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    ENDOMETRIOSE: ZWEITHÄUFIGSTE GYNÄKOLOGISCHE ERKRANKUNG 

    FOTO: Mikhaylovskiy via shutterstock.com

    Jede neunte bis zehnte Frau erkrankt chronisch an Endometriose; das sind in Deutschland ca. 2 Millionen Betroffene. Jährlich kommen 40.000 Neuerkrankungen hinzu. Bei 40 bis 60% der Frauen, die ungewollt kinderlos sind, ist Endometriose die Ursache. Der Leidensweg der Betroffenen beginnt zumeist bereits in der frühen Jugend, mit der ersten Menstruation.

    Anja Moritz

    Geschäftsführerin der Geschäfts- und Beratungsstelle

    Bei Endometriose wächst gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter. Dies führt zu Zysten und Entzündungen, bspw. an Eierstöcken, Darm oder Bauchfell. Diese sogenannten Endometrioseherde können – obwohl sie als gutartig kategorisiert werden – metastasieren und bleibende Schäden an Organen verursachen. Betroffene leiden unter extremen Schmerzen in Bauch, Rücken, Beinen, beim Geschlechtsverkehr, bei gynäkologischen Untersuchungen, beim Stuhlgang. Unregelmäßige und sehr starke Monatsblutungen, Blutungen aus Blase und Darm gehören ebenso zu den Symptomen. Die Vielgestaltigkeit der Symptome und die nach wie vor zu geringe Bekanntheit der Erkrankung führen dazu, dass bis zu zehn Jahre bis zur Diagnose und somit bis zum Beginn einer Therapie vergehen. Die psychischen Auswirkungen sind enorm: Erschöpfung, Schlafstörungen, Depressionen. Die Ursachen der Krankheit sind noch immer nicht erforscht. Das führt dazu, dass lediglich eine Behandlung der Symptome erfolgt. In vielen Fällen leiden die Betroffenen ihr Leben lang an immer wieder auftretenden schwerwiegenden Beschwerden. Durch die chronischen Schmerzen werden die Betroffenen immobiler. Hinzu kommen Belastungen durch Mehrfacherkrankungen. Das erhöht den Leidensdruck bei Betroffenen und ebenso bei ihrem sozialen Umfeld. Fehlzeiten und längere Krankheitsphasen führen zu Nachteilen in Schule, Ausbildung und Beruf. Häufig führt die Erkrankung in eine Abhängigkeit von staatlichen Sozialleistungen, Erwerbsunfähigkeit oder Rente.

    Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e. V.

    Der Verein wurde 1996 gegründet und ist eine bundesweite Selbsthilfeorganisation von und für Endometriosebetroffene. Der Vereinigung gehören über 3.000 Mitglieder an.

    Die Kernaufgaben sind die Aufklärung und Information über Endometriose, die Beratung von Betroffenen sowie die Vertretung der Interessen von Betroffenen.

    www.endometriose-vereinigung.de

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