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    Warum der Schmerz niemals zuletzt lacht

    Fotos: FibroFee

    Ich kippe vor Schreck beinahe von der Kloschüssel, als mir zufällig eine Zeitschrift in die Hand fällt. Berichtet wird darin von einem Schmerzsyndrom mit unaussprechlichem Namen: „Fibromyalgie“. Nie gehört. Ich erkenne mich zwar in allem wieder, glaube trotzdem erst an einen Zufall und versuche, das Gelesene zu vergessen.

    Ein halbes Jahr später geht es mir so schlecht, dass ich es kaum mehr alleine zum Briefkasten schaffe. Viele Arztbesuche später steht fest: Ich habe FMS (Fibromyalgiesyndrom). Das ist nun über fünf Jahre her. Als die Diagnose dann kam, war ich erleichtert. Endlich die Bestätigung: Ich bilde mir meine Symptome nicht ein und das Ganze hat einen Namen! Freunde und Familie konnten mit dem Begriff erst einmal nichts anfangen – zu unbekannt das Krankheitsbild, trotz geschätzt 1,7 Millionen Betroffener hierzulande.

    Schmerz und Fatigue sind meine dauernden Begleiter. Beide schränken den Alltag enorm ein: Für mich ist alles viel anstrengender als für Gesunde. Sowohl körperliche als auch geistige Tätigkeiten verbrauchen meine begrenzte Energie und werden vom Schmerz beeinträchtigt. Anstrengung und bestimmte Wetterlagen etwa triggern die Symptome.

    Ich bin seit Jahren in multimodaler Schmerztherapie. Dazu gehören Medikamente, physikalische Maßnahmen, aber auch Gespräche, in denen man sich und den Umgang mit dem Schmerz verstehen und verändern lernt. Außerdem helfen mir Radontherapie, gesunde Ernährung, bestimmte Bewegungsarten und tägliche Meditation. Letztere hilft auf so vielen Ebenen: Nervensystem wie Immunsystem profitieren und die Schlafqualität verbessert sich.

    Dauerschmerz und permanente Erschöpfung stellen für jeden Menschen eine enorme physische wie psychische Belastung dar. Darum ist es sinnvoll, sich in beiden Bereichen Unterstützung zu holen. Dabei dürfen Ursache und Wirkung nicht verwechselt werden: Wer mit Schmerzen zur Gesprächstherapie geht, hat keinen Psychoknacks. Wenn ich aber keine psychologische Hilfe hätte, würde ich bei meinen Einschränkungen vielleicht irgendwann bekloppt werden! Wer auch nicht?

    Selfcare und eine aktive Auseinandersetzung sind mit einer chronischen Erkrankung wie Fibromyalgie extrem wichtig. Mir hilft der Austausch über meinen Blog fibrofee.de und meine Social-Media-Kanäle (@fibrofee bei Facebook, Instagram). Hier mache ich mit anderen Betroffenen die Erfahrung: Du bist nicht allein! Das ist enorm erleichternd. Aufklären und Unsichtbares sichtbar machen, ohne Opferhaltung, aber mit Humor, ist mein Motto. Auch wenn ich bestimmte Dinge nicht (sofort) ändern kann, kann ich doch meinen Umgang damit immer selbst bestimmen.

    Die guten Dinge zu genießen und das Lachen kann mir auch der Schmerz nicht nehmen, das zeige ich auf meinem Blog.  

    BEGLEITE FRANZISKA UND IHREN WEG WEITER!

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