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Luft und Lunge

GESUND BLEIBEN IN DER KALTEN JAHRESZEIT: Prävention schützt vor Infektionskrankheiten

Foto: getty-images / unsplash 3Lg9hAl07_E

Wenn die Tage kürzer werden, die Temperaturen sinken und das Immunsystem besonders gefordert ist, steigt die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Grippe, RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) oder Pneumokokken-Infektionen sind für alle Betroffenen eine Belastung, aber besonders für vulnerable Gruppen können sie lebensbedrohlich werden.

VIREN WIE INFLUENZA (GRIPPE), RSV ODER PNEUMOKOKKEN VERBREITEN SICH BESONDERS LEICHT ÜBER TRÖPFCHENINFEKTION BEIM HUSTEN, NIESEN ODER SPRECHEN.

Warum sind wir im Herbst und Winter anfälliger für Infekte?

In der kalten Jahreszeit verbringen wir mehr Zeit in geschlossenen Räumen, die oft schlecht belüftet sind. Gerade im Arbeitsalltag befindet man sich häufig in Kontakt mit vielen anderen Menschen und teilt sich die ohnehin nicht optimale Atemluft. Viren wie Influenza (Grippe), RSV oder Pneumokokken verbreiten sich so besonders leicht über Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen oder Sprechen. Auch eine Schmierinfektion über verunreinigte Hände und Oberflächen ist möglich.

Hinzu kommt: Bei niedrigen Temperaturen und trockener Heizungsluft trocknen die Schleimhäute in Nase und Rachen schneller aus, was es dem Abwehrsystem erschwert, Erreger abzuwehren. Auch die kürzeren Tage mit deutlich weniger Sonnenlicht tun ihr Übriges, da der Vitamin-D-Spiegel sinken kann – ein weiterer Risikofaktor für Infekte, da der Körper das Sonnenvitamin benötigt, um das Immunsystem auf Trab zu halten.

Atemwegsinfektionen sind keinesfalls harmlos

Atemwegserkrankungen wie Grippe, RSV und Pneumokokken-Infektionen sind keine harmlosen Erkältungen. Sie können schwere Verläufe verursachen – mit hohem Fieber, Gliederschmerzen, Atemnot und im schlimmsten Fall Lungen- oder Hirnhautentzündungen. Das RSV kann besonders für Säuglinge und Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich werden. Insbesondere Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD oder Asthma haben ein hohes Risiko für Komplikationen oder einen schweren Verlauf. Pneumokokken sind ebenfalls für ältere Menschen ab 60 Jahren und vorerkrankte Menschen gefährlich. Ihr Immunsystem reagiert oft weniger effektiv auf Erreger und bestehende Vorerkrankungen können das Risiko für einen schweren Verlauf deutlich erhöhen.

Der beste Schutz: Hygiene und Impfungen

Ein bewährter Schutz vor vielen Erregern ist gute Hygiene: Häufiges und gründliches Händewaschen, Husten und Niesen in die Armbeuge sowie regelmäßiges Lüften reduzieren das Ansteckungsrisiko erheblich.

Zudem spielen Impfungen eine zentrale Rolle. Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Menschen ab 60 Jahren sowie chronisch Erkrankten, medizinischem Personal und Schwangeren eine Grippeschutzimpfung. Die PneumokokkenImpfung wird für Menschen ab 60 Jahren und chronisch Erkrankten empfohlen. Zudem gibt es verschiedene Impfstoffe gegen eine RSV-Infektion: Einer davon ist bereits für Neugeborene und Säuglinge zugelassen. Zwei weitere Präparate kommen bei Menschen ab 75 Jahren bzw. bei Menschen zwischen 60 und 74 Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen zum Einsatz.

Seit dem letzten Jahr steht erstmals auch ein mRNA-Impfstoff gegen RSV zur Verfügung. Diese neue Technologie ist ein Meilenstein in der Medizin.

Was kann ich selbst für mein Immunsystem tun?

Neben Impfungen und Hygiene ist ein gesunder Lebensstil eine wichtige Grundlage für starke Abwehrkräfte. Eine ausgewogene, vitaminreiche Kost mit viel frischem Obst, Gemüse und gesunden Fetten stärkt die körpereigene Abwehr. Regelmäßige Bewegung regt den Stoffwechsel an und trainiert das Immunsystem. Ausreichend und erholsamer Schlaf ist essenziell für die Regeneration des Körpers. Zudem ist der Abbau von Stress ein wichtiger Faktor, da chronischer Stress das Immunsystem schwächen kann. Außerdem sind auch bei kühlem Wetter Spaziergänge an der frischen Luft wichtig – für das Wohlbefinden und zur Unterstützung der Vitamin-D-Bildung. Ein starker Herbst und Winter beginnt also mit frühzeitiger Prävention. Wer sich durch Hygienemaßnahmen, Impfungen und einen gesunden Lebensstil schützt, senkt nicht nur das Risiko für Atemwegsinfekte wie Grippe, RSV oder Pneumokokken – sondern schützt auch seine Mitmenschen. Denn Gesundheitsvorsorge ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung.

HYGIENE

Um sich selbst vor einer Ansteckung zu schützen, sollte man während der Grippesaison besonders darauf achten, sich regelmäßig und richtig die Hände zu waschen. Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, dass man mit den Händen nicht die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase berührt. Große Menschenmengen sollten in dieser Zeit gemieden werden. Auch im eigenen häuslichen Umfeld sollte der Kontakt zu Erkrankten auf ein Minimum reduziert werden.

RISIKOGRUPPEN

Senioren, Schwangere und Menschen mit einer chronischen Erkrankung haben ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf.

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