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    Digitaler Sehstress auf dem Vormarsch!

    Foto: fizkes via Shutterstock

    Je digitaler wir leben, umso mehr sollten wir auf unsere Augen achten. Der Zusammenhang zwischen Bildschirmnutzung und „digitalem Sehstress“ wird jedes Jahr deutlicher.

    Kerstin Kruschinski

    Pressesprecherin und stellvertretende Geschäftsführerin Kuratorium Gutes Sehen e.V. (KGS)

    Neben den Vorzügen fordert das noch junge Zeitalter von Computer, Smartphone und Co. den Menschen heraus. Risiken für die Gesundheit und massive Augenprobleme durch digitales Dauerfeuer sind an der Tagesordnung.


    Computerarbeit, der Blick in künstliche Welten und aufs Smartphone – Information und Kommunikation per Bildschirm sind Alltag. Das zeigt Wirkung. Mittlerweile sind mehr als ein Drittel der Jugendlichen in Deutschland kurzsichtig. Zwei von drei erwachsenen Deutschen tragen Brille.

    Die Digitalisierung verändert nicht nur das Arbeits- und Freizeitverhalten, sie beeinflusst auch die Vorgänge im menschlichen Organismus und hinterlässt Spuren.

    Die Digitalisierung verändert nicht nur das Arbeits- und Freizeitverhalten, sie beeinflusst auch die Vorgänge im menschlichen Organismus und hinterlässt Spuren. So spricht die Fachwelt von Office Eye Syndrome oder digitalem Sehstress. Zwei Namen für die gleichen Beschwerden: vor allem Augenprobleme sowie Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen. Betroffen sind Menschen, die länger auf Monitore und Displays schauen. Sieben von zehn Bildschirmnutzern sollen bereits CVS-Symptome aufweisen. Ebenso belasten 3D-Effekte, virtuelle und erweiterte Realitäten die Augen. Es trifft Normalsichtige genauso wie Menschen mit Sehfehlern, Kinder ebenso wie Erwachsene.

    So klagen drei Viertel aller Bildschirmnutzer über trockene Augen. Wer auf den Monitor starrt, reduziert das Blinzeln von den üblichen 20 Lidschlägen pro Minute auf ein- bis zwei. So wird zu wenig Tränenflüssigkeit über das Auge verteilt, was wiederum Basis für Sehprobleme ist.

    Für entspanntes Sehen müssen die Augen gut funktionieren. Regelmäßige Sehtests sollten daher selbstverständlich sein, spätestens aber wenn die ersten Symptome auftreten. Bei Kindern reichen sie von Augenreiben, Blinzeln oder Stirnrunzeln über Lese- und Schreibprobleme bis hin zu Ungeschicklichkeit. Erwachsene empfinden das Sehen als anstrengend. Gegenstände, Personen oder Schrift verschwimmen. Gereizte oder tränende Augen sind oft die Folge.Deshalb sollte das Sehvermögen regelmäßig vom Augenoptiker, Optometristen oder Augenarzt geprüft werden: Bei jungen Menschen und Erwachsenen alle zwei bis drei Jahre, ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre, ab 60 Jahren jedes Jahr. Zudem lässt sich digitalem Sehstress entgegenwirken: Es gibt spezielle Sehhilfen, die den Blick auf Bildschirm, Smartphone und Co. erleichtern, Entspannungsübungen und Benetzung für die Augen sowie optimierte Computerarbeitsplätze, die den Belastungen vorbeugen.

    INFORMATION

    Erfahren Sie mehr über die Arbeit des Kuratorium Gutes Sehen e.V. (KGS) unter www.sehen.de !

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