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    Mommy Makeover und Intimchirurgie

    Foto: BigBlueStudio via Shutterstock

    Während einer Schwangerschaft leistet der weibliche Körper Bemerkenswertes. Er muss nicht nur in den neun Monaten, sondern auch bei der Geburt und danach so einiges mitmachen. Das Gewicht bildet sich zwar meistens nach und nach wieder zurück, jedoch bleiben bei vielen Frauen Zeichen des Erlebten bestehen: überschüssige Haut am Bauch mit den typischen Dehnungsstreifen; erschlaffte, hängende Brüste.  Auch der Intimbereich bleibt nicht immer unbeschadet. Viele Frauen stören diese Erscheinungen nicht. Andere wünschen sich jedoch ihren Körper von vor der Schwangerschaft zurück. Für sie gibt es das sogenannte Mommy Makeover (MMO).

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    Dr. med. Alexander Schönborn

    Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit eigener Praxis in Berlin-Grunewald, Vorstandsmitglied der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

    Was wird bei einem Mommy Makeover alles gemacht?

    Mommy makeover (MMO) ist ein süßer Name für ernsthafte Eingriffe. Bei einem Mommy Makeover wird eine Kombination verschiedener Eingriffe im Brust- und Bauchbereich, seltener auch an den Oberschenkeln und im Intimbereich durchgeführt. Im klassischen Fall wird eine Bauchdeckenstraffung mit einer Bruststraffung und/oder einer Brustvergrößerung kombiniert. Weitere Eingriffe können zum Beispiel eine Fettabsaugung oder eine Labienplastik sein.

    Aus wie vielen Eingriffen besteht das MMO?

    Das ist individuell sehr verschieden. Die Eingriffe können miteinander kombiniert oder nacheinander durchgeführt werden. Manchmal wird zum Beispiel eine Fettabsaugung vor einer Bauchdeckenstraffung durchgeführt. Mit dem behandelnden Facharzt für Plastische Chirurgie wird im Beratungsgespräch der Behandlungsplan besprochen.

    Der Begriff des Mommy Makeover – also die Kombination der Eingriffe, um die körperlichen Veränderungen durch eine Schwangerschaft rückgängig zu machen – ist seit etwa zwölf Jahren in den USA etabliert.

    Handelt es sich hierbei um einen neuen Trend?

    Der Begriff des Mommy Makeover – also die Kombination der Eingriffe, um die körperlichen Veränderungen durch eine Schwangerschaft rückgängig zu machen – ist seit etwa zwölf Jahren in den USA etabliert. Die einzelnen Eingriffe des Mommy Makeover sind seit vielen Jahren etablierte und sehr häufig verwendete Operationsverfahren. Brustvergrößerungen, Fettabsaugungen, Bruststraffungen und Bauchdeckenstraffungen sind zum Beispiel die vier häufigsten Eingriffe der Mitglieder der amerikanischen Fachgesellschaft ASAPS. Auch die Zahlen unserer Fachgesellschaft zeigen, dass die Nachfrage nach diesen Eingriffen bei den immer später gebärenden und weiter beruflich aktiven Frauen steigt. Insoweit kann man hier von einem Trend sprechen.

    Ist das MMO für alle Frauen geeignet?

    Ein Mommy Makeover sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Die Stillzeit sollte abgeschlossen sein, um Form und Beschaffenheit der Brust richtig beurteilen zu können. Außerdem sollte möglichst das nach der Schwangerschaft angestrebte Wunschgewicht wieder erreicht sein. Auch weitere Schwangerschaften können das Ergebnis eines Mommy Makeover beeinflussen. Patientinnen mit Kindern, die jünger als fünf Jahre alt sind, brauchen für etwa drei Wochen nach dem Eingriff Unterstützung bei der Kinderbetreuung im Alltag.

    Welche Risiken gibt es?

    Glücklicherweise sind schwere Komplikationen sehr selten. Die individuellen Risiken müssen mit dem behandelnden Facharzt für Plastische Chirurgie und dem Narkosearzt besprochen werden.

    In welchem Kostenrahmen bewegt sich das MMO?

    Grundsätzlich sind die Kosten für ästhetisch-plastische Eingriffe schwer allgemeingültig festzulegen. Beim Mommy Makeover sind sie zudem davon abhängig, welche Verfahren in wie vielen Operationen durchgeführt werden. Grob gesagt bewegt man sich in Deutschland in einem Rahmen von etwa 5.000 € für einzelne Eingriffe bis ca. 14.000 € für das „Gesamtpaket“.

    Was beinhaltet die Intimchirurgie?

    Der ganz überwiegende Teil der Eingriffe betrifft die inneren Schamlippen, die äußeren Schamlippen und den Schamhügel. Die inneren Schamlippen werden verkleinert, indem entlang der Außenkante überschüssiges Gewebe entfernt wird. Liegt gleichzeitig ein Gewebeschwund an den äußeren Schamlippen vor, kann dieser manchmal mit einer Eigenfetttransplantation behandelt werden. Umgekehrt kann auch an den äußeren Schamlippen ein Haut- oder Gewebeüberschuss entfernt werden. Die Kontur des Schamhügels wird mit einer Liposuktion oder einer chirurgischen Straffung verbessert.   

    Wann beziehungsweise für wen kommen Eingriffe im Intimbereich infrage?

    Manche Patientinnen klagen – häufig nach Schwangerschaften, aber auch konstitutionell – über Beschwerden bei Fahrradfahren, Reiten oder sexuellen Aktivitäten. Andere stören vorstehende kleine Schamlippen oder ein ausgeprägter beziehungsweise schlaffer Schamhügel.    

    Werden intimchirurgische Eingriffe auch im Zuge des MMO vorgenommen? Wenn ja, welche?

    Das ist individuell sehr verschieden und hängt vor allem davon ab, welche Eingriffe des MMO gleichzeitig durchgeführt werden sollen. Bei einem Beratungsgespräch wird der genaue Behandlungsplan besprochen.  ′ 

    INFORMATION

    Erfahren Sie jetzt mehr über die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen unter www.vdaepc.de .

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