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    Mehr Strickjacke, mehr Schmackes: Im Herbst dürfen Statement-Brillen aus dem Schrank

    Fotos: Privat, Sandra Walzer

    Herbst. Die Zeit, in der es kühl und nass und bäh ist, draußen. Ja, bunt natürlich auch, die Bäume, rotbackige Äpfel, opulente Dahlien, schon klar. Die haben Liebe verdient, und dennoch – Herbst heißt mehr anziehen, mehr frieren, mehr seufzen. Weil das Leben eben nicht mehr so leicht geht und mir der Sinn zumindest zu Herbstbeginn noch nach fehlenden Socken, kurzen Kleidern und Eiswürfeln im Getränk steht. Eiswürfel sind jetzt mehr meine Füße. Ist das etwa Herbstfrustration? I wo! Denn jetzt heißt es: Kopf hoch, Farben rauf. Auf die Nase nämlich.

    Was bei 39 Grad sengender Sommerhitze oft anstrengend ist, macht endlich wieder Spaß. Brille tragen! Jetzt dürfen die schweren Statement-Modelle aus dem Schrank, Schwarz, Dunkelrot und Violett aus der Schublade. Acetatfassungen ohne Nasenpads, die mein schwitzendes Gesicht nicht so sehr mögen, sitzen wieder einwandfrei. Die auffälligen Kollegen passen für mich hervorragend zum Herbst, dick und prall und rund wie Äpfel und Birnen, Nüsse und Kürbisse, herrlich. Und mal ehrlich: Mit der Oversize-Strickjacke an und dem dicken Wollschal um den Hals wirkt das filigrane Gestell ein wenig fehl am Platz. Halt- und hilflos. Viel besser sind welche mit ordentlich Wumms. Und Wumms, den beweise ich ja gern auch selbst. Wenn ich beim Weinfest im Dorf einfach mal die Frau neben mir anspreche, was für eine ausgesprochen großartige Brille sie trägt. So finde ich von Zeit zu Zeit Außergewöhnliches, wenn mich nicht grade mein Haus-und-Hof-Optiker lockt. Dann düse ich los, rein in den Lieblingsbrillenladen.

    Apropos rein: Herbst ist ebenso die Zeit, in der wieder mehr drin stattfindet. Drin im Wohnzimmer (ohne schlechtes Gewissen den ganzen Tag auf dem Sofa verbringen!), drin im Kino (Stunden im dunklen Saal ohne Tageslicht sind voll okay), drin im Café mit Freund(inn)en (heißer Tee, hurra, und jede Menge Kuchen). Wie’s in diesen Situationen einwandfrei klappt mit Brille, verrate ich in meinen Tricks und Tipps für Brillenträger(innen). Für jetzt: Kommen Sie gut rein in die Zeit der Suppen und Socken.

    Durchblick im Herbst: 3 Brillentipps für die kühle Jahreszeit

    Tipp 1: Auf dem Sofa liegen und lesen? Kann unbequem werden, für brillentragende Seitenlieger wie mich. Drückt, rutscht, hängt quer oder verbiegt, im schlimmsten Fall. Autsch. Mein unkonventioneller Tipp: Hörbuch hören. Ernsthaft. Großartige Sache, vorgelesen bekommen und dabei einfach entspannt auf dem Rücken liegen. Oder die Brille einfach ganz absetzen und entspannt die Augen schließen.

    Tipp 2: Kinofilm 3-D? Na klar. Wer’s noch nicht ausprobiert hat oder Brilleneinsteiger ist: Die vom Kino gestellten 3-D-Brillen sind groß genug, sodass sie locker über die Sehhilfe passen. Fühlt sich anfangs seltsam an, die Gewöhnung geht aber schnell. Meine Empfehlung: Die eigene Brille vor dem Filmgenuss noch mal putzen (zu Hause mit Wasser und Spüli, nicht etwa den Kinosesselbezug nehmen!), damit die 3-D-Effekte nicht schwindelig machen und einwandfrei zu erkennen sind.

    Tipp 3: Klare Sicht im Café? Geht. Mit Geduld (ohne Spucke). Wer direkt aus der kalten Luft den aufgeheizten, voll besetzten Raum betritt, kämpft mit beschlagenen Brillengläsern. Stattdessen besser die Gläser laaaangsam auf Temperatur bringen (zum Beispiel im Windfang oder draußen mit Händen vor dem Gesicht). Oder: Vorbeugend Spüli beziehungsweise Flüssigseife (ohne Balsam) auf die Brillengläser aufbringen, sanft polieren, nicht wieder abspülen. Eignet sich für entspiegelte Gläser allerdings nur bedingt. Dann lieber ein Mikrofasertuch griffbereit haben, am besten in jeder Tasche.

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