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    Die Lunge im Fokus

    Foto: @artstudiolh

    Die Lunge ist für die Atmung und die Sauerstoffaufnahme und damit für das Überleben notwendig. Sie ist ein komplexes Organ, das aus Atemwegen, Lungengewebe, Lungenbläschen und Blutgefäßen besteht. Alle diese Strukturen sind am Gasaustausch beteiligt.

    Prof. Dr. Christian Taube

    Alle vier Minuten stirbt ein Mensch in Deutschland an den Folgen einer Lungen- oder Atemwegserkrankung.

    Spätestens seit der Corona-Epidemie ist auch in der Bevölkerung angekommen, dass sowohl akute als auch chronische Lungenerkrankungen zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität und der Lebenserwartung führen können. Diese wichtigen Daten und Fakten sind in einem aktuellen „Weißbuch Lunge“ der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und der Deutschen Lungenstiftung zusammengefasst. Dabei ist zu berücksichtigen, dass alle vier Minuten in Deutschland ein Mensch an den Folgen einer Lungen- oder Atemwegserkrankung stirbt. Auch weltweit gehören verschiedene Lungen- und Atemwegserkrankungen zu den zehn häufigsten Todesursachen und Erkrankungen wie Asthma, chronisch obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem (COPD und Lungenkrebs) betreffen Millionen Menschen in Deutschland.

    Auswirkungen von Umweltfaktoren und Virusinfektionen

    Durch das Einatmen von Luft steht die Lunge in direktem Kontakt mit der Außenwelt und ist auf natürliche Weise verschiedenen Substanzen und Reizstoffen ausgesetzt. Hier ist insbesondere der Konsum von Zigaretten oder Tabakprodukten zu nennen. Neue Entwicklungen beim Zigarettenkonsum geben Anlass zur Sorge, da in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme des Zigarettenkonsums sowohl bei Erwachsenen als auch insbesondere bei Jugendlichen zu beobachten ist. Neben dem inhalativen Zigarettenkonsum ist auch die Feinstaubbelastung immer wieder ein Thema bei der Entstehung oder auch Verschlimmerung von Lungenerkrankungen. Nicht nur Corona, sondern auch Grippeviren oder andere Viren können zu akuten Lungenerkrankungen führen bzw. chronische Lungenerkrankungen deutlich verschlechtern.

    Innovative Entwicklungen in der Lungengesundheit und Behandlung

    Asthma ist eine der häufigsten Lungen- und Atemwegserkrankungen in Deutschland. Vor diesem Hintergrund werden in dieser Ausgabe aktuell neue Leitlinien zur Therapie von Asthma vorgestellt. Auch die Möglichkeit, digitale Anwendungen in der Diagnostik oder im Management von Lungenerkrankungen einzusetzen, ist in den letzten Jahren weiter vorangeschritten. Ein Beitrag in diesem Heft gibt einen Überblick über digitale Therapien bei COPD und Lungenemphysem.

    Neue Fortschritte in der Therapie

    Genetisch bedingte Krankheiten wie der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel und auch die Mukoviszidose sind Teil der Kampagne. Hier haben wir gerade in der Therapie in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, die natürlich für die Patienten, aber auch für die Angehörigen von enormer Bedeutung sind. Auch im Bereich des Lungenkrebses sind in den letzten Jahren neue Therapiestrategien eingesetzt worden, die auch das Leben und Überleben mit Lungenkrebs deutlich verbessert haben.

    Ausblick

    Auch in den kommenden Jahren bedarf es noch vieler Anstrengungen, um Patienten mit Lungenerkrankungen adäquat medizinisch zu betreuen und zu behandeln. In einigen Bereichen sind weitere und neue Entwicklungen zu erwarten. Ein wichtiger Punkt bleibt jedoch die Prävention dieser Erkrankungen. Dabei steht die Vermeidung des inhalativen Zigarettenrauchens, insbesondere im Jugendalter, im Vordergrund. Hier ist auch in Zukunft ein großes Engagement der pneumologischen Fachgesellschaften erforderlich. Die aktuelle Kampagne „Luft und Lunge“ wird uns dabei sehr unterstützen.

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