Wie die Christoffel-Blindenmission (CBM) Menschen in Entwicklungsländern hilft.
Wenn die anderen Kinder spielen, ist der vierjährige Tasha aus Kamerun immer außen vor. Denn Tasha kann fast nichts sehen – er hat grauen Star. Oft hält er sich das linke Auge zu und formt vor dem rechten Auge mit der anderen Hand ein Fernrohr, um sein bisschen Restsehvermögen zu nutzen. Tasha sieht wie durch einen Schleier. Ein Schicksal, das er mit vielen Menschen teilt: Weltweit haben 2,2 Milliarden eine Sehbeeinträchtigung oder sind blind. Davon könnte bei einer Milliarde Menschen eine Sehbehinderung verhindert oder behandelt werden. 80 Prozent von ihnen leben in Entwicklungsländern. In einem Land wie Kamerun bedeutet blind zu sein häufig Ausgrenzung und Armut.
Viele können sich eine Operation nicht leisten
Mit einem einfachen Eingriff jedoch lässt sich grauer Star heilen. Die Operation kostet in Projekten der Christoffel-Blindenmission (CBM) in Entwicklungsländern rund 30 Euro. Bei Kindern betragen die Kosten 125 Euro, weil sie eine Vollnarkose benötigen. Solche Beträge aber sind für viele Menschen unbezahlbar. Oft wohnen die Betroffenen zudem in abgelegenen Regionen, wo es ihnen unmöglich ist, ein weit entferntes Krankenhaus aufzusuchen. Hier setzt die CBM an. Die lokalen Partner der CBM suchen vor Ort nach sehbehinderten Menschen, um sie in die Augenklinik zu bringen und zu behandeln. So war es auch bei dem vierjährigen Jungen aus Kamerun. Mitarbeiter eines von der CBM geförderten Augenkrankenhauses hatten Tasha bei einem Außeneinsatz gefunden, ihn untersucht und sofort in die Klinik überwiesen. Das ist für Kinder meist die einzige Chance, rechtzeitig behandelt zu werden. Denn nur wenn der graue Star früh genug entdeckt und operiert wird, lernt ihr Gehirn noch zu sehen.
Eine neue Welt tut sich auf
Tasha hatte Glück: Kurz nach der Untersuchung wurde der Eingriff bei ihm vorgenommen. Tasha ist einer von 15 Millionen Menschen, denen die CBM inzwischen durch eine Graue-Star-OP geholfen hat. Für ihn tut sich eine neue Welt auf: Er wird später die Schule besuchen und sein Leben einmal selbst in die Hand nehmen können. Wie ihn unterstützt die CBM seit 110 Jahren Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern. Sie zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland.