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    Früherkennung von Prostatakrebs muss umfassend und kostenfrei sein!

    Foto: Jarun Ontakra via Shutterstock

    Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Rund 60.000 Männer erhalten jährlich die Diagnose „Prostatakrebs“, 14.000 sterben daran. Das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter und bei Prostatakrebs in der Familie. Obwohl Prostatakrebs in der Regel langsam wächst und bei vielen Betroffenen nicht zum Tod führt, gilt auch hier wie bei allen Krebserkrankungen: Je früher erkannt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er noch nicht gestreut hat und daher gut therapierbar ist.

    Derzeit ist lediglich das Abtasten der Prostata zur Früherkennung eine Kassenleistung. Die Aussagekraft dieser Untersuchung ist allerdings nicht umfassend, da der Tumor im frühen Stadium nicht tastbar ist und keine Beschwerden macht. Wir, der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS) e. V., beurteilen die Abtastung des Organs gemäß der aktuellen Richtlinie sogar als realitätsfern, die aktuelle Krebsfrüherkennungs-Richtlinie ist Jahrzehnte alt und bedarf dringend einer Aktualisierung.

    Abhilfe würde hier die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (kurz PSA) schaffen, das nur in der Prostata produziert wird und mit steigendem Wert Rückschlüsse auf bösartige Veränderungen zulässt. Im Dezember 2020 hat sich der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) allerdings gegen den kostenfreien PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs ausgesprochen. Wer diesen wichtigen Test zur Prostatakrebs-Früherkennung möchte, soll ihn weiterhin selbst bezahlen. Und daher nutzen viele Männer diese Früherkennungsmethode nicht. Dabei muss Früherkennung – analog zu den Frauen – kostenfrei, umfassend und barrierefrei sein!

    Seit elf Jahren kämpft der BPS nun in den entscheidenden Gremien um die Anerkennung des risikoadaptierten PSA-Tests als kostenfreie Früherkennungsmaßnahme. Diese Entscheidung des G-BA ist ein herber Rückschlag, aber der BPS wird mit der Rückendeckung wichtiger Fachgesellschaften nicht aufgeben.

    Unterstützung gibt es beispielsweise von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU), die sich direkt an Gesundheitsminister Spahn gewandt hat, da aus ihrer Sicht „eine bisher einmalige Chance vertan wurde, die Prostatakrebs-Früherkennung nach dem Stand zeitgemäßer Diagnostik zu verbessern.“

    Das ist der Stand der Dinge – im Sommer 2021. Aber mit Blick auf unsere Söhne und Enkel bleiben wir dran, denn die PSA-gestützte Früherkennung des Prostatakrebses gehört in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen!

    Sie haben Fragen zur Früherkennung, zu den Untersuchungsmöglichkeiten und/oder Behandlungen? Unsere BPS-Beratungshotline steht allen Interessierten, Betroffenen und Angehörigen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr unter der kostenfreien Servicenummer 0800-7080123 zur Verfügung.

    Weitere Informationen

    Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Männern, die an Prostatakrebs erkrankt sind. Gegründet 2000 gehören dem BPS über 200 Selbsthilfegruppen an. Der BPS ist europaweit die größte und weltweit die zweitgrößte Organisation von und für Prostatakrebspatienten.

    Über die verschiedenen kostenfreien Informationskanälen möchte der BPS möglichst viele der rund 60.000 Männer erreichen, die jährlich die Diagnose Prostatakrebs erhalten: So erhalten Betroffene, Angehörige und Interessierte Informationen auf der Internetseite des BPS (www.prostatakrebs-bps.de), im BPS-Magazin (9.000 Exemplare, dreimal im Jahr), in den Sozialen Medien (Facebook, Twitter, Instagram) oder bei der BPS-Beratungshotline (Dienstag, Mittwoch und Donnerstag (außer bundeseinheitliche Feiertage) von 15 Uhr bis 18 Uhr) unter der gebührenfreien Service-Rufnummer 0800–70 80 123 (kostenpflichtig aus dem Ausland +49(0)228-28645645).

    Darüber hinaus vertritt der BPS Patienteninteressen im Gemeinsamen Bundesausschuss, in der Leitlinienkommission, in der Zertifizierungskommission der Prostatakrebszentren, und er ist Mitglied in der europäischen Prostatakrebs Selbsthilfevereinigung „Europa UOMO“.

    Der BPS und seine Selbsthilfegruppen werden gefördert durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe und Krankenkassen. Sie sind unabhängig, objektiv und wissenschaftlicher medizinischer Gewissheit verpflichtet.

    Kontakt: Geschäftsstelle Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V., Thomas-Mann-Str. 40, 53111 Bonn, Tel 0228-33889-500, Fax 0228-33889-510, E-Mail: [email protected], Internet: www.prostatakrebs-bps.de.

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