Home » Krankheitsbilder » Hautsache » Hilfe bei Herpes
  • Hautsache

    Hilfe bei Herpes

    Foto: ECOSY via Shutterstock

    Wie kommt es zu einer Herpes-Infektion?

    Die Erstinfektion mit Herpes-simplex-Viren erfolgt meist unbemerkt und häufig vor dem sechsten Lebensjahr. Bei vielen Virusträgern tritt ein Leben lang keine Bläschenbildung auf. Für etwa zehn bis 20 Prozent der Infizierten wird besonders Lippenherpes zum wiederkehrenden Ärgernis. Die häufigsten Übertragungswege der Herpes-simplex-Viren:

    • Tröpfcheninfektion – Husten, Niesen, Sprechen
    • Schmierinfektion – beispielsweise durch gemeinsame Benutzung von Besteck und Gläsern
    • Direkter Hautkontakt und Schleimhautkontakte – Küssen, Berührung der Bläschen, Geschlechtsverkehr

    Wie kündigen sich die Bläschen an?

    Bereits bevor sich das erste Bläschen auf den Lippen zeigt, spüren manche Betroffene ein Spannungsgefühl, Brennen oder Kribbeln. Beim ersten Auftreten des Herpes schwellen häufig die Lymphknoten im betroffenen Bereich schmerzhaft an. Die Bläschen füllen sich rasch mit klarer Flüssigkeit und platzen nach wenigen Tagen auf. Zurück bleibt eine kleine, empfindliche Wunde, die nach kurzer Zeit gelblich verkrustet und nach acht bis vierzehn Tagen von selbst abheilt. Solange die Bläschen nicht mit Schorf bedeckt sind, können sich andere Personen an ihnen durch Berührung infizieren.

    Ist Herpes behandelbar?

    Ist die Erkrankung spürbar oder sind die Bläschen bereits sichtbar, so kann nur der Heilungsverlauf beschleunigt und die Symptome gelindert werden. Tun Betroffene gar nichts, so verschwinden die Bläschen nach etwa zwei Wochen von selbst. Einige Betroffene schwören  Gele mit Zinksulfat oder desinfizierenden Zusätzen, in der Apotheke freiverkäuflich erhältlich, helfen, die Bläschen schneller auszutrocknen und fördern die Abheilung. Auch Hitze hat sich bewährt. Bei rechtzeitiger Anwendung können spezielle Sticks, die sich auf 51 Grad erhitzen, die Ausbildung von Herpesbläschen komplett verhindern. Bei späterer Anwendung kann ein leichterer Verlauf oder ein früheres Abheilen erzielt werden.

    Kann man Herpes vorbeugen?

    Vorbeugende Maßnahmen sind:

    • Herpes-Viren überleben außerhalb des Körpers nur kurze Zeit. Vorsichtshalber jedoch mit akut Erkrankten nicht dieselben Handtücher, Lippenstifte, Servietten, Gläser oder Bestecke benutzen.
    • Der Inhalt der Bläschen ist infektiös. Wer sie berührt oder aufkratzt, kann das Virus mit den Fingern auch am Körper verteilen, etwa in die Augen oder in den Genitalbereich. Also, Finger weg!
    • Zum Auftragen von Gel, Creme oder Tinktur saubere Wattestäbchen benutzen.
    • Nicht die Augen reiben. Kontaktlinsen nicht mit Speichel ins Auge einsetzen. Während der Erkrankung besser eine Brille als Linsen tragen. Gelangen Herpes-Viren in die Augen (Herpes simplex retinitis), kann dies zu einer Schädigung der Horn- und Netzhaut führen.
    • Personen, die Herpesbläschen haben, sollten während dieser Zeit auf Küssen und oralen Sex verzichten. Die Viren könnten auf diesem Weg übertragen werden – auch auf die Genitalien.
    • Eine schwangere Frau kann in seltenen Fällen das Herpes-Virus im Mutterleib auf ihr ungeborenes Kind übertragen. Herpes-Viren sollten in dieser Zeit nicht in ihren Genitalbereich gelangen. Das für Lippenherpes verantwortliche Herpes-simplex-Virus Typ 1 kann wie das Genitalherpes Typ 2 manchmal auch im Genitalbereich eine Herpesinfektion verursachen.
    • Besondere Vorsicht gilt gegenüber Säuglingen und Kleinkindern oder alten, gebrechlichen Menschen. Wer Herpesbläschen hat, sollte hier den Hautkontakt minimieren.
    • Schnuller sollten nicht abgeleckt werden. Eine Infektion des Säuglings mit dem Virus kann schlimmstenfalls zu einer Hirnhautentzündung führen.
    • Vermeidung starker Sonneneinstrahlung. Für Lippen und Mundpartie gibt es spezielle Sun-Blocker mit hohem Lichtschutzfaktor.
    • Ein intaktes Immunsystem ist ein guter Schutz gegen wiederkehrende Herpesattacken. Zu einem gesunden Immunsystem tragen ausgewogene Ernährung, Bewegung, Sport, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf zu viel Alkohol und Zigaretten bei. Psychische Belastungen können bei Bedarf mit professioneller Unterstützung bewältigt werden.
    Nächster Artikel