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    Erfüllter Sex

    Foto: fizkes via Shutterstock

    Auch bei erektiler Dysfunktion. Wenn „Mann“ im Bett nicht mehr so funktioniert wie gewohnt, kann das verschiedene Ursachen haben.

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    Prof. Dr. med. Frank Sommer

    Männerarzt und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V. (DGMG)

    „Bin ich eigentlich der Einzige, der unter Erektionsstörungen leidet?“ – das fragen sich fast alle Männer mit Potenzproblemen, die in meine Sprechstunde kommen. Aber meine Erfahrung zeigt, dass sie nicht alleine sind. Jeder fünfte Mann in Deutschland ist zwischen dem 20. und 80. Lebensjahr von einer Impotenz betroffen. Damit ist die erektile Dysfunktion (ED) – so der medizinische Fachbegriff – eine Volkskrankheit.

    Wenn man von Erektionsproblemen betroffen ist, sollten diese unbedingt medizinisch abgeklärt werden.

    Vielfältige Ursachen

    Wenn man von Erektionsproblemen betroffen ist, sollten diese unbedingt medizinisch abgeklärt werden. Denn eine ED kann unterschiedliche Ursachen haben. Neben hormonellen Störungen können die zuführenden Blutgefäße (Arterien) betroffen sein, wenn durch sie bei der sexuellen Stimulation nicht genügend Blut zum „Zielort“ gepumpt wird. Aber auch Gewebsveränderungen im Penis selbst können der Grund sein – bei einem Ungleichgewicht von „guten“ erektionsfähigen Zellen zu solchen, die eine Erektion verhindern.

    Zudem spielen Nerven und Reizweiterleitung bei der Sexualität eine große Rolle, sowohl in Gehirn und Rückenmark als auch direkt im Penis. Entsprechende Störungen, etwa aufgrund einer Zuckerkrankheit (Diabetes) oder neurologischer Erkrankungen wie Multiple Sklerose, können zu Erektionsproblemen führen.

    Darüber hinaus kann die – Männern meist unbekannte – sogenannte Potenzmuskulatur geschwächt sein. Diese sitzt im kleinen Becken des Mannes und ist unter anderem dafür verantwortlich, dass der Penis bei guter Durchblutung sehr hart wird und eine Penetration für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr erfolgen kann.

    Für eine ED gibt es aber noch viele andere Ursachen, auch Stress und psychogene Belastungen zählen dazu. Umso wichtiger ist die medizinische Diagnostik, bevor individuell – auf die Probleme des Mannes abgestimmt – therapiert werden kann.

    Rechtzeitig zum Arzt

    Unser Ziel ist die Heilung der Erektionsstörungen. Wenn der Mann sich rechtzeitig bei einem Arzt vorstellt, ist dies auch häufig möglich. Oft liegen verschiedene Ursachen (Mischgenese) vor, etwa wenn sich die „Zusammensetzung“ des Penis verändert hat, die Potenzmuskulatur schwächelt und dann aufgrund von Versagensängsten noch negative Gedanken hinzukommen.

    Alle diese Ursachen sollten bekämpft werden, was in der Regel mithilfe der Kombination aus medikamentösen Ansätzen und körperlichen Übungen erfolgt. So kann man zum Beispiel sowohl die Potenzmuskulatur stärken als auch ein spezielles Schwellkörpertraining absolvieren – für mehr „fitte“ Zellen im Penis. Mit zunehmend verbesserten Erektionen bessern sich in der Regel auch die psychogenen Ursachen. Sollten diese andauern – das ist bei weniger als vier Prozent der Patienten mit Mischgenese der Fall –, sind entsprechende gesprächstherapeutische Maßnahmen ratsam. Auch sollten weitere mögliche gesundheitliche Probleme wie Schlafstörungen ausgeschlossen beziehungsweise therapeutisch angegangen werden.

    Nicht zuletzt kann und sollte Prävention betrieben, also dafür gesorgt werden, dass Erektionsstörungen gar nicht erst auftreten. Hierzu gibt es bezüglich Ernährung, körperlicher Aktivität sowie mentaler Stärke viele wichtige Ansatzpunkte.

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    Zu diesen Themen hat die DGMG das Trainingsprogramm „3+3=6“ entwickelt, das sich Patienten als PDF unter https://bit.ly/2YFJZ4E herunterladen können.

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