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Home » Neurologie » Transkutane Vagusnervstimulation: Eine zukunftsweisende Behandlungsoption
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Die Firma tVNS Technologies GmbH aus Erlangen/Bayern sind Pioniere im Bereich der nicht-invasiven, transkutanen Vagusnervstimulation. Wir sprachen mit Geschäftsführer Jörg Trinkwalter über die therapeutischen Möglichkeiten dieser innovativen Therapieform.

Unser Vagusnervstimulator ist u. a. für die Behandlung von Epilepsie, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Migräne, Parkinson und Schlafstörungen zugelassen – und das bereits für Kinder ab drei Jahren.

Jörg Trinkwalter

Geschäftsführer tVNS Technologies GmbH

Foto: tVNS Technologies

Der Vagusnerv ist generell ein interessantes Ziel bei der Behandlung neurologischer Erkrankungen. Wie kann sich seine gezielte Stimulation auf die Lebensqualität Betroffener auswirken?

Der Vagusnerv ist der zehnte und längste der zwölf Hirnnerven. Er entspringt dem Hirnstamm. Von dort verzweigt er sich in Kopf und Torso und erreicht so alle lebenswichtigen Organe. Er bringt den Körper nach Stresssituationen wieder in einen entspannten Zustand und fördert die Verdauung. Mit der elektrischen Stimulation wird der Vagusnerv aktiviert, was einen positiven Einfluss auf zahlreiche Organsysteme und damit ebenso viele Krankheitsbilder haben kann.

Sie verfolgen mit Ihrem Vagusnervstimulator einen innovativen, nicht-invasiven Ansatz. Können Sie uns etwas mehr dazu erzählen?

Wir sind seit vielen Jahren im Bereich der transkutanen Vagusnervstimulation unterwegs. Unser tVNS® E-Gerät ist das erste und derzeit einzige Medizinprodukt, das nach der europäischen Medizinprodukteverordnung für die Behandlung von Symptomen des sympathovagalen Ungleichgewichts zertifiziert ist. Es ist u. a. zugelassen für die Behandlung von Epilepsie, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Migräne, Parkinson und Schlafstörungen, und das bereits für Kinder ab drei Jahren.

Was sind denn die Vorteile für Betroffene beim Einsatz eines Vagusnervstimulators?

Grundsätzlich kann man sagen, dass ein großer Vorteil in der selbstständigen und mobilen Anwendbarkeit besteht. Die Therapie ist leicht in den Alltag integrierbar. Der medizinische Nutzen ist vom Krankheitsbild abhängig. Nehmen Sie z. B. Epilepsie: In den letzten Jahren wurden viele Erfahrungen mit der transkutanen Vagusnervstimulation bei Epilepsiepatienten gesammelt. Die Dauer bis zum Ansprechen auf die tVNS-Therapie variiert und reicht von wenigen Tagen bis hin zu acht Monaten. Eine Studie zeigt: 81% der tVNS®-Patienten berichten nach 28 Behandlungstagen von einer Verringerung der Anfallshäufigkeit um mindestens 25%. In manchen Fällen konnte durch die tVNS® sogar eine komplette Anfallsfreiheit erreicht und so die Lebensqualität verbessert werden.

Oder Parkinson: Parkinson-Patienten leiden nicht nur an den bekannten Bewegungsstörungen (Zittern, Verlangsamung, Muskelsteifheit), sondern oft auch an vielen weiteren Symptomen. Dazu zählen beispielsweise Gleichgewichtsprobleme, Gangstörungen wie das „Freezing“ und sogar autonome Funktionsstörungen, wie Verdauungsprobleme. Nach bisherigen Studien konnten durch die tVNS Verbesserungen des Ganges, der kortikalen Aktivität, der Verdauungsbeschwerden sowie der Reaktionszeit beobachtet werden.

Ein vorsichtiger Blick in die Zukunft: Welche weiteren Anwendungsfelder könnte es geben, um weitere Erkrankungen auf diese Art zu behandeln?

Mit unseren Geräten laufen weltweit Forschungsstudien. Ich will hier zwei Krankheitsbilder hervorheben. Nach den positiven Ergebnissen mit implantierter Vagusnervstimulation im Bereich der Schlaganfall-Rehabilitation wird nun erforscht, ob die transkutane Vagusnervstimulation ähnliche Vorteile bringt. Ein aktuelles Beispiel ist hier die britische TRICEPS-Studie, die derzeit an mehreren Kliniken im Vereinigten Königreich läuft.

Ein weiteres spannendes Feld ist ME/CFS. Wir haben in den letzten zwölf Monaten einige Menschen erfolgreich mit der tVNS-Therapie begleitet. Da in diesem Bereich der Wirkmechanismus noch unklar ist, sind wir dankbar über die steigende Zahl an Forschungsgruppen, die sich mit tVNS bei Post-/Long- COVID und ME/CFS beschäftigen.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite:

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