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    Scheut „Mann“ sich vor einer BPH-Therapie aus Angst vor Impotenz und Ejakulationsproblemen?

    Foto: Chinnapong via Shutterstock.com

    Urologen empfehlen ihren Patienten mit Prostataproblemen dringend die Ursachen abklären zu lassen und eine möglichst frühe Behandlung zu suchen, um gravierendere Probleme zu vermeiden.

    Dr. Durmaz

    Urologe aus Nürnberg

    Als niedergelassener Urologe sehen Sie täglich Patienten, die an den Symptomen einer vergrößerten Prostata (BPH) leiden. Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Mann, seinen Urologen zu konsultieren?

    Männer sollten Rat bei Ihrem Arzt einholen, sobald sie unangenehme Symptome haben, wie z.B. Schwierigkeiten, den Urinstrahl zu initiieren, einen schwachen Strahl haben oder oft die Toilette aufsuchen müssen. Diese Symptome werden häufig von einer vergrößerten Prostata verursacht, welche die Harnröhre einengt und blockiert.(1) Das Aufschieben der Behandlung kann bei Männern andauernde Symptome zur Folge haben, die sich negativ auf ihre Lebensqualität auswirken. Sie gehen außerdem das Risiko ein, dass sich diese Symptome mit der Zeit verschlimmern und sie am Ende sogar unfähig werden, Wasser zu lassen. Aus diesem Grund, ist eine frühe Identifikation und Behandlung einer BPH so wichtig. Es gibt minimalinvasive Behandlungsmöglichkeiten, die in klinischen Studien belegt haben, dass sie die sexuellen Funktionen erhalten.*(2) Je früher der Patient sich und seine Symptome dem Arzt vorstellt, desto mehr Behandlungsoptionen stehen zur Verfügung.

    Welche Kriterien führen dazu, dass Sie dem Patienten eine bestimmte BPH-Behandlungsoption empfehlen ?

    Das ist ganz individuell und unterschiedlich. Zunächst muss man herausfinden, was dem Patienten wichtig ist. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird gemeinsam ein Behandlungsplan erstellt. Für sexuell aktive Männer beispielsweise, ist die retrograde Ejakulation, die eine medikamentöse Therapie auslösen könnte, ein großes Thema.

    Viele Patienten haben aber auch Angst vor konventionellen, chirurgischen Eingriffen wie z. B. der Transurethralen Resektion der Prostata (TURP), weil sie das mögliche Risiko der Impotenz oder Inkontinenz nach solchen Eingriffen fürchten.(1)  

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    Haben Patienten eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen chirurgischen Optionen oder bestimmt ihr Zustand, welcher Eingriff für sie geeignet ist?

    Behandlungspläne können sehr komplex ausfallen, viele Faktoren spielen eine Rolle bei der Entscheidung für die beste Behandlungsalternative für den Patienten. Aber natürlich, der Patientenwille spielt eine Rolle. Es gibt verschiedene chirurgische Behandlungsoptionen für Patienten. Neben der TURP gibt es einige neuere Behandlungsalternativen. Beispielsweise Behandlungen mit Wasserdampf, Laser oder anderen Methoden. Der Prostatische Urethrale Lift (PUL) ist ein minimal- invasiver Eingriff, der gemäß klinischen Studien erwiesenermaßen die sexuellen Funktionen erhält. (2)* Viele Männer, bei denen BPH diagnostiziert wurde, könnten geeignete Kandidaten für diese Behandlungsalternative sein.

    BPH-Behandlungsoptionen:

    • Kontrolliertes Abwarten
    • Medikamententherapie
    • Minimalinvasive Eingriffe
    • Chirurgische Eingriffe

    Über die Benigne Prostata Hyperplasie (BPH)

    Benigne Prostata-Hyperplasie (BPH), auch bekannt als vergrößerte Prostata, ist weit verbreitet. Es be-trifft über 40% aller Männer in ihren 50ern und über 70% aller Männer in ihren 60er-Jahren. Die BPH kann unangenehme Symptome im Harntrakt verursachen. Die vergrößerte Prostata kann die Harnröhre verengen bzw. sogar blockieren. Undiagnostiziert oder unbehandelt kann die BPH einen Einfluss auf die Lebensqualität bewirken.(3,4)


    * Kein Auftreten von neu erworbenen, erektilen oder ejakulatorischen Dysfunktionen in der LIFT-Zulassungsstudie.
    1. AUA BPH Guidelines 2003, 2020 
    2. Roehrborn, J Urol 2013 
    3. Berry, J Urol 1984 
    4. Speakman, BJU Int 2015 

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