„Mein Urologe hat gesagt, dass ich Prostatakrebs habe und eine Operation empfohlen. Doch ich habe Angst davor. Was soll ich machen?“
Hans-Dieter Schaaf
Leiter der BPS-Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Königs Wusterhausen
Diese und ähnliche Fragen werden häufig an die Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe gestellt. Die Diagnose Prostatakrebs ist für viele Männer ein Schock. Sie fallen in ein tiefes Loch und möchten ihre Ängste, die sich daraus ergeben, am liebsten verdrängen. Vielen Betroffenen fällt es schwer, über die Krankheit zu sprechen. In der Gruppe erfahren sie, dass sie nicht alleine sind und auch, wie andere Betroffene mit dem Krebs und seinen Folgen umgehen.
Unsere Selbsthilfegruppe, vor 15 Jahren gegründet, bietet betroffenen Männern diese Hilfe an. Auch deren Ehefrauen und Partnerinnen werden mit einbezogen, denn sie leiden ja unter der Krankheit ihres Mannes ebenso. Manchmal sind es sogar die Frauen, die den Kontakt zur Gruppe suchen, weil sich der Mann nicht traut, über den Krebs zu sprechen. Nach wie vor ist Prostatakrebs für viele ein Tabuthema.
Waren es 2004, als die Gruppe gegründet wurde, nur drei Männer, besteht sie heute aus über 40 eingetragenen Mitgliedern, von denen sich ein großer Teil regelmäßig jeden zweiten Montag im Monat zur Zusammenkunft trifft. Dabei geht es weniger um eine medizinische Beratung, sondern vor allem um den Erfahrungsaustausch. Aber auch Vorträge von erfahrenen Ärzten, so unterhält die Gruppe enge Verbindungen zu den Urologischen Kliniken an der Berliner Charité, am Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin und am Magdeburger Universitätsklinikum, stehen auf dem Programm.
Die Gespräche in der Gruppe oder auch individuell mit Ratsuchenden und ihren Angehörigen sind durch Offenheit und gegenseitiges Vertrauen geprägt. Jeder kann seine Fragen, Probleme und Zweifel, seine therapeutischen Fortschritte, aber auch Rückschläge vorbringen. So versuchen wir, den Erkrankten die Angst vor dem Krebs zu nehmen. Der Erfahrungsaustausch in der Gruppe wie auch interessante gemeinsame Aktivitäten, wie beispielsweise eine Schifffahrt oder die Weihnachtsfeier zum Jahresende, sollen dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und zugleich das Thema Prostatakrebs in die Öffentlichkeit zu bringen. „Die Gruppe hat mir geholfen, mich zu entscheiden, welche Art der Therapie für mich die richtige ist. Dafür bin ich dankbar und möchte nun meine Erfahrungen auch gern an andere weitergeben“, so ein Mitglied bei der letzten gemeinsamen Zusammenkunft.
KONTAKT
Geschäftsstelle Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V.
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