Deutschland steckt noch immer im Krisenmodus: Politische Unsicherheiten, globale Spannungen und wirtschaftlicher Druck hinterlassen tiefe Spuren in der Gesellschaft. Über die Hälfte der Deutschen macht sich mehr Sorgen um die Zukunft als früher, fast 60 Prozent empfinden das Miteinander als rauer und unfreundlicher. Wie sich Betroffene helfen und welche Rolle Routinen, Pflegerituale und Kosmetik dabei spielen, zeigt eine umfassende tiefenpsychologisch-repräsentative Studie im Auftrag des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW), durchgeführt vom rheingold salon (2025). Mit Birgit Huber, Bereichsleiterin Kompetenzpartner Schönheitspflege im IKW, sprechen wir über die Ergebnisse.

Birgit Huber
Bereichsleiterin des Kompetenzpartners Schönheitspflege im IKW
Liebe Frau Huber, warum beschäftigt sich der IKW mit dem Thema mentale Gesundheit?
Uns interessierte, wie es den Menschen geht und welche Methoden sie nutzen, um ihr seelisches Wohlbefinden zu erhalten. Aus anderen Studien wissen wir, dass Kosmetik entscheidend psychische Befindlichkeiten beeinflusst, die sich direkt auf den Selbstwert und das Wohlbefinden auswirken: Der Lieblingsduft, eine warme Dusche oder das Haarstyling – all das wirkt direkt auf die Emotionen. Nun wollten wir wissen: Welche Bedeutung nehmen kosmetische Pflegeprodukte im Kontext der mentalen Selbstfürsorge ein?
Nun geht es einem Gros der Gesellschaft nicht gut. Was haben Sie herausgefunden – wie sieht mentale Selbstfürsorge aus?
Um mit dem ständigen Druck umzugehen, suchen viele Menschen nach Abgrenzung zur Außenwelt, nach Rückzugsorten (Escape Rooms). Diese finden sie bei Spaziergängen oder generell Bewegung in der Natur, aber auch beim Schlafen, Musik hören und kosmetischen Behandlungen. Auf der anderen Seite hilft auch gemeinsame Zeit mit anderen. Dabei scheint das Thema mentale Gesundheit kein Tabuthema zu sein. Über 80 Prozent sprechen offen darüber – mit Partnern, Freunden oder Familie. Festivals oder mediale Ablenkung sorgen kurzzeitig für Entlastung von Stress und Überforderung, helfen jedoch weniger dabei, wirklich innere Balance zu finden. Viele der Befragten (45 %) empfinden Stress unmittelbar körperlich, bspw. durch Verspannungen oder Schlafprobleme.
92 % der Befragten glauben dementsprechend auch, dass sie ihr mentales Wohlbefinden über den Körper beeinflussen können. Immer häufiger wird daher nach Ritualen gesucht, die Körper und Geist gleichermaßen ansprechen und regulieren. Bewusste Routinen, wie ein strukturierter Tagesablauf, regelmäßige Bewegung, gesunder Schlaf und fest eingeplante Auszeiten, tragen zu mehr Stabilität bei. Viele setzen Selbstbehandlungen mit kosmetischen Pflegeritualen und kosmetischen Produkten intuitiv ein, um sich psychisch gesund zu halten. Rund 87 % der Menschen sind überzeugt, dass Pflegerituale ihr mentales Wohlbefinden positiv beeinflussen. Bei Frauen sind es sogar fast 89 %.
Pflegerituale beeinflussen mein mentales Wohlbefinden positiv.

Basis: Alle Befragten (n = 1000) Frage: Ich habe das Gefühl, dass mir persönlich besonders wichtige Pflegerituale mein mentales Wohlbefinden positiv beeinflussen – Antwortskala von 6 („Stimme voll und ganz zu“) bis 1 („Stimme überhaupt nicht zu“) – Top-3-Box
Was macht Pflegerituale so besonders?
Kosmetische Pflegerituale sind einfach in den Alltag integrierbar, niedrigschwellig und individuell gestaltbar. Gleichzeitig wirken sie als mentale Grenzziehung zu einer Außenwelt, die häufig überfordert. Die Pflege der Haut als Grenze zur Außenwelt wird so zur Pflege des seelischen Wohlbefindens und stabilisiert die innere Balance. Einfache Handlungen wie Duschen, Eincremen oder der vertraute Duft eines Lieblingsprodukts können eine wirksame Form der Selbstbehandlung sein. Kosmetische Produkte sind häufig Teil der Persönlichkeit, verbunden mit Erinnerungen und Emotionen. Fast jeder hat ein Lieblingsprodukt, das Verlässlichkeit und Identität stiftet. Deswegen ist Kosmetik mehr als Pflege – sie ist ein wertvolles Werkzeug für Kopf und Psyche, wie die Studie zeigt. Ein Blick in die Ergebnisse lohnt sich!
Darum muss es das Lieblingsprodukt sein …

Basis: Alle Befragten (n = 1000) Frage: Welche der Produkteigenschaften unterstützen Ihr Wohlbefinden in besonderer Art und Weise? – Mehrfachauswahl
Lesen Sie alle Ergebnisse der Studie
Eine tiefenpsychologisch-repräsentative Studie zur mentalen Gesundheit und der Bedeutung von Kosmetikprodukten im Auftrag des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW), durchgeführt von rheingold salon.
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