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    Mundtrockenheit: Wenn der Speichelfluss gestört ist

    Foto: Monster e via Shutterstock

    Jeder kennt es: In stressigen Situationen, in denen wir nervös werden, wird plötzlich der Mund trocken. Die Zunge klebt am Gaumen, die Stimme wird rau. Meist hilft schon ein Glas Wasser, um den Speichelfluss wieder anzuregen und die unangenehmen Auswirkungen zu lindern.

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    Ein trockener Mund kann aber auch ganz andere Ursachen haben. Das kann eine einfache Erkältung mit verstopfter Nase sein, da Betroffene stärker durch den Mund atmen und so die Schleimhäute trocken werden. Auch Schnarchen kann zu trockenen Mundschleimhäuten führen, da der Mund dabei häufig geöffnet ist. Betroffene wachen dann morgens mit einem starken Trockenheitsgefühl im Mund auf und müssen erst einmal etwas trinken, um z. B. die Stimme wieder „in Gang zu bringen“. Auch Erkrankungen wie Magen-Darm-Infekte können dem Körper Flüssigkeit entziehen und so zu einem trockenen Mund führen. Doch auch schwerwiegende Erkrankungen oder deren medikamentöse Behandlung können mit dieser Begleiterkrankung einhergehen: So können z. B. Entzündungen im Mundraum, Pilzinfektionen oder eine Parodontitis die Schleimhaut angreifen. Aber auch Menschen mit systemischen Erkrankungen wie Diabetes oder immunassoziierten Erkrankungen leiden häufig darunter.

    Beim Sjögren-Syndrom werden die Speicheldrüsen beispielsweise durch eine chronische Entzündung zu-nehmend geschädigt, sodass ein trockener Mund eine direkte Auswirkung der Krankheit ist. Bei anderen chronischen Erkrankungen wie Parkinson, Bluthochdruck oder der Einnahme von Psychopharmaka ist die Mundtrockenheit hingegen auf die eingenommenen Medikamente zurück-zuführen, da sie die Speichelbildung nachhaltig stören können. Das gilt auch für Patienten, die sich infolge einer Krebserkrankung einer Chemo- oder Strahlentherapie unterziehen müssen.

    Diagnose und Therapie

    Um eine verlässliche Diagnose stellen zu können, führt der behandelnde Arzt eine körperliche Untersuchung und eine ausführliche Anamnese durch, um herauszufinden, welche Ess- und Trinkgewohnheiten der Patient hat oder ob Erkrankungen bzw. Medikamente die Ursache sind. Zudem kann eine Messung der Speichelflussrate Aufschluss geben, ob Mundtrockenheit vorliegt. In manchen Fällen werden weitere Untersuchungen veranlasst. Nach der Diagnose wird der Arzt dann ganz individuell, je nach Ursache, die Behandlung mit dem Patienten besprechen. Dazu gehören in jedem Fall die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und die tägliche Pflege und Reinigung des Mundraumes. Wenn der Patient raucht, wird der Arzt auf jeden Fall empfehlen, damit aufzuhören. Auch sollte auf eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen geachtet werden. Wenn die Mundtrockenheit sehr stark ausgeprägt ist und die Lebensqualität des Patienten stark beeinträchtigt, kann es aber auch hilfreich sein, Präparate einzusetzen, die den Speichelfluss anregen und die Mundhöhle zusätzlich mit Feuchtigkeit versorgen.

    So können die Beschwerden längerfristig eingedämmt werden und Betroffene können wieder leichter schlucken und sprechen. Der Leidensdruck kann so minimiert und ein großes Stück Lebensqualität zurückgegeben werden.

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