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Home » Kopf und Psyche » Modediagnose ADHS? Warum Alle über ADHS reden & wie man wirklich Klarheit findet
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Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gehört zu den am häufigsten diagnostizierten neuronalen Entwicklungsstörungen. Während dies von manchen als Ausdruck einer „Modediagnose“ interpretiert wird, weisen besonders Fachleute darauf hin, dass die Zunahme mit verbesserten diagnostischen Verfahren, einer höheren gesellschaftlichen Aufmerksamkeit und einem breiteren Verständnis der Symptomatik zusammenhängt. GAM Medical hilft, diese Versorgungslücke durch ein hochspezialisiertes und leicht zugängliches Versorgungsangebot zu schließen.

Immer öfter liest man von einer „Modediagnose ADHS“. Aber wie lässt sich diese Aussage fachlich einordnen?

Der Begriff „Modediagnose“ wird der Komplexität der Störung und dem Leiden der Betroffenen nicht gerecht. ADHS ist keine neue Erscheinung, sondern eine seit Jahrzehnten wissenschaftlich beschriebene, neurologische Entwicklungsstörung. Dennoch hat die Erkrankung im Erwachsenenalter lange Zeit wenig Beachtung gefunden. Dass heute mehr darüber gesprochen wird, darf als wichtiger Fortschritt gewertet werden. Es rückt ins Bewusstsein, dass viele Betroffene jahrelang ohne Diagnose leben und dadurch gegebenenfalls unnötig leiden. Gleichzeitig muss man aber sehr genau hinschauen, woher man seine Informationen bezieht. Nicht jede Unaufmerksamkeit oder Prokrastination ist automatisch in einer ADHS begründet. Umso wichtiger ist eine fundierte Abklärung durch Fachleute – nur so lässt sich unterscheiden, ob tatsächlich eine ADHS vorliegt oder ob andere Ursachen dahinterstecken.

Viele denken bei ADHS sofort an hyperaktive Kinder. Welche Symptome zeigen sich im Erwachsenenalter und warum wird es oft so spät erkannt?

ADHS im Erwachsenenalter ist sehr vielschichtig und zeigt sich längst nicht nur durch Hyperaktivität. Nach ICD-10 bzw. der ICD-11 werden drei Kernbereiche unterschieden: Schwierigkeiten mit Aufmerksamkeit und Organisation, ausgeprägte Impulsivität sowie Hyperaktivität, die sich im Erwachsenenalter teilweise als innere Unruhe äußert.

Da ADHS bei Erwachsenen erst seit den 1990er-Jahren systematisch untersucht wird und die Erscheinungsformen sehr unterschiedlich sein können, bleibt es häufig lange unerkannt – nicht selten über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg, gerade bei Frauen. Für viele Betroffene bedeutet eine späte Diagnose jedoch auch Entlastung, denn dann lassen sich endlich frühere Schwierigkeiten besser verstehen und einordnen.

Reicht bei solchen Schwierigkeiten im Alltag ein kurzer Online-Test, um Gewissheit zu haben? Was macht eine seriöse und fundierte ADHS-Diagnostik aus?

Ein kurzer Online-Schnelltest kann schon eine erste Orientierung bieten und vor allem Betroffene ermutigen, eine fachliche Abklärung einzuleiten. Er ersetzt jedoch niemals eine fundierte Diagnostik. ADHS gilt nach ICD-11 und DSM-5-TR als neuronale Entwicklungsstörung, deren Ausprägung durch ein Zusammenspiel biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren beeinflusst wird. Aufgrund dieser Vielgestaltigkeit der Symptome ist immer eine strukturierte, mehrschichtige Diagnostik durch Fachleute notwendig.

Dazu gehören standardisierte Fragebögen und spezifische Interviews wie das DIVA-5. Häufig wird ergänzend die WURS-k eingesetzt, um retrospektiv Symptome aus der Kindheit zu erfassen. Entscheidend bleibt jedoch das Gesamtbild: Ein einzelnes Verfahren reicht für die Diagnosestellung nicht aus.

