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    Mut ist eine Frage der Einstellung

    Foto: Christian Holzknecht, www.christianholzknecht.com / Bodypainting: Natascha Zenig BodyArt

    Miriam Höller, 32, ist vielen bekannt als die ungewöhnliche Teilnehmerin der 2010er-Staffel von GNTM, als strahlende, selbstbewusste junge Frau, die in ihrem Beruf als Stuntfrau Stärke zeigt und Erfolg hat. Doch 2016 ereilten sie innerhalb kurzer Zeit zwei Schicksalsschläge. Sie brach sich bei einem Stuntjob beide Füße, sechs Wochen später verunglückte ihr Lebensgefährte Hannes Arch bei einem Helikopterabsturz. Mittlerweile steht Miriam Höller auf der Bühne und berichtet von ihren Erlebnissen und lässt andere Menschen teilhaben an der Kraft ihrer persönlichen Geschichte.

    Inwiefern haben Sie sich durch Ihre Erfahrungen in den letzten Jahren verändert?

    Ich würde die Stuntfrau Miriam als sehr mutig, sehr lebensbejahend und zugleich auch sehr unbeschwert bezeichnen. Die Miriam, die ich heute bin, nach meinem Unfall und vor allem nach dem Tod von Hannes, ist viel bewusster. Mir selbst, meinem Umfeld, meinem Körper gegenüber. Und vor allem habe ich gemerkt, was das Wertvollste im Leben ist. Das ist die Zeit. Und ich glaube, dass es wichtig für jeden von uns ist, mit der eigenen Zeit richtig umzugehen.

    Was bedeutet es denn für Sie, mutig zu sein?

    Mut gehörte für mich als Stuntfrau zum Alltag mit dazu. Doch heute bedeutet Mut für mich etwas ganz anderes. Jeder von uns erfährt in seinem Leben irgendwann auch ungewünschte Veränderungen. Die entscheidende Frage lautet: Wie gehe ich damit um? Schaue ich weg oder schaue ich ganz bewusst hin und stelle mich der Situation? Ich habe mich in meinen Krisen dazu entschlossen, mich darauf einzulassen. Nur so hatte ich die Chance, ein neues Gefühl für mich und mein Leben zu gewinnen.

    Sie zeigen sich in der aktuellen Kampagne von Pink Ribbon Deutschland nur mit einem Bodypainting „bekleidet“. Auch das ist mutig. Warum haben Sie das getan?

    Ich engagiere mich ehrenamtlich als Botschafterin für Pink Ribbon Deutschland. Wir wollten sehr außergewöhnliche Bilder machen. Bilder, die auf ästhetische Weise auf ein so wichtiges Thema aufmerksam machen und die Frauen dazu bringen, neues Bewusstsein für sich und ihren Körper zu entwickeln. Ich möchte insbesondere junge Frauen dazu auffordern, sich mit ihrer Gesundheit und dem Thema Brustkrebsfrüherkennung auseinanderzusetzen. Ich wünsche mir, dass auch bereits Frauen in meinem Alter ganz regelmäßig und selbstverständlich ihre Brust abtasten, ohne Angst oder falsche Scheu.

    Warum ist Ihnen das persönlich wichtig?

    Mit meinen Vorträgen genauso wie mit dieser Kampagne möchte ich alle Frauen motivieren, mutig zu sein. Leben bedeutet nun einmal Risiko. Das lässt sich gar nicht vermeiden. Wir werden immer Veränderungen in unserem Leben erfahren, die wir uns so nicht für uns gewünscht haben. Ich frage mich in solchen Momenten: Bin ich ein mutiger Mensch? Natürlich bin ich ein mutiger Mensch! Es geht darum, Entwicklungen für sich zu nutzen. Ich habe erfahren, wie sich das Leben von einem Tag auf den anderen komplett drehen kann. Jeder Mensch kann mutig sein! Soweit man überhaupt etwas in der Hand hat und das eigene Leben steuern kann, sollten wir davon Gebrauch machen und die Verantwortung übernehmen.

    Information

    Erfahren Sie mehr unter www.pinkribbon-deutschland.de .

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