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    COPD in der kalten Jahreszeit

    Foto: Image Point Fr via Shutterstock

    Goldene Herbsttage und verschneite Winterabende können wunderschön sein. Doch in dieser Zeit beginnt für viele Patienten mit COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) eine Zeit häufigerer Arztbesuche. Mit einigen Tipps kommen auch Menschen mit Atemwegserkrankungen besser durch die kalten Monate.

    Sprechen Sie vor dem Herbst und Winter mit Ihrem Arzt

    In der kalten Jahreszeit ist es besonders wichtig, Medikamente regelmäßig und sorgfältig einzunehmen. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, ob eine Dosiserhöhung, vorbeugende schleimlösende Medikamente oder eine Grippe- oder Pneumokokken-Schutzimpfung hilfreich sein können.

    Die Lunge gegen Kälte und Heizungsluft wappnen

    Nebel, frostig-kalte Luft und trockene Heizungsluft sind Stressfaktoren für die empfindlichen Bronchien.  Besonders wichtig ist jetzt ausreichendes Lüften. Ideal: dreimal täglich fünf bis zehn Minuten stoßlüften. Ist die Raumluft sehr trocken, helfen Wasserschalen auf der Heizung oder ein Luftbefeuchter. Auch schnelle Temperaturwechsel können Atembeschwerden verschlimmern. Wenn die Atemwege verkrampfen, wenn man aus der Wärme in die Kälte kommt, hilft ein einfacher Trick: Vor dem Gang ins Freie für einige Minuten ein kühles, wenig geheiztes Zimmer aufsuchen.

    Was ist eigentlich COPD?

    Die COPD gehört weltweit zu den häufigsten chronischen Krankheiten und zählt zu den zehn häufigsten Todesursachen – mit steigender Tendenz. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass die COPD 2030 die dritthäufigste Erkrankung sein wird, die vorzeitig zum Tode führt.

    Weltweit leiden 65 Millionen Patienten an dieser Erkrankung. Ausgelöst wird die Erkrankung in den meisten Fällen durch Rauchen, aber auch durch eine inhalative Staubbelastung, beispielsweise durch silikathaltige Stäube im Bergbau, unter Tage oder offene Feuerstellen in Hütten in Entwicklungsländern.

    Der Krankheitsverlauf ist schleichend und zieht sich oft unbemerkt über Jahre oder gar Jahrzehnte hin. Anfangs beklagen Betroffene Atemnot, zunächst nur bei Belastung, im weiteren Verlauf auch in Ruhe. Husten, der im Laufe der Zeit immer schlimmer und hartnäckiger wird.

    Vor allem morgens nach dem Aufstehen ist der Husten besonders quälend. Auswurf, der immer zäher wird und schwieriger abzuhusten ist. Diese Symptomatik wird als bronchiale Entzündungsreaktion verstanden.

    In Abhängigkeit von der Dauer und Intensität der Erkrankung entwickelt sich eine Lungenfunktionseinschränkung, die in schweren Fällen zur Ausbildung eines Lungenemphysems (Überblähung der Lungenbläschen) führt, was wiederum zur Folge haben kann, dass Betroffene dauerhaft über die Nase Sauerstoff zugeführt bekommen und im fortgeschrittenen Stadium zusätzlich nachts mit einem Beatmungsgerät versorgt werden.

    Leider werden Frühstadien viel zu spät erkannt, da Raucher ihren Raucherhusten oft als ganz normale Begleiterscheinung des Rauchens betrachten. Auch die schleichend schlimmer werdende Luftnot tun viele als normal ab. Folglich stellen sich COPD-Patienten meist erst spät beim Arzt vor. Einschränkungen sind nie normal – gehen Sie zum Arzt!

    Frühzeitig erkannt, können die Symptome der Lungenkrankheit durch einige Maßnahmen wie einen sofortigen Rauchstopp (eine Rauchentwöhnung wird von vielen Krankenkassen aktiv unterstützt), die Sauerstofflangzeit-Therapie, Medikamente, Lungensport oder ein Atemtraining so weit gemäßigt werden, dass ein aktives Leben noch lange möglich ist.

    Auch wenn Sie nur mäßige Einschränkungen wie beispielsweise morgendlichen Husten oder Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung feststellen – gehen Sie frühzeitig zum Arzt, es lohnt sich.

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