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    Die Koronare Herzkrankheit: Prof. Dr. Stephan Baldus  

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    Haben Sie schon einmal von der sogenannten Koronaren Herzkrankheit, kurz: KHK, gehört? Rund 120.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland daran und doch wird sie noch immer häufig nicht rechtzeitig erkannt. Es handelt sich dabei um eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße. Diese entsteht, wenn Blutgefäße beispielsweise durch Cholesterine oder Kalkablagerungen verengt werden (Plaques), wodurch das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Die kritischste Komplikation ist der Herzinfarkt, wenn solche Plaques in der Gefäßwand aufreißen und ein Blutgerinnsel das Gefäß komplett verstopft.

    Es stimmt zwar, dass ein ungesunder Lebensstil diese Krankheit begünstigen kann. Wer raucht, sich zu oft mit gesättigten Fettsäuren ernährt und sich nicht genug bewegt, gehört häufiger zur Risikogruppe. Allerdings weisen über ein Drittel aller Patienten keine typischen Risikofaktoren auf – Hier spielen genetische Faktoren eine zentrale Rolle, weswegen es gilt, mit steigendem Alter genau hinzusehen und Diagnostik zu betreiben.  

    Denn die gute Nachricht ist, dass eine KHK mittlerweile sehr effektiv behandelt werden kann: Durch optimal eingestellte Medikamente ist es möglich, eine Verschlimmerung deutlich hinauszuzögern. Bei fortgeschrittenen Stadien können das Einsetzen eines Stents oder eine Bypass-Operation das geschädigte Herzkranzgefäß wieder weiten oder überbrücken. Diese Eingriffe gehören heutzutage in Deutschland zur Routine und können gerade bei komplexen Gefäßerkrankungen lebensverlängernd sein. Die Erfolgschancen sind aber umso besser, je früher die Krankheit erkannt wird.

    Was sind Alarmzeichen einer solchen Erkrankung? Ein Symptom für ein schon fortgeschrittenes Stadium der KHK kann ein Beklemmungsgefühl in der Brust oder auch belastungsabhängige Luftnot sein – das sollte dann sofort ärztlich untersucht werden. Leider gibt es in Deutschland bisher kaum geförderte Programme zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im asymptomatischen Stadium. Ich kann Ihnen aber versichern, dass alle Fachgesellschaften und Stiftungen der Herz-Kreislaufmedizin sich mittlerweile für eine Vorsorgeuntersuchung ab einem Alter von 50 Jahren bei den politischen Entscheidungsträgern einsetzen.

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