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    Männer, denkt an eure Gesundheit!

    Foto: BlurryMe via Shutterstock

    Männern fehlt das Bewusstsein für die Gesundheitsvorsorge, sie sind „nie krank“ und gehen oft erst zum Arzt, wenn es zu spät ist.

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    Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Jens Rassweiler

    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V.
    www.urologenportal.de
    www.urologie-fuer-alle.de

    Hinzu kommt, dass die Gesundheitsvorsorge bei Männern auch gesundheitspolitisch immer wieder infrage gestellt wird im Gegensatz zu dem Screening-Programm beim Brustkrebs der Frau. Dabei gilt der Nutzen des Prostata-Screening-Programms unter Einsatz des Tumormarkers PSA (prostataspezifisches Antigen) inzwischen als erwiesen mit einer 21-prozentigen Reduktion der Sterblichkeit in der europäischen Studie. Der Prostatakrebs ist der bei Weitem häufigste Tumor des Mannes mit etwa 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr und der zweithöchsten Sterblichkeitsrate (13.400 Männer/Jahr) nach dem Lungenkrebs.

    Der Prostatakrebs ist der bei Weitem häufigste Tumor des Mannes mit etwa 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr.

    Außerdem sind natürlich im Falle einer Frühdiagnose die Behandlungsoptionen größer bis hin zur fokalen Therapie der Prostata mit entsprechend geringeren Nebenwirkungen. Hier können unsere Patienten vom enormen technologischen Fortschritt in der Medizin profitieren. Dies reicht von der Fusionsbiopsie durch Kombination von Kernspintomografie und transrektalem Ultraschall zur exakten Lokalisation und Gewebsprobe des Tumors bis hin zur roboterunterstützten minimalinvasiver Entfernung der Prostata.

    Die Deutsche Gesellschaft für Urologie hat daher in den Jahren 2016/2017 in Kooperation mit dem Berufsverband der Deutschen Urologen die Triple-F-Kampagne („Für alle. Für jeden. Für uns.“) unter der Leitung des damaligen Präsidenten Prof. Tilman Kälble ins Leben gerufen, unter anderem mit dem Ziel, in der Öffentlichkeit auf die Wichtigkeit und Effektivität einer PSA-gestützten Früherkennungsuntersuchung aufmerksam zu machen. Erfreulicherweise gelang es damals, die selbst in jungen Jahren vom Prostatakarzinom betroffenen Roth-Zwillinge als prominente ehemalige Handballnationalspieler und olympische Silbermedaillengewinner zu gewinnen, dieser Kampagne ihr Gesicht zu verleihen. Seitdem werden regelmäßig Flyer an mehr als 2.000 Urologenpraxen in Deutschland versandt, um in den Wartezimmern auf diese Früherkennungsuntersuchungen aufmerksam zu machen.

    Die Männer sind aber nicht nur durch Krebserkrankungen bedroht. So haben 40 Prozent aller Männer über 40 Jahre Probleme mit ihrer Erektion. Dies hat aber sehr unterschiedliche Gründe, wie Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus) oder aber auch Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose). Bei Letzterem steht die Erkrankung der Herzkranzgefäße im Vordergrund, welche sich unter Umständen nur durch eine erektile Dysfunktion (Impotenz) bemerkbar macht. So wird der Penis gern auch als „Antenne des Herzens“ bezeichnet. Ein weiterer Risikofaktor stellt Übergewicht in Verbindung mit Bewegungsmangel – das sogenannte metabolische Syndrom – dar. Hier ist der Urologe als Ernährungsberater und Lifestyle-Koordinator gefragt. Dies gilt auch für Patienten mit dem sogenannten „Aging-Male-Syndrom“, hinter dem sich häufig ein körperliches oder psychisches „Burn-out“ verbirgt. Glücklicherweise gibt es für diese Erkrankungen gute medikamentöse und verhaltensadaptierte Behandlungsmöglichkeiten.

    Die Triple-F-Kampagne verfolgt aber noch ein weiteres Ziel: die Bedeutung der Urologie für Frauen und Kinder ins Bewusstsein zu bringen. Wenn es beispielsweise um Erkrankungen der Blase, Harninkontinenz, angeborene Fehlbildungen des Urogenitaltrakts oder Vorhautverengung bei Jungen geht, sind die Patienten beim Urologen bestens aufgehoben. Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie effektiv der Urologe verschiedenste Erkrankungen des Urogenitaltrakts heilen beziehungsweise. Die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern kann. Das möchten wir nachhaltig ändern und zur allgemeinen Gesundheitsförderung in der Bundesrepublik Deutschland beitragen.

    INFORMATION

    Weitere Informationen zur Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. finden Sie unter www.urologenportal.de

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