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    Wenn Stress zum Augenproblem wird

    Foto: Syda Productions via shutterstock

    Dr. med. Bernd Fassbender arbeitet seit 2006 als Netzhautspezialist in der Augenklinik OWL in Detmold. Dort behandelt er Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen des hinteren Augenabschnitts – von der Chorioretinopathia centralis serosa bis hin zur diabetischen Retinopathie.

    „Chorioretinopathia centralis serosa“, das klingt kompliziert. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

    Die ersten beiden Wörter beschreiben die erkrankten Strukturen im Auge. Es handelt sich um den zentralen Anteil des hinteren Augenabschnitts, der normalerweise das in das Auge einfallende Licht verarbeitet und dann im Sehnerv an das Gehirn weiterleitet. Das dritte Wort beschreibt eine Ansammlung von Flüssigkeit, die sich bei dieser Erkrankung unter der Netzhaut bildet.

    Wie äußert sich CCS? Wann sollte man einen Augenarzt aufsuchen?

    In der Regel verläuft die Chorioretinopathia centralis serosa – kurz CCS – schmerzlos. Als typische Symptome treten Blendung, Sehminderung, Kontrastunschärfe und Verzerrungen im zentralen Gesichtsfeld auf. Bei allen solchen Symptomen sollten Betroffene ihren Augenarzt aufsuchen

    Warum wird CCS häufig als eine „Managerkrankheit“ bezeichnet?

    Ehrgeizige, ruhelose, tatkräftige Persönlichkeiten und Männer ganz allgemein haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Viele Manager entsprechen diesem Typus. Es gibt aber noch weitere Risikofaktoren wie zum Beispiel die Einnahme bestimmter Medikamente und Autoimmunerkrankungen. Ein Auslöser kann auch eine akute persönliche Stresssituation sein.

    Kann man an CCS erblinden?

    In circa 80 Prozent der Fälle heilt die Erkrankung nach einigen Monaten von selbst wieder ab. Es gibt aber auch chronische Verläufe. Eine komplette Erblindung tritt bei der Erkrankung nicht auf. Allerdings kann bei chronischen Erkrankungen die zentrale Sehschärfe stark eingeschränkt sein. Das periphere Sehen und damit die Orientierung im Raum bleibt aber immer erhalten.

    Welche Behandlungsmöglichkeiten/Therapien gibt es?

    Falls es nach einigen Monaten zu keiner spontanen Verbesserung kommt, wird meist eine medikamentöse Therapie eingeleitet. Schlägt die Therapie nicht an, wird eine Laserbehandlung durchgeführt. In meiner Praxis behandeln wir meistens mit einem sehr gewebeschonenden Verfahren ohne Narbenbildung – der sogenannten Mikrosekundenpuls-Laserung. Hierbei wird durch einen unterschwelligen Laserreiz das Gewebe aktiviert und damit die Heilung in Gang gesetzt. Die Laserstrahlen können durch einen digitalen Laser sehr zielgenau und sicher im Auge appliziert werden.

    Was sagen Ihre Patienten zu dieser Laserbehandlung?

    Der Navilas® Laser ermöglicht es uns, die Behandlung am Bildschirm digital vorzuplanen. Hierzu werden zunächst Aufnahmen vom Augenhintergrund des Patienten angefertigt und in den Laser eingespielt. Nun werden die zu behandelnden Stellen markiert. Anschließend wird der Therapieplan mit den Patienten besprochen. Jetzt werden die Laserherde präzise im Auge des Patienten platziert. Die Therapie ist transparent, angenehm und effektiv für den Patienten.

    Was können Menschen tun, um das Krankheitsrisiko zu verringern?

    Stressabbau ist sicherlich das zentrale Thema – sei es durch spezielle Entspannungsübungen oder indem man einfach mal einen Gang runterschaltet.

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