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Augenblick, bitte!

SEHEN IM DIGITALEN DAUEREINSATZ: So schützen wir unsere Augen

Foto: shutterstock 2170389857

DIE RICHTIGE BELEUCHTUNG UND BILDSCHIRMHÖHE SOWIE EIN ERGONOMISCHER SITZPLATZ, DER NATÜRLICHE BEWEGUNGEN ZULÄSST, ENTLASTEN DEUTLICH.

Vivian Hauffe

PR-Referentin Kuratorium Gutes Sehen e. V.

Foto: Privat

Ob im Büro, im Homeoffice oder unterwegs: Bildschirme sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Rund 45 Millionen Menschen in Deutschland nutzen regelmäßig den Computer, viele sogar sechs bis acht Stunden täglich. Und in der Freizeit sind Smartphone oder Tablet ständige Begleiter. Der digitale Alltag fordert von unseren Augen Höchstleistung. Neben Kopfschmerzen, Blendempfindlichkeit oder Verspannungen im Schulterbereich treten häufig gereizte Augen auf. Fachleute sprechen inzwischen vom „Computer Vision Syndrome“, manche sogar von einer neuen Volkskrankheit.

Die Ursache ist klar: Permanente Naharbeit belastet unsere Augen, der Lidschlag nimmt ab und führt zu trockenen Augen. Schlechte Lichtverhältnisse und eine ungünstige Körperhaltung können die Beschwerden zusätzlich verstärken.

Besonders fehlsichtige Menschen spüren die Belastung. Ab etwa 45 Jahren verschwimmt das Sehen im Nahbereich zunehmend. Normale Lese- oder Gleitsichtbrillen stoßen hier oft an ihre Grenzen, da sie nicht für die typischen Sehentfernungen am Arbeitsplatz optimiert sind. So liegt bei Gleitsichtbrillen der Korrektionsbereich für den Bildschirm meist in der Mitte des Glases. Dadurch muss der Kopf häufig nach hinten geneigt werden, um den Monitor scharf zu sehen, was leicht zu Verspannungen führt. Wer die Brille nicht immerzu ab- und aufsetzen oder einen steifen Nacken riskieren möchte, greift zur Bildschirmarbeitsplatzbrille. Sie ermöglicht eine klare Sicht auf Monitor, Tastatur und das Büroumfeld und fördert so eine entspannte Körperhaltung.

Aber auch kleine Veränderungen können viel bewirken, z. B. bewusst blinzeln, was wir beim konzentrierten Arbeiten am Bildschirm oft vergessen. Statt 15- bis 20-mal pro Minute schließen sich die Augenlider nur noch fünf- bis siebenmal. Die Folge: Trockenheit, Brennen, verschwommenes Sehen. Was wie ein Einzelfall klingt, ist längst Normalität im modernen Arbeitsleben.

Auch wer nach der 20-20-20-Regel arbeitet – also alle 20 Minuten den Blick für 20 Sekunden in sechs Meter (20 Fuß) Entfernung schweifen lassen – schenkt den Augen wertvolle Erholung. Die richtige Beleuchtung und Bildschirmhöhe sowie ein ergonomischer Sitzplatz, der natürliche Bewegungen zulässt, entlasten deutlich. Zur Vorsorge gehört außerdem die regelmäßige Sehprüfung.

Erste Hinweise liefern Online-Sehtests, etwa auf: seh-check.de. Sicher beurteilen lässt sich das Sehvermögen jedoch nur beim Augenoptiker oder Augenarzt, am besten im 2-Jahres-Rhythmus. Dass Bildschirmarbeit unseren Alltag prägt, lässt sich nicht verhindern. Doch ob sie zur Belastung wird oder nicht, liegt in unserer Hand und der Aufmerksamkeit für das, was zählt: gutes Sehen.

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