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    360° Patientensicherheit

    Foto: Panchenko Vladimir via Shutterstock.com

    Seit über 15 Jahren setzt sich das Aktionsbündnis Patientensicherheit als Netzwerkorganisation, gebildet aus Akteuren aus der gesamten Bandbreite des deutschen Gesundheitssystems, für die Erhöhung von Patientensicherheit ein. Das Ziel: gemeinsam für mehr Patientensicherheit! (#togetherpatientsafetyfirst.) Dabei widmet sich das Bündnis der Erforschung, Entwicklung und Verbreitung dazu geeigneter Methoden. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit ist seit seiner Gründung Motor für dieses Thema in Deutschland.

    Dr. Ruth Hecker

    Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit

    Auf die WHO und deren „Globalen Aktionsplan für Patientensicherheit 2021–2030“ konzentriert das Aktionsbündnis Patientensicherheit seine Kommunikation und seine Veranstaltungen im Jahr 2022. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit will als das Organ in Deutschland, das für eine Erhöhung von Patientensicherheit steht, dabei unterstützen, wenn Deutschland sich an den globalen Zielen messen lassen muss. Vor allem aber könnten der Aktionsplan und damit losgetretene Prozesse endlich dazu führen, das Thema Patientensicherheit in Deutschland nachhaltig umzusetzen.

    Erst zum vergangenen „Welttag der Patientensicherheit“ betonte das Aktionsbündnis Patientensicherheit, dass die Maßnahmen in Deutschland, um Qualität der medizinischen Versorgung in Deutschland zu erhöhen, nicht ausreichten. So erläuterte die Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, Dr. Ruth Hecker, dass das schwächste Glied im Gesundheitswesen, der Patient oder die Patientin, aufgrund der Komplexität des Gesundheitswesens und im Streit der unterschiedlichen Interessengruppen um ihre jeweilige Aufmerksamkeit auf der Strecke bleibe. Und damit seine oder ihre bedarfsgerechte und sichere Versorgung. „Sicherheitskultur ist der Dreh- und Angelpunkt, auch eines der Ziele innerhalb des Globalen Aktionsplans für Patientensicherheit 2021–2030 und zentral für eine gute Patientenversorgung“, ist Dr. Ruth Hecker überzeugt. „Wenn wir mehr Sicherheitskultur fördern und fordern, wird das, was bei unseren Patientinnen und Patienten ankommt, besser sein.“ Und weiter: „Die Sicherheitskultur ist nicht da, wo sie sein müsste. Ich möchte, dass wir uns alle für die Patientensicherheit starkmachen und dass das Kriterium Patientensicherheit überall einen höheren Stellenwert bekommt. Dafür müssen wir ehrlich miteinander umgehen, wenn es darum geht, Bedingungen oder Fehler in der medizinischen Versorgung anzusprechen, und versuchen, Lösungen zu erarbeiten. Die Person, die Probleme anspricht, sollte dies ganz frei tun können. Es soll eine Kultur geprägt werden, in der wir bewusst mit Risiken umgehen, um so für mehr Sicherheit für Mitarbeitende und Patienten zu sorgen.“

    Constantin Grosch, stellvertretender Vorsitzender des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, zeigte kürzlich auf, dass in der Planung für die nächste Legislaturperiode Patientensicherheit und Qualität im Gesundheitswesen so gut wie keine Erwähnung fanden. Auch das Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen und die Nutzen für Patient*innen seien zu wenig, betonte der Verein. Die elektronische Patientenakte etwa sei nicht einfach handhabbar und im Moment nur geeignet für „fitte und gebildete Menschen“, sagte Constantin Grosch. 

    Im Globalen Aktionsplan für Patientensicherheit der WHO seien sieben strategische Handlungsfelder mit 35 konkreten Zielen enthalten, die bis 2030 angegangen werden sollen, erklärte APS-Generalsekretär Prof. Dr. Reinhard Strametz. „Deutschland als Mitgliedsland der WHO wird in Zukunft von der Weltgemeinschaft daran gemessen werden, wie weit es auf dem Weg zu der Eliminierung vermeidbarer Schäden in der Gesundheitsversorgung gekommen ist. Wir haben neun Jahre Zeit, zu beweisen, dass Deutschland wirklich eines der besten Gesundheitssysteme der Welt hat. Und gemessen wird richtigerweise an der Patientensicherheit“, erläuterte Strametz.

    Neben dem Globalen Aktionsplan für Patientensicherheit der WHO sind Themen, die im besonderen Fokus für das Aktionsbündnis Patientensicherheit stehen: Infektionsprävention (Deutschland erkennt Sepsis), die Implementierung von APS-Handlungsempfehlungen oder auch Digitalisierung.

    APS-JAHRESTAGUNG AM 12./13.05.2022 IN BERLIN

    Die 16. APS-Jahrestagung findet vom 12. bis 13. Mai statt und ist als reine Präsenzveranstaltung geplant. Das Motto: „360° Patientensicherheit. Think global, act local!“. Das dazugehörige Programm orientiert sich an den sieben strategischen Zielen des Globalen Aktionsplan für Patientensicherheit 2021-2030 der WHO.

    Mehr Infos: https://www.aps-ev.de/Veranstaltungen/aps-jahrestagung-2022/

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