Falle warten, bis ihr Arzt dies ausdrücklich verordnet hat, da ein frühzeitiger Verzicht auf Gluten die Testergebnisse verfälschen kann. Weitere Informationen zu Diagnose und Behandlung finden Sie hier. http://www.gluten-unvertraeglichkeit-erkennen.de/de/was-koennen-sie-tun/diagnose/

    Glutenfreie Ernährung

    Neben Lebensmitteln, die von Natur aus kein Gluten enthalten (z.B. Fisch, Fleisch, Eier und Gemüse), gibt es auch geschmackvolle glutenfreie Alternativen, die typische glutenhaltige Lebensmittel wie Brot, Pizza, Pasta, Kekse und Kuchen ersetzen. Diese Produkte findet man vor allem in Reformhäusern und Drogerien, mittlerweile aber auch bei immer mehr Supermärkten in den Regalen. Eine kleine Hilfestellung bei der Auswahl von sicheren, glutenfreien Produkten bietet zudem das Siegel der „glutenfreien Ähre“, das von der Deutschen Zöliakie Gesellschaft vergeben wird, welche die glutenfreien Produkte prüft.

    Mehr Informationen rund um Gluten, wie sich glutenbedingte Beschwerden zu erkennen geben und wie man im Alltag damit umgehen kann, finden Sie unter www.gluten-unvertraeglichkeit-erkennen.de.

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