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Home » Magen und Darm » Tabu-Thema CED – Wenn die Verdauung aus dem Takt gerät
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Etwa zwei Millionen Menschen in Europa leben mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Die Diagnose bedeutet eine dauerhafte Auseinandersetzung mit der Erkrankung, doch moderne Therapien eröffnen heute neue Chancen für mehr Lebensqualität im Alltag.

Immunsystem im Ungleichgewicht

CED zählen zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen des Verdauungstrakts. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird ein Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung,  Umwelteinflüssen, Ernährung und Veränderungen des Darmmikrobioms. Die Folge ist eine Fehlsteuerung der Immunantwort, bei der entzündungsfördernde Botenstoffe übermäßig aktiv werden und chronische Entzündungen der Darmschleimhaut verursachen. CED verlaufen dabei meist in Schüben – mit Phasen stärkerer Beschwerden und Zeiten relativer Ruhe dazwischen. Die Diagnose erfolgt meist zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr.

Belastung für Körper und Seele

Typische Symptome sind wiederkehrende Durchfälle, Bauchschmerzen, Fieber, Gewichtsverlust und Müdigkeit. Während Morbus Crohn den gesamten Verdauungstrakt – vom Mund bis zum After – betreffen kann, ist Colitis ulcerosa auf den Dickdarm beschränkt. Häufige Toilettengänge, Schmerzen und Erschöpfung schränken den Alltag stark ein, hinzu kommen psychische Belastungen wie Angst vor Schüben oder Schamgefühle.

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Verschiedene Behandlungsmethoden möglich

Da die Symptome einer CED gerade anfangs oft unspezifisch sind, sollten wiederkehrende Magen-Darm-Beschwerden frühzeitig ärztlich abgeklärt werden. CED sind zwar nicht heilbar, lassen sich aber heute meist gut kontrollieren. Ziel ist die Remission – also eine Phase ohne Beschwerden und mit geringer Entzündungsaktivität.

Zur Behandlung stehen Kortikosteroide und Immunsuppressiva, die Entzündungen dämpfen, sowie moderne Biologika, die gezielt in das Immunsystem eingreifen zur Verfügung. So lassen sich langanhaltende beschwerdefreie Phasen erreichen – und die Lebensqualität deutlich verbessern.

Von der klinischen zur endoskopischen Remission – mehr als Symptomfreiheit

Während früher vor allem die klinische Remission – also das Verschwinden der Symptome – als Erfolg galt, geht das Therapieziel heute weiter. Von einer endoskopischen Remission spricht man, wenn sich die Darmschleimhaut sichtbar beruhigt hat und kaum oder keine Entzündungszeichen mehr erkennbar sind. Sie gilt als wichtiger Faktor für einen stabilen Verlauf und ein geringeres Risiko für Rückfälle oder Komplikationen.

Was zusätzlich helfen kann

Neben der medikamentösen Therapie können Betroffene selbst viel beitragen: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressabbau wirken sich positiv auf den Verlauf aus. Auch psychologische Unterstützung kann helfen – besonders in belastenden Phasen. Aber auch  Familie, Freund:innen oder Selbsthilfegruppen, die Rückhalt geben, können den Umgang mit der Erkrankung erleichtern.

Mehr Informationen für Betroffene und Angehörige unter www.meineCED.de

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