Allergisches Asthma ist eine spezifische Form des Asthma bronchiale, bei dem allergische Reaktionen – meist auf Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare – zur Entzündung und Verengung der Atemwege führen. Im Gegensatz zu anderen Formen von Asthma (zum Beispiel nicht-allergischem Asthma) sind die Auslöser gut zu diagnostizieren und können entsprechend gezielt behandelt werden.
Allergien und Asthma sind eng miteinander verwoben: Allergische Reize können Asthma auslösen und verstärken. Menschen mit familiärer Veranlagung oder bestehender Allergie tragen ein besonders hohes Risiko.

Sonja Lämmel
Diplom-Oecotrophologin, Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V.
Foto: Privat
Wer ist besonders gefährdet?
Menschen mit familiärer Vorgeschichte von Allergien (zum Beispiel Asthma bronchiale, Heuschnupfen, Neurodermitis) tragen ein erhöhtes Risiko, ebenfalls allergisches Asthma zu entwickeln. Darüber hinaus erhöht zum Beispiel eine nicht behandelte Pollenallergie oder eine Hausstaubmilbenallergie das Risiko deutlich – insbesondere bei ganzjähriger Exposition.
Ist es an bestimmte Jahreszeiten gekoppelt?
Allergisches Asthma kann sowohl saisonal als auch ganzjährig auftreten – abhängig vom jeweiligen Allergieauslöser:
- Wer auf Pollen reagiert, kämpft hauptsächlich im Frühling und Sommer mit Beschwerden – je nach persönlicher Sensibilisierung. Die Pollensaison stellt für Betroffene eine besondere Herausforderung dar.
- Hausstaubmilbenallergiker hingegen erleben Symptome meist ganzjährig, doch im Herbst und Winter können Symptome stärker werden: Die trockene, aufgeheizte Luft lässt Milbenpartikel stärker zerfallen. Dadurch werden Allergene als Feinstaub aufgewirbelt – das erhöht die Belastung.
Empfehlungen für Patientinnen und Patienten
1. Langfristige Therapie:
Asthma erfordert eine dauerhafte Therapie – regelmäßig eingenommen, vermindern entsprechende Medikamente die Entzündungen und erweitern die Bronchien.
2. Notfall- oder Bedarfsmedikation:
Zusätzlich zur Basismedikation sollten Betroffene einen individuellen Notfallplan haben – inklusive schnell wirkender Sprays (zum Beispiel Beta-2-Agonisten), die im akuten Anfall zur schnellen Linderung führen.
3. Selbstmanagement stärken:
Teilnahme an Asthmaschulungen oder Selbstlerntools (zum Beispiel www.asthma-campus.de), Führen eines Asthmatagebuchs, Peak-Flow-Messungen zuhause und Wissen über Warnzeichen (nächtlicher Husten, Räuspern, Atemnot bei Belastung) sind essenziell.
4. Allergenkontrolle:
Antiallergische Medikamente (Antihistaminika, Nasensprays, ggf. Kortison-Nasensprays) wirken ergänzend. Dabei sind antiallergische Nasensprays den abschwellenden “Schnupfensprays” vorzuziehen, da letztere eher schädlich sind bei längerer Anwendung.
Kann man schweres Asthma verhindern?
Ja – durch frühzeitige und zielgerichtete Maßnahmen lässt sich eine Progression zu schwerem Asthma oft verhindern:
- Allergenkarenz: Meiden des Allergens, wo möglich – zum Beispiel durch Encasings, Matratzenhygiene bei Hausstaubmilben.
- Hyposensibilisierung (Immuntherapie): Eine behandlungsorientierte Maßnahme, die verhindern kann, dass aus einer Allergie ein allergisches Asthma wird – besonders bei Pollen- oder Hausstaubmilbenallergien. Sie kann nicht nur Symptome lindern, sondern auch die Krankheitsentwicklung modifizieren.
- Co-Faktoren minimieren: Adipositas, Reflux, Nasennebenhöhlenentzündungen, Schlafapnoe – diese Begleiterkrankungen können den Schweregrad erhöhen und gehören frühzeitig erkannt und behandelt.
Fazit
Allergien und Asthma sind eng miteinander verwoben: Allergische Reize können Asthma auslösen und verstärken. Menschen mit familiärer Veranlagung oder bestehender Allergie tragen ein besonders hohes Risiko. Je nach Allergen ergeben sich saisonale oder ganzjährige Belastungen. Eine Kombination aus antientzündlicher Basismedikation, Notfallplan, sinnvoller Allergenvermeidung, professioneller Schulung und gegebenenfalls Hyposensibilisierung kann einem ernsten Verlauf effektiv vorbeugen. Asthma kann so gut kontrolliert werden, dass sich schwere Verläufe vermeiden lassen – mit Wissen, Strategie und Begleitung durch Fachkräfte wie den DAAB.

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