Home » Luft und Lunge » „Wir schenken den Ärzten lebenswichtige Behandlungszeit“
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Ein Gespräch mit Dr. Jürgen Böhm, CMO bei der XENIOS AG, über ihre Verfahren zur Unterstützung von Lungen- und Herzpatienten und Vorteile für Ärzte und Patienten.

Dr. Jürgen Böhm

CMO, XENIOS AG

Ihr Unternehmen versteht sich als Pionier in der extrakorporalen Herz- und Lungenunterstützung. Können Sie das näher erklären?

Unser Ausgangspunkt war die „Extrakorporale Membranoxygenierung“ oder kurz ECMO. Der Arzt kann damit Blut des Patienten außerhalb des Körpers teilweise oder vollständig von Kohlendioxid befreien und mit Sauerstoff anreichern. Das ECMO-Gerät befördert mit Hilfe einer Pumpe eine definierte Blutmenge pro Zeit über einen Gefäßkatheter aus dem Körper des Patienten und durch einen Membranoxygenator. Dieser Oxygenator ersetzt den Gasaustausch in der Lunge: Er entfernt Kohlendioxid aus dem Blut und reichert es mit Sauerstoff an. Danach gelangt das aufbereitete Blut über einen weiteren Gefäßkatheter zurück in den Blutkreislauf des Patienten. 

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Wo kommen Ihre Verfahren zum Einsatz und welche Vorteile haben sie?

Sie eignen sich grundsätzlich für Patienten mit einem Versagen der Herzkreislauf- und Lungenfunktion. Wir haben eine Variante entwickelt, die ideal für das reine Lungenversagen geeignet ist. Bedeutend ist sie für Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) im späten Stadium. Dank dieses Verfahrens, das mit nur einem Gefäßkatheter möglich ist, lässt sich CO2 außerhalb des Körpers entfernen. Das ist weniger belastend, Patienten sind in der Regel nicht sediert und können so durchaus an ihrer Genesung mitarbeiten, um die Beatmungstherapie gegebenenfalls zu verkürzen. Einsetzbar ist sie auch für Lungenpatienten, die aufgrund von Infekten mechanisch beatmet werden müssen: Bei der mechanischen Beatmung wird das Lungengewebe mechanisch belastet. In Kombination mit unserem Verfahren ist eine schonendere Beatmung möglich, was potentielle Folgeschäden und entsprechend die Liegedauer auf der Intensivstation reduzieren kann. 

Zum Einsatz kommt unser Verfahren aber auch bei Untersuchungen im Herzkatheterlabor. Wir bieten ein Verfahren an, das dank innovativer Pumpentechnologie kurze Zeitintervalle zwischen zwei Herzschlägen nutzen kann. Das Gerät pumpt sozusagen pulsatil und nur, wenn das Herz eine Pause macht.  Wir pumpen deshalb nicht gegen das Herz an, was dessen Arbeit und damit den Sauerstoffverbrauch erhöhen würde. Dadurch sollen zum Beispiel nach einem Herzinfarkt wichtige Organe besser durchblutet und Belastungen für das Herz reduziert werden. Zum Einsatz kommt das Verfahren aber auch, wenn der Zustand des Patienten noch nicht so kritisch ist: Ärzte können es zur Stabilisierung des Patienten während der Diagnose oder Therapie im Herzkatheterlabor verwenden. 

Was bedeutet Ihre Technologie für die zukünftige Versorgung der Patienten?

Unsere Technologie behandelt nicht die Ursachen, aber wir unterstützen bei zwei wichtigen Punkten: Der Gasaustausch und der Herzkreislauf werden aufrecht und damit der Patient am Leben erhalten. Und der Arzt bekommt während Diagnostik und Therapie im Wortsinn mehr lebenswichtige Behandlungszeit. Und die ist in der Behandlung von essenzieller Bedeutung. 

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