Ebenso wichtig ist eine ausführliche biografische Anamnese sowie – sofern möglich & sinnvoll – die Einbeziehung von Fremdberichten, etwa durch Angehörige oder nahestehende Personen. Weil das in der Praxis nicht immer umsetzbar ist, sind für Fachleute dokumentierte Lebensläufe oder Schulzeugnisse wertvolle Ergänzungen. Denn für eine Diagnose muss nachweisbar sein, dass Symptome über die Lebensspanne hinweg bestehen.

Ebenfalls ein unverzichtbarer Bestandteil ist die sorgfältige Berücksichtigung von Differenzialdiagnosen und Komorbiditäten. Viele ADHS-Symptome treten gemeinsam auf bei Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen oder auch Entwicklungsstörungen wie Autismus. Erst die umfassende Betrachtung – inklusive möglicher Begleiterkrankungen – schafft ein klares Bild und bildet die Grundlage für eine gezielte, individuelle Behandlung.

In Deutschland kommt es inzwischen zu sehr langen Wartezeiten auf einen Diagnose-Termin. Wie erleben Betroffene diese Hürde?

Die Situation in der psychischen Gesundheitsversorgung ist insgesamt sehr angespannt. Für eine fundierte ADHS-Diagnostik im Erwachsenenalter warten Betroffene in vielen Regionen zwischen sechs und zwölf Monaten, in einigen Gegenden sogar deutlich länger. Besonders in ländlichen Gebieten ist das Angebot an spezialisierten Fachstellen sehr begrenzt. Diese Situation führt dazu, dass Menschen mit erheblichem Leidensdruck über lange Zeit ohne Klarheit und Unterstützung bleiben.

Zwar gilt ADHS nicht als akute psychiatrische Notfallsituation und wird daher in der Priorisierung oft nachrangig behandelt – man spricht in unserem Versorgungssystem von einer geringeren Dringlichkeitsstufe. Für die Betroffenen bedeutet das aber keineswegs eine geringe Belastung: Unbehandelt kann ADHS zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen und das Risiko für weitere Erkrankungen sowie Probleme im Berufs- und Familienleben deutlich erhöhen. Gerade deshalb ist es so wichtig, die bestehenden Versorgungslücken zu schließen. Denn je früher eine fundierte Diagnostik und gegebenenfalls Behandlung erfolgen, desto schneller können Betroffene gezielt unterstützt werden und desto eher lassen sich Folgeschäden – individuelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche – verhindern und neue Perspektiven eröffnen.

Inwiefern kann auch eine Online-Diagnostik dazu beitragen, diese Lücke zu schließen?

ADHS gehört zu den Störungsbildern, die sich für das digitale Format gut eignen, da die zentralen Bausteine einer leitliniengerechten Diagnostik – ausführliche Gespräche, Eigen- und Fremdbeurteilung sowie standardisierte Fragebögen – auch online zuverlässig durchgeführt werden können. Entscheidend ist, dass das Verfahren klar strukturiert, nach anerkannten Standards aufgebaut und von erfahrenen Fachleuten begleitet wird. So ergeben sich in der diagnostischen Qualität keine relevanten Unterschiede zur Präsenzdiagnostik. Gleichzeitig eröffnet es allen Beteiligten, sich die Ortsunabhängigkeit zu Nutze zu machen.

So bietet Online-Diagnostik gleich mehrere entscheidende Vorteile: Termine können ortsunabhängig stattfinden, sodass auch Menschen in ländlichen Regionen unkompliziert Zugang zu einer fundierten Abklärung erhalten. Auf diese Weise verkürzen sich die Wartezeiten erheblich – beispielsweise bei GAM Medical liegt der Zeitraum bis zum Start der Diagnostik meist bei nur ein bis zwei Wochen. Damit wird, mit einem leicht zugänglichen Angebot, ein wichtiger Beitrag zu einer besseren Versorgung geleistet. So konnte mit einem Team aus über 70 spezialisierten Psychologen bereits mehr als 3.500 Patienten zu mehr Klarheit verholfen werden.

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