Sie werden kommen, die Tage, an denen wir auf Reisen neue Eindrücke sammeln und an denen wir die Welt um uns herum nicht mehr vorzugsweise von Bildschirmen vermittelt sehen.
Dr. Ludger Wollring
Niedergelassener Augenarzt in Essen, Pressesprecher des BVA – Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (Foto: BVA)
Wir werden neue Landschaften erkunden, spannende Sportereignisse unmittelbar miterleben, Freunde einmal nicht per Video und Telefon sondern von Angesicht zu Angesicht treffen. Wenn wir uns diese Momente vorstellen, dann ist für die meisten von uns selbstverständlich, dass die Augen uns einen wesentlichen Teil dieser Eindrücke vermitteln. Der Sehsinn ist wichtig. Auf ihn verzichten zu müssen, käme einer gravierenden Einschränkung der Lebensqualität gleich: Die Gesichter vertrauter Menschen nicht erkennen, das Farbenspiel eines Sonnenuntergangs nicht genießen, die Dynamik eines Fußball- oder Tennisspiels nicht wie gewohnt verfolgen zu können, das sind erschreckende Vorstellungen.
Mehr als ein Jahr lang prägte die Corona-Pandemie unseren Alltag. Zu Hause bleiben, Kontakte vermeiden – das war und ist eine wichtige Strategie, um dem Virus keine Chance zu geben. Viele Menschen haben in dieser Zeit die vielfältigen Möglichkeiten entdeckt, über das Internet von zu Hause aus zu arbeiten und Freizeitaktivitäten online zu organisieren. Die „Nebenwirkungen“ haben aber auch unsere Augen zu spüren bekommen: Trockene, müde Augen kennen die meisten Menschen, die viele Stunden am Tag vor dem Bildschirm sitzen. Spätestens, wenn Sie sich das nächste Mal die Augen reiben, sollten Sie überlegen, ob es nicht Zeit wäre, eine Pause einzulegen und stattdessen etwas für die Augengesundheit zu tun.
Das können ganz verschiedene Dinge sein: Machen Sie das Fenster auf, denn frische Luft ist auch für die Augen wichtig! Trinken Sie ein Glas Wasser – denn auch das Auge braucht Feuchtigkeit. Ernähren Sie sich vielseitig mit viel Obst und Gemüse – die Augen essen tatsächlich mit! Und lassen Sie wieder einmal eine Augenärztin oder einen Augenarzt prüfen, ob mit Ihren Augen alles in Ordnung ist. Augenkrankheiten entwickeln sich oft schleichend und Sie selbst merken gar nicht, dass etwas nicht stimmt. Bei einer Augenuntersuchung lassen sich Anzeichen für den Grünen Star (Glaukom), die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), diabetische Augenkrankheiten oder den Grauen Star (Katarakt) schon früh feststellen. Die meisten Augenkrankheiten lassen sich heute gut behandeln oder sogar heilen, so dass das Sehvermögen erhalten bleibt. Falls Sie bereits wissen, dass sie an einer chronischen Augenkrankheit wie dem Glaukom oder der AMD leiden, dann wissen Sie sicher auch, wie wichtig es ist, die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen – auch während der Pandemie.
Auf den folgenden Seiten bekommen Sie zahlreiche Anregungen, was Sie tun können, damit Ihre Augen gesund bleiben. Und Sie erfahren, dass es auch dann Hilfe gibt, wenn die Augen trotz aller Bemühungen schwächer werden. Brillen oder Kontaktlinsen verhelfen der Mehrzahl der Menschen in Deutschland zum Durchblick. Die Palette der Hilfsmittel für jene, deren Sehvermögen stark eingeschränkt ist, geht weit darüber hinaus. Wichtig ist eine individuelle Beratung und eine Anpassung der Hilfsmittel, die sich am jeweiligen Bedarf orientiert.
Sehen ist wichtig und nicht ganz so selbstverständlich, wie wir vielleicht meinen. Halten wir die Augen offen für das, was die Augen gesund hält.
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