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    Homeoffice: Stress für die Augen

    Foto: insta_photos via Shutterstock

    Ständige Computerarbeit kann den Augen schaden. Erst recht im Homeoffice. Bildschirmnutzer sitzen länger vor dem Monitor und haben oft den gut ausgestatteten Büro-Arbeitsplatz gegen das provisorische Homeoffice getauscht. Kerstin Kruschinski vom Kuratorium Gutes Sehen zu den negativen Folgen digitalen Sehens und Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken.

    Verdirbt der Job unsere Augen?

    Zumindest werden sie offensiv gefordert. Die Anfahrtswege, der Büro-Talk, Offline-Besprechungen und ausreichende Pausen fallen im Homeoffice weg. Wir sitzen schlechter, schauen kaum noch in die Ferne und starren länger als sonst auf kleinere Monitore. Das reduziert wiederum die Lidschlagfrequenz. Aber regelmäßiges Blinzeln ist wichtig, um die Hornhaut ausreichend mit Tränenflüssigkeit zu befeuchten und mit Nährstoffen zu versorgen.

    Unser Körper quittiert das mit müden, geröteten und brennenden Augen – als Office Eye Syndrom bekannt. Fehlhaltungen durch angestrengtes Starren verursachen oft anhaltende Schmerzen im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich.


    Was können Brillenträger tun?

    Bei der Bildschirmarbeit wandert der Blick lediglich zwischen Schreibtisch und Monitor und ab und an in den Raum. Weder Lese- noch Gleitsichtbrillen sind auf diese Distanzen optimiert. Für entspannteres Sehen, ohne verkrampfte Kopfhaltung sorgen spezielle Bildschirmbrillen, die alle drei Sehzonen mit großen Bereichen für die Sicht auf Tastatur, Monitor und in den Raum abdecken. Besonders Menschen mit Alterssichtigkeit profitieren von diesem Komfort.

    Die permanent auf Displays gerichteten Augen von Young Digitals können sogenannte Low-Addpower-Brillen entlasten. Das sind Gleitsichtgläser mit leichter Nahunterstützung im Bereich zwischen +0,25 und 1,75 Dioptrien.

    Das ist Maßarbeit…

    … die nur Augenoptiker erledigen können. Denn für die Brille berücksichtigen sie nicht nur die nötige individuelle Sehstärke und den Augenabstand, sondern auch die konkreten Bedingungen am Arbeitsplatz. Dazu müssen Sehabstand und Blickrichtung zur Tastatur und zum Bildschirm genau ausgemessen werden. Experten empfehlen außerdem beidseitig entspiegelte und mit Blaulichtfilter ausgestattete Gläser.

    Im Stakkato: Was kann man sonst noch Gutes für die Augen tun?

    Regelmäßige Sehtests. Augenkrankheiten und Sehdefizite werden so früh erkannt. Junge Menschen und Erwachsene sollten alle zwei bis drei Jahre, alle ab 40 im Zwei-Jahres-Rhythmus und ältere Menschen jährlich zum Check.

    Optimale Lichtverhältnisse.  Tageslicht ist perfekt. Gegen störende Blendungen: Bildschirm senkrecht zum Fenster aufstellen. Spiegelungen durch helle Lampen vermeiden. Am besten sind Deckenleuchten über dem Arbeitsplatz.

    Häufiges Blinzeln und befeuchtende Augentropfen. So werden die Augen mit frischer Tränenflüssigkeit versorgt oder zusätzlich benetzt.

    Pausen im Freien. Der Blick kann entspannt in die Ferne schweifen, die frische Luft hilft gegen trockene Augen.

    Ergonomischer Arbeitsplatz. Der Monitor ist mindestens 50 Zentimeter von den Augen entfernt, die Bildschirmoberkante auf Augenhöhe. Knie und Hüfte sind im rechten Winkel zueinander positioniert. Auch die richtige Brille entspannt Nacken und Rücken.

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