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Bis zu 180.000 Patienten brauchen in Deutschland pro Jahr ein neues Kniegelenk. Mit der Roboterarm-assistierten Operationstechnik Mako lässt sich dieses noch besser und exakter einsetzen als bisher. Wie das genau funktioniert, erläutert Priv.-Doz. Dr. med. Steffen Höll von der Paracelsus-Klinik Osnabrück. 

PD Dr. med. Steffen Höll

Chefarzt der Klinik für Orthopädie und spezielle Orthopädische Chirurgie der Paracelsus-Klinik Osnabrück

Herr Dr. Höll, warum arbeiten Sie bei der OP eines künstlichen Kniegelenks mit einem Roboter?

Etwa 15 bis 20 Prozent der Operierten sind unzufrieden und kommen mit dem neuen künstlichen Gelenk nicht zurecht. Der Anspruch daran steigt, die Patienten werden auch immer jünger und wollen ihre Lebensqualität natürlich nicht einschränken. Wir haben festgestellt, dass wir das künstliche Gelenk nicht so einbringen können, dass der Patient hinterher keinen Unterschied zum echten merkt und ohne Einschränkung leben kann. Mit dem Roboter ist das anders.

Wie macht der Roboter das?

Dabei werden die CT-Daten des Patienten segmentiert und ein 3-D-Modell vom Gelenk angefertigt. So kann man das künstliche Gelenk virtuell in das Knie legen. Bei der OP kommt dann ein Navigationssystem zum Einsatz, mit dem die virtuellen mit den originalen Daten abgeglichen werden. Im weiteren OP-Verlauf wird eine Bandspannung durchgeführt. Es wird also virtuell mit dem neuen Gelenk die Stabilität der Innen- und Außenbänder getestet. Nach den Tests kann das Kniegelenk so platziert werden, dass die Bänder sowohl bei Beugung als auch bei Streckung die bestmögliche Stabilität und eine optimale Bewegungsfreiheit bieten. Bis hierhin wurde auch noch nichts operiert.

Was macht das dann besser?

Mit der neuen Methode wird auch riskiert, dass der Patient nach der Operation möglicherweise leichte O- oder X-Beine hat, weil die Bänder des Patienten in der jeweiligen Position optimal funktionieren können. Die Bänder geben sozusagen vor, was gemacht wird. Das ist anders als bei vorherigen Operationsmethoden, wo dann an den Bändern noch Veränderungen vorgenommen wurden. Nun kommt die Roboterarm-assistierte Technik ins Spiel. Das ist ein Roboterarm mit einem Sägeblatt. Der Operateur nimmt den Roboterarm in die Hand und kann nun alle vorher gespeicherten Daten bis auf 0,2 mm genau umsetzen. Der Roboter gibt genau vor, wo und wie viel am Knie gesägt wird. Das Resultat sind eine äußerst hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit. Vorherige Nebenwirkungen, beispielsweise eine Verletzung der Weichteile durch das Sägen am Knochen, werden dadurch enorm verringert. Danach setzt der Operateur das Gelenk für eine Probe ein: Er nimmt das Knie in die Hand und macht den klinischen Test, ob die Planung mit dem tatsächlichen Ausgang übereinstimmt. Danach wird die Originalprothese implantiert und die OP ist beendet.

Sind die Patienten zufriedener?

Studien beim Einsatz des Roboters bei kleinen Prothesen zeigen deutlich, dass weniger Komplikationen und Revisionen auftreten und eine deutlich höhere Patientenzufriedenheit festzustellen ist. 

Was macht Sie zum Experten? 

Ich beschäftige mich seit 15 Jahren fast ausschließlich mit künstlichen Gelenken und habe im Zeitraum von 2008 bis 2014 an der Orthopädischen Uniklinik Münster das Endoprothetikzentrum geleitet. Dort bekommt man ein Gefühl dafür, warum ein Gelenk nicht funktioniert und was man besser machen kann. Die Robotertechnik bietet die Möglichkeit, diese Komplikationen zu minimieren und deswegen beschäftige ich mich seit zwei Jahren damit.  

Ab wann sollte man Gelenke austauschen?

Solange man mit den Einschränkungen des angeschlagenen Gelenkes noch gut zurechtkommt, wenn die Schmerzen nicht allzu unerträglich sind, ist man definitiv noch kein Kandidat für ein künstliches Gelenk. Der Leidensdruck für ein künstliches Gelenk muss enorm hoch sein, die Lebensqualität muss auch massiv eingeschränkt sein, dann ist das Alter auch sekundär zu betrachten. Die neue Mako-Technologie ist der erste Schritt zu noch exakteren OPs. 

INFORMATION

Für weitere Informationen besuchen Sie: www.paracelsus-kliniken.de/osnabrueck

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