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    Weniger Schlaf, weniger Leben

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    Foto: somnio
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    Viele Menschen kennen Situationen wie diese nur allzu gut: Sie müssen noch etwas fertig bekommen, benötigen mehr Zeit für die Aufgaben im Job oder der Familie, wollen etwas “noch besser” machen oder sind von einer Serie bis spät in den Abend auf der Couch gefesselt. Wann haben Sie dafür zuletzt Abstriche beim Schlaf gemacht?

    Dr. Noah Lorenz

    Psychologe

    In besonderen Situationen auf ein paar Stunden Schlaf zu verzichten, ist unbedenklich. Gelegentliche Schwankungen kann unser Körper gut ausgleichen. Kritischer wird es, wenn der Verzicht auf ausreichend gesunden Schlaf zum Dauerthema wird. 

    Tausche Schreibtisch gegen Bett 

    Jedoch sind viele Menschen dazu bereit, über lange Zeiträume hinweg Abstriche beim Schlaf zu tolerieren, und ordnen die für Körper und Psyche so wichtigen Erholungsphasen bereitwillig der Karriere unter. Zweifelhafte Ideen zur “Selbstoptimierung” erweisen sich dabei jedoch häufig als Sackgassen. 

    Eine ebenso große Gruppe liegt nachts im Bett und kann nicht schlafen – so sehr sie es versucht. Kreisende Gedanken, kleine und große Sorgen, das Grübeln über Aufgaben in Beruf und Alltag oder auch der schnarchende Partner halten viele Menschen nachts wach. Die meisten machen dabei die Erfahrung: Je mehr sie versuchen, sich zu beruhigen, um endlich einzuschlafen, umso ferner rückt der Schlaf. Etwa jede dritte erwachsene Person in Deutschland leidet immer wieder unter Ein- oder Durchschlafproblemen. 

    Dauerhaft schlechter Schlaf beeinträchtigt unsere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit erheblich. Chronische Schlafstörungen führen zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Bluthochdruck. Auch psychische Erkrankungen sind häufige Konsequenzen.

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    Lösungen, die zu selten genutzt werden

    Noch immer gilt es als Zeichen von Stärke, zu behaupten, ohne viel Schlaf auszukommen und keine Erholung zu benötigen. Wer viel schläft, gilt schnell als faul oder schwach. Als Psychologe weiß ich, dass einige Menschen sich erst spät eingestehen, dass Schlafprobleme oder ein andauernder Verzicht auf ausreichend Schlaf langfristig zu erheblichen Problemen führen können. Dabei gibt es heute sehr gute Möglichkeiten, Schlafstörungen erfolgreich zu behandeln. Die erste Wahl bei einer Behandlung ist die kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I). Obwohl diese Behandlungsform beeindruckende Erfolgsaussichten für Betroffene mit sich bringt, haben viel zu wenige Zugang zu dieser Therapieform. Leider ist es immer noch viel wahrscheinlicher, dass Betroffene auf die vermeintlich schnelle Hilfe in Form von pharmakologischen Präparaten zurückgreifen. 

    Aus diesen Gründen haben wir, in einem Team aus Schlafmediziner*innen und Psycholog*innen eine „App auf Rezept“ entwickelt. Diese setzt die Inhalte der kognitiven Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) digital um und bietet als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) Hilfesuchenden einen einfachen Zugang zu hochwirksamen Behandlungsmethoden. Das Gute ist: Die App auf Rezept ist kostenfrei, wenn sie von Ärzt*innen oder Psychotherapeut*innen verschrieben wird. 

    Guter Schlaf ist erlernbar. Gute Nacht.

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