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Priv. Doz. Dr. med. Jörn H. Witt

International anerkannter Experte für roboterassistierte Chirurgie

Ein Gespräch mit Priv. Doz. Dr. med. Jörn H. Witt, Chefarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie am St. Antonius-Hospital Gronau und Leiter des PZNW – ProstataZentrum NordWest über minimalinvasive, roboterassistierte Operationsverfahren bei Prostatakrebs.

Herr Dr. Witt, Sie gelten weltweit als einer der renommiertesten Experten für roboterassistierte urologische Operationen. Was kann ein Roboter besser als ein Chirurg? 

PD Dr. J. H. Witt: Roboterassistiertes Operieren darf man sich nicht so vorstellen, dass eine Maschine selbstständig den Eingriff oder Teile davon vornimmt. Der Roboter ist „nur“ ein geniales und sehr komplexes Hightech-Werkzeug für den geübten Operateur – nicht mehr und nicht weniger. Während der OP sitzt der Chirurg an einer Bedienkonsole, die ihm dank hochauflösender 3D-Kameratechnik vielfach vergrößerte Einblicke in die Bauchhöhle des Patienten erlaubt. Selbst feinste Gewebestrukturen werden hierdurch erkennbar. Die zuvor über kleine Schnitte in den Bauchraum eingeführten Spezialinstrumente lassen sich von der Konsole darüber hinaus besonders präzise steuern. Das Operationssystem führt also in keinem Fall eigenständige Bewegungen aus und kann auch nicht programmiert werden. Der Operateur bleibt während des gesamten Eingriffs der verantwortliche und allein entscheidende Akteur. 

Worin bestehen die Vorteile einer roboterassistierten Operation im Vergleich zu konventionellen chirurgischen Methoden? 

PD Dr. J. H. Witt: Durch die dreidimensionale, um ein Vielfaches vergrößerte Sicht ins Operationsgebiet, die in alle Richtungen beweglichen Instrumentenspitzen, die Ermöglichung zitterfreier Bewegungen und einer entspannten Haltung des Operateurs während des Eingriffs sind roboterassistierte Operationen mit einer Präzision möglich, die bei konventionellen chirurgischen Methoden nicht erreicht werden kann. Außerdem wird über sehr kleine Schnitte, also minimalinvasiv operiert. Die Belastung für den Patienten wird durch einen geringeren Blutverlust während der OP und erheblich reduzierten Komplikationsraten, weniger Schmerzen nach einer Operation, am Ende kaum sichtbare Narben, eine schnelle Erholung und folglich einen kürzeren Krankenhausaufenthalt insgesamt deutlich minimiert. Durch die rasche Rekonvaleszenz kann der Patient schneller wieder seinem normalen Alltag nachgehen.

Eine Frage, die viele Betroffene beschäftigt: Muss ich mich als Patient auf Inkontinenz und Impotenz als Folge einer Prostatakrebsoperation einstellen?

PD Dr. J. H. Witt: Durch die außergewöhnliche Präzision, die ein erfahrener Chirurg mit der roboterassistierten Operationstechnik erreicht, können die für die Kontinenz und Potenz entscheidenden Nerven und Gewebestrukturen häufig erhalten werden. Dies ist zwischenzeitlich auch wissenschaftlich gut belegt. Das Operationsergebnis hängt jedoch ganz wesentlich von der Expertise des Operateurs ab. Ein Chirurg, der einen bestimmten Eingriff sehr häufig vornimmt, ist selbstverständlich besser in der Lage, gefäßschonend zu operieren, als jemand, der wenig Erfahrung damit hat. Die individuelle Tumorsituation ist auch von hoher Bedeutung, ein fortgeschrittener Tumor lässt oft nicht zu, die für eine Erektion wichtigen Nerven zu schonen. Eine früheDiagnose ist für einen guten Therapieerfolg und die Vermeidung von Nebenwirkungen also nach wie vor eine entscheidende Voraussetzung.

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