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    Leben mit metastasiertem Brustkrebs – Bloggerin Claudia Altmann-Pospischek im Gespräch

    Foto: Privat
    Du hast 2013 die Diagnose metastasierter Brustkrebs erhalten – eine Nachricht, die viele von uns erschüttern würde. Wie hast du diesen Moment erlebt und welche Gedanken gingen dir durch den Kopf, als du von der Prognose erfuhrst?

    „Sie haben Krebs“ sind mitunter die drei schlimmsten Worte, die man hören kann. Kein Stein bleibt auf dem anderen; die eigene kleine Welt findet sich in Schutt und Asche wieder. Angst. Panik. Die bange Frage: „Muss ich jetzt sterben?“

    Ich bin damals mit einem Mini-Knötchen zuversichtlich ins Krankenhaus und kam mit der Diagnose „unheilbarer Brustkrebs“ wieder nach Hause. Die niederschmetternde Prognose: „Sie haben eine Durchschnittsüberlebenszeit von 2 Jahren“. Doch diese sollte nicht eintreffen. Ich darf heute – fast 12 Jahre danach – noch immer da sein.

    In deinem Blog „Claudia’s Cancer Challenge“ teilst du offen deine täglichen Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen. Welche Rolle spielt das Teilen deiner Geschichte für dich persönlich und für die Gemeinschaft von Frauen, die sich in ähnlichen Situationen befinden?

    Mein Blog „Claudias Cancer Challenge“ auf Facebook und Instagram ist mein Sprachrohr. Denn: Metastasierter Brustkrebs braucht viele Gesichter und viele Stimmen. Schließlich wissen die Menschen oft gar nicht, dass es sich um eine unheilbare Krankheit handelt, die Dauertherapie erfordert, Nebenwirkungen mit sich bringt und eine große psychische Belastung darstellt.

    Ich will Menschen mit auf meinen Weg nehmen und relevante Infos weitergeben. In diesem Zuge ist eine wunderbare Meta-Community entstanden.

    Du sprichst oft von der Bedeutung von Selbstfürsorge, Achtsamkeit und einem positiven Lebensfokus. Welche täglichen Rituale oder Gewohnheiten haben dir geholfen, mit der Krankheit umzugehen und deine Lebensqualität zu erhalten?

    Meine Resilienz-Strategie sieht folgendermaßen aus:

    • Akzeptiere Deine Krankheit und lebe mit ihr als „Beifahrer“
    • Setz Dir Fixsterne auf Deiner Lichterkette des Lebens (Treffen, Konzerte, Reisen)
    • Lass Dich in Dein soziales Netz fallen
    • Such Dir eine Aufgabe, die Dein Herz erfüllt
    • Konzentriere Dich auf Deine Bedürfnisse und Deinen Weg
    • Informiere Dich über Krankheit und Behandlung
    • Finde ein kompetentes und empathisches Onko-Team
    • Nimm psychologische Hilfe in Anspruch
    • Sei aktiv und lebe im Hier und Jetzt
    • Versuche, das Positive in all dem Negativen zu erkennen
    Du setzt dich aktiv für Aufklärung und Prävention ein. Was möchtest du Frauen mit auf den Weg geben, um ihre eigene Gesundheit zu stärken und sich nicht von der Angst vor den Vorsorgeuntersuchungen lähmen zu lassen?

    “Es trifft doch immer nur die anderen“ – Nein, es kann leider jede/n von uns treffen. Ohne Vorwarnung. Und mit jeglicher Härte.

    Fakt ist: Je früher erkannt, desto besser gestalten sich die Heilungschancen. Dafür ist es allerdings notwendig, ein Mammakarzinom rasch und zuverlässig zu erkennen. Deshalb meine wichtigste Botschaft: Bitte gehen Sie zur Mammografie und erinnern Sie auch Ihr Umfeld daran!

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