Home » Männer, bleibt gesund! » Halb leer ist gar nicht gut! Männer und ihr Verhältnis zur Blase
  • Männer, bleibt gesund!

    Halb leer ist gar nicht gut! Männer und ihr Verhältnis zur Blase

    Foto: goodluz via Shutterstock

    Prof. Karl-Dietrich Sievert

    Klinikum Lippe

    Große Prostata, große Probleme …? 

    In einem Alter (> 25LJ) in dem „Mann“ noch gar nicht über die BPH nachdenkt, verändert sich die Prostata. Bei dem einen wächst die Prostata auf eine enorme Größe an, während sie sich bei anderen Männern fast gar nicht verändert; aber die einschränkenden Symptome sind die gleichen. Die Prostata muss nicht groß sein, um dem Mann den Alltag unangenehm zu beeinträchtigen – auch eine kleine Prostata kann für abgeschwächten Harnstrahl und ggf. auch für entsprechenden Restharn in der Blase verantwortlich sein. Das wissen die wenigsten Männer mittleren Alters, die ihre beginnenden Symptome meist verdrängen oder mit Medikamenten zu behandeln suchen.

    Anzeige


    Gerade für Männer in der Mitte ihres Lebens, die noch sexuell aktiv sind und dieses auch bleiben möchten, zählt in Bezug auf eine Behandlung von BPH-Symptomen die Maßgabe: je eher, desto besser. Es empfiehlt sich, dass alle Männer ab 45 Jahren regelmäßig zur urologischen Vorsorgeuntersuchung gehen. Je eher eine mögliche Beeinträchtigung des urogenitalen Systems (Blase, Prostata und Harnröhre), Restharn in der Blase oder eine gutartig vergrößerte Prostata diagnostiziert wird, desto besser sind die Chancen, dass mögliche negative Folgen des Ignorierens mit der für ihn passenden Therapie entgegengewirkt werden kann. Diesen Männern kann mit verschiedenen Behandlungsmethoden geholfen werden – von medikamentöser Therapie über minimal-invasive Verfahren bis hin zum klassischen chirurgischen ablativen Eingriff mittels der Elektroschlinge (TURP). 

    Bei Patienten mittleren Alters mit symptotischem Restharn bietet sich das minimal-invasive Verfahren des prostatischen urethralen Lifts (PuL: Urolift®) an. Klinische Studien belegen neben der hohen Patientenzufriedenheit sehr gute funktionelle Ergebnisse im Vergleich zu anderen minimal-invasiven Methoden.

    Welches Verfahren erhält die sexuellen Funktionen …?

    Langzeitstudien belegen klinisch (Daten > 5 Jahre), dass der Patient nach der Behandlung mit prostatischem urethralen Lift innerhalb kürzester Zeit die dauerhafte Besserung der Symptome erfährt und weder eine durch die Therapie resultierende erektile Dysfunktion noch einen retrograden Samenerguss fürchten muss – ganz im Gegensatz zu den traditionellen invasiven Behandlungsmethoden wie z. B. die TURP, die dieses Risiko beinhalten. 

    Männer sollten den Zustand ihrer Blase kennen. Frühes Eingreifen schützt diese und erhält die Lebensqualität und einen beschwerdefreien Alltag –und kann ggf. eine unbefriedigende, medikamentöse Therapie ersetzen!

    Weitere Informationen

    WAS IST RESTHARN?

    Als Restharn versteht man die Harnmenge, die nach spontanem Wasserlassen in der Blase verbleibt. Viele Männer bemerken die ersten Anzeichen nicht. Auch wenn der verbleibende Urin nicht spürbar ist, sollte ggf. eine Behandlung erfolgen, um ein erhöhtes Infektionsrisiko und Langzeitschäden zu verhindern.  Behandelt man die Ursachen der erhöhten Restharnbildung nicht, kann er dazu führen, dass die Harnblase ihre Organfunktion (Speichern und effektive Entleerung) einbüßt, und ggf. in der Folge die Nieren beeinträchtigen, sogar dauerhaft schädigen.

    PRÄVENTION FÜR MÄNNER

    Jeder Mann ab dem 45. Lebensjahr hat Anspruch auf eine kostenfreie urologische Vorsorgeuntersuchung pro Jahr zur Früherkennung Krebserkrankungen der Prostata und der äußeren Geschlechtsorgane. Die

    Früherkennung hat den Anspruch, Veränderungen so frühzeitig zu erkennen, dass diese noch reversibel sind. 25 % der Bevölkerung nehmen an, dass es eh zu spät ist, wenn sie zur Vorsorge gehen.*

    ­ * Deutsches Ärzteblatt 2003; 100(9): A-530/B-454/C428

    Nächster Artikel