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    „Männer, geht zum Arzt – es kann viel Leid ersparen!“

    Foto: Image Point Fr via Shutterstock

    Es ist eine Diagose, die rund 65.000 Männer jedes Jahr bekommen: Prostatakrebs. Bernd (Name von der Redaktion geändert) ist in diesem Jahr einer von ihnen. Im Interview spricht er über die Erkrankung. 

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    Bernd (76)

    Prostatakrebspatient

    Männer und Vorsorgeuntersuchungen scheinen häufig nicht kompatibel zu sein. Sind Sie regelmäßig zur Vorsorge gegangen?

    Ich habe es mir seit Langem vorgenommen, irgendwie hat es aber nicht geklappt.

    Wie haben Sie dann von Ihrer Erkrankung erfahren?

    Ich war wegen eines Nierensteins in Behandlung beim Urologen. Dort wurde ein PSA-Test gemacht, Ergebnis: ein erhöhter Wert.

    Was passierte nach dem Ergebnis des PSA-Tests?

    Nach der Blutuntersuchung wurde ein MRT gemacht, bei dem mögliche Krebsherde gesehen wurden. Also folgte eine Biopsie – von zwölf Proben waren sechs positiv. Diagnose: Prostatakrebs.

    Wie haben Sie auf diese Diagnose reagiert?

    Soll ich ehrlich sein?

    Ja, bitte.

    Es hat mich nicht sonderlich geschockt. Vielleicht wollte ich den Ernst nicht akzeptieren. Motto: Na gut, das stehen wir schon durch.

    Wie hat Ihre Familie auf die Diagnose reagiert?

    Es wissen nicht alle davon, da ich sie vor Leid schützen möchte. Die, die es wissen, haben mir immer hilfreich zur Seite gestanden und mir den nötigen Halt gegeben.

    Wie wurde die Erkrankung behandelt?

    Durch eine Operation. Es wurde eine radikale Prostatektomie durchgeführt und die Prostata entfernt.

    Wie ging es nach der Operation weiter?

    Ich lag noch eine Woche auf der Urologie. Danach war der PSA-Wert bei null. Ich hatte keine großen Beschwerden und auch von Inkontinenz, was bei vielen eine Folge der Operation ist, bin ich verschont geblieben.

    Was war für Sie das Schlimmste in der Zeit?

    Das Essen in der Klinik. (lacht)

    Gelten Sie als geheilt?

    Mein Urologe sagt, ja.

    Wie sieht Ihr Leben nach der Erkrankung aus?

    Ich bin glücklich. Ich kann mein Leben wie vor der Diagnose genießen – allerdings ist das Wasserlassen wieder leichter geworden.

    Was möchten Sie unseren Lesern mitgeben?

    Mein Karzinom wurde zum Glück im Anfangsstadium durch einen aufmerksamen Urologen festgestellt. Andernfalls hätte die Sache ganz anders ausgehen können. Mein dringender Rat an jeden: Nutzen Sie die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen, sie können Leid ersparen und Leben verlängern. Also: Männer, geht zum Arzt!

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