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    Kampagne zur Begleitung von schwerkranken Menschen – palliativ heißt leben

    Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.

    Cicely Saunders

    Dieser Satz der Begründerin der Hospizbewegung, Cicely Saunders, umfasst die Idee einer ganzheitlichen Begleitung von schwer erkrankten Menschen – auf körperlicher, seelischer, sozialer und spiritueller Ebene. Linderung und Lebensqualität entlang der Wünsche und Bedürfnisse des kranken Menschen rücken in den Vordergrund, wenn Heilung nicht mehr möglich ist.

    Lebensqualität bis zum letzten Moment

    Lebensqualität im Angesicht des Todes? Ja – wann, wenn nicht jetzt?! Wie das Leben bis zum letzten Moment gestaltet, geliebt und gelebt werden kann, das zeigt die aktuelle Kampagne „das ist palliativ“ der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin.

    In berührenden wie mitunter augenzwinkernden Bildmotiven scheint auf, was zum Ende eines Lebens wichtig wird und gut tut, was sich schwerkranke Menschen wünschen, wie ihre Beschwerden und Nöte gelindert und wie sie in vielfältiger Form darin unterstützt werden können, ihr Leben mit und auch jenseits der Krankheit zu leben – so, wie sie es sich vorstellen.

    Umhüllt von einem schützenden Mantel

    Was der Begriff „palliativ“ bedeutet, wissen nur wenige. „Pallium“ bezeichnet im Lateinischen den Mantel und „palliare“ heißt in etwa: „jemanden zudecken, mit einem Mantel bedecken“. Bei nicht heilbarer Krankheit steht im Zentrum der Palliativversorgung, frühzeitig Symptome, Belastungen und Leid infolge der Erkrankung zu lindern: Betroffene erleben in einer schützenden und zugewandten Atmosphäre, dass nun – und dies häufig erstmals – nicht länger die Krankheit, sondern der einzelne Mensch mit seinen persönlichen Bedürfnissen, Beschwerden, Wünschen und Sorgen im Mittelpunkt steht.

    Die Palliativversorgung durch ein Team aus verschiedenen Berufsgruppen hat die Symptomlinderung sowie die Verbesserung der Lebensqualität der/des Erkrankten und der An- und Zugehörigen zum Ziel. „Zugehörige“ meint hier Menschen, die nicht unmittelbar zur Familie gehören, dem Erkrankten aber sehr nahestehen.

    Hätte ich doch nur eher davon erfahren

    Es ist der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin bewusst, dass viele Menschen mit dem Begriff „palliativ“ nichts anfangen können oder sich nicht gern damit beschäftigen, weil dieser vor allem mit „nicht heilbar“ und mit Abschied, Sterben, Tod und Trauer verknüpft . Wir aber hören in den Palliativdiensten, auf den Palliativstationen oder in der palliativen Versorgung zuhause häufig den Satz: „Hätte ich doch nur eher davon erfahren!“

    Wie kann das sein? Weil nach einer schwerwiegenden Diagnose und diversen therapeutischen Maßnahmen, Krankenhaus- und Rehaaufenthalten, Terminen bei Ärzt:innen, Pflegediensten und anderen Einrichtungen sowie der Organisation all dieser Schritte die erkrankten und die ihnen nahestehenden Menschen häufig sehr erschöpft sind. Erst in der palliativen Umsorgung erleben sie, dass nicht länger die Behandlung der Krankheit, sondern die Linderung ihrer individuellen Belastungen und ihre Wünsche an die verbleibende Lebenszeit im Mittelpunkt stehen.

    „das ist palliativ“: Stellen Sie Ihre Fragen!

    Deshalb haben wir die Kampagne „das ist palliativ“ gestartet: Informieren Sie sich, bevor oder sobald Sie selbst betroffen sind! Denn es ist mehr als verständlich, dass Nachbar:innen, Freund:innen, Kolleg:innen und auch die nächsten Angehörigen oft nicht wissen, wie sie einem schwerstkranken Menschen zur Seite stehen können. Und dabei vielleicht übersehen, dass der von einer lebensbedrohlichen Diagnose geschockte Freund oder die Partnerin sich dieser Situation selbst erst einmal annähern muss.

    Zur Unterstützung schwerkranker und sterbender Menschen wie auch ihrer An- und Zugehörigen braucht es ambulante und stationäre Angebote der Palliativversorgung – zuhause ebenso wie in Heimen, Krankenhäusern, Hospizen und anderen Einrichtungen.

    „das ist palliativ“

    Schauen Sie sich gern um, wie eine frühzeitige professionelle Unterstützung aussehen kann. Und wenden Sie sich mit Ihren Fragen an eine der über 3.000 Anlaufstellen im Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland.

    www.dasistpalliativ.de
    www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de
    www.palliativmedizin.de

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