Home » Krankheitsbilder » Krebs » Sichern Sie sich ab – Erneuerung der Gebärmutterhalskrebsvorsorge in 2020
Sponsored

Ende 2018 hat der Gemeinsame Bundesausschuss die Neuorganisation der Gebärmutterhalskrebsvorsorge in Deutschland beschlossen. Ab dem ersten Januar 2020 verschicken die gesetzlichen Krankenkassen nun in einem Fünf-Jahres-Rhythmus Informationsschreiben an alle versicherten Frauen. Diese sollen sowohl über die Möglichkeit zur Teilnahme an dem neuen Krebsfrüherkennungsprogramm informiert als auch über Nutzen und Risiken der angebotenen Untersuchungen aufgeklärt werden.

Das Programm sieht vor, dass Frauen zwischen 20 und 34 Jahren wie bisher einmal jährlich einen Pap-Test durchführen lassen können. Der Frauenarzt nimmt hierzu einen Abstrich vom Muttermund und Gebärmutterhals. Die Probe wird anschließend im Labor mikroskopisch auf Zellveränderungen untersucht, die auf einen Tumor oder Tumorvorstufen hinweisen könnten.

Frauen ab 35 Jahren haben zukünftig alle drei Jahre Anspruch auf eine Kombinationsuntersuchung mit dem Pap-Test und einem molekulargenetischen HPV-Test. Die Abstrichprobe wird hierfür zum einen wie gehabt zytologisch untersucht, im Anschluss aber auch auf die für den Krebs ursächlichen humanen Papillomviren (HPV) getestet. Mit dem HPV-Test kann eine HPV-Infektion frühzeitig festgestellt werden, noch bevor Veränderungen der Zellen im Gebärmutterhals erkennbar sind. Ein positiver HPV-Befund ist damit noch kein Hinweis auf eine bestehende Krebserkrankung, spricht allerdings für ein mögliches Risiko. Für eine solide Einschätzung des individuellen Krebsrisikos einer HPV-positiven Patientin ist es von Bedeutung, dass der Test zwischen den wichtigsten sogenannten Hochrisiko- und Niedrigrisiko-HPV-Typen unterscheidet und diese exakt typisiert. Besonders eine gleichzeitige Infektion mit verschiedenen Hochrisiko-HPV-Typen sowie eine lang anhaltende Infektion mit dem gleichen Hochrisiko-HPV-Typ erhöhen das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Aufeinanderfolgende Infektionen mit verschiedenen HPV-Typen bergen hingegen ein geringes Krebsrisiko.

Der EUROIMMUN-HPV-Test (EUROArray HPV) kann die 30 relevantesten genitalen HPV-Typen identifizieren, darunter 18 Hoch- und 12 Niedrigrisiko-HPV-Typen. Auf diese Weise lässt sich das Krebsrisiko einer mit HPV infizierten Frau sehr gut abschätzen.

Gebärmutterhalskrebs, auch Zervixkarzinom genannt, ist die weltweit vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. 2008 erhielt der Mediziner Harald zur Hausen den Nobelpreis für die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen Gebärmutterhalskrebs und HPV-Infektionen. Die HPV werden vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Das Immunsystem eliminiert die eingedrungenen Viren in der Regel unmittelbar, ohne dass sie einen Schaden anrichten können. Bleibt eine Infektion aber bestehen, kann dies je nach verursachendem HPV-Typ unterschiedliche Folgen haben. Niedrigrisiko-HPV-Typen wie HPV 6 und HPV 11 gelten als Auslöser unangenehmer, aber harmloser Warzen im Genitalbereich. Hochrisiko-HPV-Typen sind hingegen sehr viel aggressiver. Sie können zunächst zu Gewebeveränderungen, sogenannten Dysplasien, führen, die sich bei den meisten Betroffenen spontan zurückbilden. Nur bei einem Teil der Patientinnen entwickeln sich die Dysplasien weiter zu Krebs. Insgesamt stuft die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) etwa zwölf genitale HPV-Typen sicher als Hochrisiko-HPV ein. In über 70 Prozent der Fälle von Zervixkarzinomen sind die Hochrisiko-Typen HPV 16 und HPV 18 für den Tumor verantwortlich.

Den besten Schutz vor einer HPV-Infektion bietet eine Impfung. Diese wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen und von den

gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Da jedoch auch die Impfung nicht vor allen relevanten HPV-Typen schützt und eine Infektion nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden kann, wird die Teilnahme am Früherkennungsprogramm auch für geimpfte Frauen empfohlen.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine sichere Gebärmutterhalskrebsvorsorge.

Nächster Artikel